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In letzter Zeit muss ich viel an einen guten Freund aus Tübinger Tagen denken – denn dieser Freund hat mich unwahrscheinlich tief geprägt. Und je mehr Zeit verstreicht, je öfter ich darüber nachdenke, desto intensiver wird sein Einfluss auf mich.

Denn er hatte eine unwahrscheinlich konstruktive Art, mit Menschen umzugehen. Wann immer in seiner Gegenwart Dritte zum Gesprächsinhalt wurden, wann immer gelästert oder anderweitig schlecht geredet wurde, dann hatte dieser Freund eine sanfte, aber bestimmte Art, Gespräche in eine andere, positive Richtung zu lenken. Ohne die Lästerer bloßzustellen. Ohne das Lästern als solches anzuprangern.

Sanft.

Aber bestimmt.

Dabei war er kein lustiger Kasper, der in allem ganz naiv nur Tolles sah. Ganz im Gegenteil setzte er sich sehr kritisch mit Themen und Menschen meiner Gemeinde auseinander. Aber er tat das stets so, dass er das Ansehen Anderer respektierte.

Ich habe arge Mühe, ihm nachzueifern. Aber ich merke, dass der bewusste Verzicht auf Lästern, auf Schlechtmachen von Diesem und Jenem nicht einfach eine Kalenderweisheit ist. Oder ein moralisches Gebot. Es verändert mich. Und es verändert mein Umfeld.
Diesem Freund habe ich viel zu verdanken. Nur sehr wenige Menschen haben mich so sehr verändert, wie er.

 

Wo Menschen zusammenkommen, gibt es Reibungspunkte. Immer. Überall. In der Gemeinde. Der Schule. Auf pädagogischen Halbwochen. Immer sind Leute für unseren Geschmack zu dick, zu dünn, zu groß, zu klein, zu hässlich, zu dumm, zu merkwürdig, zu laut, zu leise, zu still, zu vorlaut.
Rob Bell schrieb einmal, dass der Tod Jesu uns dazu einlädt, bestimmte Aspekte unseres Lebens sterben zu lassen. Wir werden eingeladen, die zerstörerischen Teile zu begraben, damit neues Leben entstehen kann.

Lästern über andere.
Diesen Teil will ich in mir sterben lassen. Damit etwas neues entsteht. Etwas Positives.

Ein Gedanke zu „Positives.“

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