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Heute fahre ich zurück in meine alte Heimat.

Nach Aachen.

Ich schätze, die meisten Menschen, die aus ihrer alten Heimat weggezogen sind, kennen dieses merkwürdige Gefühl, das einen überkommt, wenn man zurückkehrt. Für mich ist es jedesmal eine Mischung aus Wehmut nach den “guten alten Zeiten” und tiefer Dankbarkeit, dass jene Zeiten vorbei sind.

Ich erinnere mich an Orte. Meine alte Schule. Schwimmbäder. Cafés und Läden in denen ich meine Zeit verbrachte. An Menschen. Klassenkameraden. Studienkollegen. Enge Freunde mit denen ich tiefe Erfahrungen geteilt habe. Wie viel Zeit ich darauf verwende, mit ihnen über früher zu lachen. Aber es wird nicht mehr so sein wie früher, nicht wahr?

Das erinnert mich an eine Geschichte: Nachdem Jesus gestorben ist, sucht Maria sein Grab auf. Sie findet seinen Leichnam nicht, aber plötzlich steht er, gesund und munter vor ihr.

Man kann sich ihre Erleichterung vorstellen – diesem Mann verdankt sie ihr Leben. Also tut sie, was wohl jeder in dieser Situation tun würde: Sie wirft sich ihm um den Hals. Zumindest will sie das. Denn Jesus sagt ihr: “Halte nicht an mir fest!”

Ist das nicht… irgendwie verrückt? Als würde er ihr sagen, dass die alten Zeiten nicht mehr wiederkommen. Es wird nicht mehr so sein, wie früher.

Ich freue mich auf meine Familie heute. Carolina wird auf den Pferden reiten dürfen, die Katzen streicheln und die Hunde füttern. Ich bleibe nicht lange genug, um alte Freunde zu treffen oder allzu lang in Erinnerungen zu schwelgen. Und das ist auch gut so.

Denn ich lebe im Heute.

Im Evangelium gibt Jesus Maria eine Aufgabe. Sie soll zu den Jüngern laufen und ihnen berichten. Sie soll im Jetzt leben. Im Heute. Und das Morgen gestalten.

2 Gedanken zu „Heute.“

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