Vor einiger Zeit schrieb ich bereits Ăźber meinen Hang zu eBooks (ich wollte mich schon immer mal selbst zitieren *g*):
âDu liest auf deinem Handyyyy?â
Ein angeekelter Blick. Ich fßhle mich wie ein Aussätziger und gerate sofort in die Bedrängnis, mit rechtfertigen zu mßssen.
âNeee. Das kĂśnnte ich nicht. Wo bleibt denn da das Leseerlebnis? Ich brauche das rascheln von Papier!â
Kurz ßberlege ich, anzumerken, dass mein Handy beim Umblättern eben jenes Geräusch ausgibt (so wie es beim Fotografieren auch wie eine echte Kamera klickt), ahne aber, dass ich damit nicht punkten werde.
âUnd der Geruch von Papier. Ein gutes Buch riecht doch nach Papier und Druckertinte.â
Ich ziehe die Augenbrauen hoch und Ăźberlege, wann ich zuletzt ein Buch nach dem Geruch gekauft habe. Sage aber immer noch nichts.
âUnd ich muss was in der Hand haben. Ein richtiges Buch.â
Seit einigen Tagen nun bin ich im Besitz eines fast richtigen Buches â eines Sony PRS-505. Das ist ein (schon älteres) Gerät zum lesen elektronischer BĂźcher (das silberne Dingsbums auf dem Bild :-))
Den grĂśĂten Pluspunkt sieht man auch direkt: Bei direkter Sonneneinstrahlung (das Foto ist direkt unter dem Dachfenster bei Siegener Mittagssonne entstanden) ist auf meinem Handy kaum noch etwas zu erkennen â der eReader hingegen glänzt mit ausgezeichneter Lesbarkeit. Der Speicher von 200 MB ist mit Speicherkarten erweiterbar â ich halte das jedoch fĂźr Unsinn. Ich brauche nun wirklich nicht mehr als meine zwei, drei aktuellen BĂźcher und vielleicht nochmal fĂźnf, die man immer dabei haben will. Dazu noch drei KinderbĂźcher und die Literatur meiner Frau⌠Im Leben bekomme ich den Speicher nicht voll.
Und nein: Das will ich auch gar nicht. Die Vorstellung, anderthalb Stunden durch die langsamen MenĂźs zu scrollen, um bis zu meinem Buch zu gelangen, schreckt mich eher ab.
Unter Windows 7 64bit wird das Gerät direkt als Datenspeicher im Explorer angezeigt. TreiberCDs oder so braucht man nicht.
Der Reader liest jedes pdf, calibri bietet dazu ein kostenloses Programm an, um jedes Dokument in ein richtiges ebook umzuwandeln. In solchem Format braucht der Reader etwa eine halbe Sekunde zum umblättern. Schneller bin ich bei einem echten Buch auch nicht.
Jetzt nach einigen Tagen wird mir vor allem eines deutlich: FĂźr fachwissenschaftliche BĂźcher, fĂźr Lexika oder den beliebten Gerthsen Physik eignet sich so ein Reader gar nicht, obwohl dieser Nutzen stets Ăśffentlich propagiert wird. Das Hin- und Herspringen zwischen Kapiteln, das Suchen einzelner Seiten und schnelle Umblättern macht keinen SpaĂ. Am PC gerne, hier nicht.
Aber wenn man einen ganz normalen Roman liest, Seite fĂźr Seite vorwärts kommt und nicht das BedĂźrfnis hat, schnell mal die letzten Seiten vom Krimi zu lesen â dann macht dieses Gerät sehr viel SpaĂ. Der Akku hält wohl 6000 Seitenumschläge, also⌠hmm⌠ewig? (Im Moment versuche ich herauszufinden, ob das Gerät tatsächlich keinen Strom verbraucht, wenn es einfach so herumliegt â ich schalte es also nachts nicht mehr aus. Bisher gibtâs aber keine Veränderung am Ladestand der Batterie zu bemerken đ ).
Wem also kann ich so einen eReader empfehlen?
- allen die ausschlieĂlich ein Gerät zum Lesen suchen. Spielereien Ă la iPad gibtâs nicht (dafĂźr schaltet sich das Gerät aber in der Sonne auch nicht aus đ ).
- allen, die Zugang zu eBooks haben
- allen, die es leid sind, dass ihre 1-mal-lesen-Romane dann fĂźr-immer-im-Regal-stehen.
Wirklich cool wäre natĂźrlich eine Anbindung ans Handynetz wie der KindleDX, verbunden mit einem Zeitungsabo und RSS-Feeds. Vielleicht in ein paar Jahren. So aber macht das Lesen mal wieder richtig SpaĂ đ
TĂśnt ja alles ganz Ăźberzeugend, aber ich werde dennoch beim guten alten Buch bleiben. Auch wenn ich beim Lesen Asthmaanfälle bekommen, wenn die BĂźcher zu lange im Regal waren…
Ich mĂśchte gar keine Ăberzeugungsarbeit leisten, sondern nur alle Nerds informieren *g*
Da bin ich aber beruhigt, dass ich kein Nerd bin… đ
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