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Der malende Affe

Sowohl in der Schule, als auch in meiner Kirchengemeinde komme ich immer wieder an Punkte, bei denen ich Menschen motiviere, mehr zu tun. Mehr, als sie bisher tun. Das erinnert mich an ein Buch über die Biologie der Kunst mit dem Titel “Der malende Affe” (orig.: ‘The biology of art’), das ein Mann namens Desmond Morris in den 60ern des letzten Jahrhunderts schrieb.

Morris hatte unter anderem Schimpansen Farben, Papier und Pinsel gegeben und lies die Affen nach Herzenslust malen. Tatsächlich entstanden dabei Werke, die durchaus kreativ und ästhetisch zu nennen sind. Eine Kollektion der Bilder des Schimpansen Congo wurde vor vielen Jahren in London für mehr als 25 Tausend Dollar verkauft.
Um die Affen weiter zu motivieren, fütterte Morris sie mit Leckerlis – quasi als Belohnung.

Das erstaunliche Ergebnis aber war: Die Bilder wurden infolgedessen langweiliger und schlechter. Nach kurzer Zeit malten die Schimpansen nur noch gerade so viel und so gut, dass es für eine Belohnung reichte.

Verblüffend, nicht wahr? Und erschreckend menschlich.

Wo Leute etwas nur fürs Geld machen, passiert es oft, dass sie irgendwann nur noch das Nötigste tun. Dienst nach Vorschrift. Schüler arbeiten in der Schule das Nötigste ab, um auf ihre Wunschnote zu kommen. Und welcher Prozentsatz von Berufstätigen machte jede Woche freiwillig und von Herzen gerne Überstunden?

Aber da, wo kein Geld im Spiel ist, wo es um andere Werte geht, da leisten Menschen manchmal Unglaubliches. Im Naturschutz, Friedensaktivisten, Ärzte ohne Grenzen, in der Jugendarbeit oder im Einsatz für Kinder, Kranke, Obdachlose.
Wo Leute sich freiwillig engagieren, wo Menschen einfach so für Menschen da sind, da passieren Sachen, die man mit Geld nicht bezahlen kann.

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