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Für die letzte Stunde vor den Ferien habe ich meinen fleißigen Schülern versprochen, ein Alternativprogramm vorzubereiten. Ich habe mich für eine Feedback-Runde entschlossen, die ich mir bei meiner Frau abgeguckt habe.

Zunächst trennte ich die Klasse in Jungs und Mädchen und bat jeden Schüler, auf ein weißes Blatt in die Mitte seinen Namen zu schreiben. Im Folgenden sollten sie – ohne zu reden – umhergehen und auf die Zettel der anderen draufschreiben, was sie an ihm besonders mögen würden. Was sie toll fänden.

Ohne zu sprechen.

Erstmal geschlechtergetrennt und nach ein paar Minuten bei jedem.
Wichtig war: man durfte nur positives draufschreiben. Nur Dinge, die man am anderen schätzte. Und nach einer halben Stunde saß jeder wieder an seinem Platz und hatte einen “Liebesbrief” vor sich.

“Toll, wie du uns immer zum lachen bringst.”

“Ich mag, dass du immer so hilfsbereit bist.”

Ich hatte kurz die Gelegenheit, ein Foto der gesammelten Blätter zu schießen.

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Natürlich haben es sich einige Jungs Schüler nicht nehmen lassen, auch den ein oder anderen frotzelnden Kommentar abzugeben. Nicht in meinem Sinne – lässt sich aber in einer 7. Klasse wohl nicht verhindern. Auch wurde mehr getuschelt und geflüstert, als es mir lieb war.

Insgesamt aber ist keiner mit einem weißen Blatt rausgegangen. Und für viele der Kinder war es sicher eine wirklich gute Erfahrung, mal ausnahmslos positive Rückmeldung zu bekommen. Kein “Du hast die Hausaufgaben vergessen” oder “du musst die Aufgabenstellung genauer lesen”.

Nur “du bist toll!”.

4 Gedanken zu „Feedback-Runde im Unterricht“

  1. Schöne Aktion. Ich mag positives Denken!

    Aber was, wenn ein Schüler (vielleicht zurecht) nach einer halben Stunde mit leerem Zettel heraus geht? Ist zwar unwahrscheinlich, weil es fast immer in einer Klasse ein paar soziale gibt, aber möglich.
    Schüler können leider auch manchmal richtig gemein sein.

  2. Pingback: Grillen mit den Eltern - ...ein Halbtagsblog...

  3. Ich hab das so ähnlich auch schon mal gemacht.
    Ich habe eine Tabelle mit den Namen vorgegeben, und die Kinder mussten (auf ihrem Platz, jeder für sich) zu jedem was Nettes schreiben. Das habe ich dann mit nach Hause genommen, alles in Streifen geschnitten und wieder auf je ein neues Blatt geklebt.
    War viel Arbeit, kam aber wirklich gut an!

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