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Arbeitsklima und so…

Vor ein paar Wochen sollten wir Referendare in einer Gruppenarbeit ein spezielles Thema erarbeiten. “Und nach der Präsentation und dem Austausch”, schloss unser Hauptseminarleiter, “werden Sie in Ihren Gruppen nochmal alles reflektieren und dann darüber einen kleinen Test schreiben und wir sehen, was Sie alles behalten haben.”
Die Themen wurden erarbeitet und vorgestellt.
Und zum Schluß suchten sich meine Gruppe einen kleinen Seminarraum, damit wir in Ruhe nochmal alle Inhalte reflektieren konnten.

Und außerdem fanden wir den angekündigten Test im Internet.

Da saßen wir nun – gut gelaunt und mit der idealen Vorbereitung um exzellent abzuschneiden. Eine Situation, um die uns viele Schüler beneiden würden Zwinkerndes Smiley.
Unter Gelächter beschlossen wir, den Test runterzuladen, alles anzukreuzen und via E-Mail direkt an unseren Hauptseminarleiter zu schicken. Der würde, so unsere Hoffnung, während wir den Test schrieben, gleichzeitig mit seinem iPad seine E-Mails abrufen und feststellen, dass wir alles wüßten. Wir waren gespannt, wie sich der Test dann entwickeln würde und gingen mit viel Vorfreude zurück in den Seminarraum.

“Schon angekommen”, begrüßte uns der Seminarleiter und wußte vermutlich nicht, ob er verärgert oder belustigt sein sollte – denn wir hatten seine weitere Stundenplanung über den Haufen geworfen. Spontan entschloss er sich dazu, alle anderen den Test schreiben zu lassen uns uns dafür die Korrektur “als Strafe” aufzubrummen.

Mir ist dieser Vormittag vor allem deshalb in Erinnerung geblieben, weil er einiges über das Klima innerhalb des Seminars aussagt. Solchen Unsinn treibt man nur, wenn man sich wirklich wohl fühlt (Ja, dass darf durchaus als Werbung für das Studienseminar Siegen aufgefasst werden Smiley).
Insbesondere wenn ich mir den Frust einiger Lehramtsanwärter anhöre, die an ihren Schulen überhaupt nicht glücklich werden, wird mir die Bedeutung des Arbeitsklimas bewusst. Ich mache meinen Beruf gern und ich tue auch einiges dafür. Aber in einem Arbeitsklima, wo man hin und wieder Unsinn treiben darf, wo man mit sich mit den Kollegen sauwohl fühlt und einfach gerne ist – da gebe ich gerne auch mal 120%.

Jürgen Klopp sagte mal, es sei “ein riesiger Unterschied, ob ich als Spieler schnell renne, weil ich Angst vor dem habe, das in meinem Rücken ist. Oder ob ich schnell renne, weil ich mich auf das freue, was vor mir ist. Und Angst bekomme ich zum Beispiel (lacht), wenn mir der Trainer nur Medizinbälle hinterher wirft.“

Ich denke, dass da viel Wahres drinsteckt. Das Arbeitsklima ist vielleicht der größte Faktor, der über Wohl oder Wehe meiner Arbeit bestimmt. Oder nicht?

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