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Vor einigen Tagen hatten wir “Tag der offenen Tür” an der Schule. Am gleichen Tag wurden alle Fundsachen der letzten Monate aufgebahrt. Ich bin sicher, die Kollegen werden von ihren Schulen ähnliches berichten, aber mich lässt das sprachlos zurück:

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Ich meine.. das hier und da mal ein Pullover vergessen wird, ist ja noch nachzuvollziehen. Aber in einer so kleinen Schule haufenweise Jeans und Schuhe und Rucksäcke…?

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Ich stelle mir vor, wie einer meiner Schüler nachmittags ohne Hose zu Hause ankommt.
Mutter: “Hey, Christian, wo ist denn deine Hose geblieben?”
Christian: “Ahh. Ja, .. keine Ahnung! Habe ich wohl in der Schule vergessen.”
Mutter: “Ach so. Na, dann. Essen ist fertig!”

7 Gedanken zu „Fundgrube.“

  1. Yepp. GENAU so sieht das bei uns auch aus, nur dass bei uns noch viel mehr Fundsachen liegen bleiben, weil wir keine „kleine“ Schule sind. Den Dialog zwischen Eltern und Kind haben wir auch schon oft versucht uns vorzustellen. Was kostet so eine warme Winterjacke? 180,- Euro? „Torben, wo ist denn eigentlich die Jacke, die wir gestern gekauft haben?“ „Jacke, welche Jacke?“

  2. Ja, genau so sieht es aus 🙂

    Bei uns (1300 Schüler) hängen, habe gerade nachgezählt, unter anderem 34 Jacken bei den Fundsachen. Allein die Truhe in der Sporthalle mit vergessenen Schuhen, Turnbeuteln, Handtüchern, Trikots etc. fasst sicher einen Kubikmeter an Kleidungsstücken.

    Ich klinge wahrscheinlich uralt, wenn ich sage: WIR haben FRÜHER die teure Winterjacke (die neuen Fußballschuhe, den Markenschulranzen, …) zu Weihnachten oder zum Geburtstag bekommen und wie unseren Augapfel gehütet. Heute kaufen die Eltern anscheinend lieber neu, als sich mit dem Nachwuchs auseinanderzusetzen.

  3. Ich kenne das Bild von Kindergarten und Schule. Meine durch Jahre geläuterte Sicht der Dinge:
    – die Kinder haben jede Menge Ersatzkleidung (Wechselkleidung, Malkleidung, Sportkleidung), die monatelang in der Betreuungseinrichtung; wenn die sonstwo landet, kann es gut sein, dass sich niemand mehr erinnert, wem sie gehört.
    – Teure Sachen verschwinden, wenn sie verschwinden, sofort auf Nimmerwiedersehen. Es gibt Eltern, die erkennen Kleidung, die bei Ebay was bringt, in Bruchteilen von Sekunden. Die bleiben in keiner Kiste, jedenfalls nicht in unserer Wohngegend.
    – Billige Sachen (Gebrauchtkleidung, die man irgendwoher geschenkt bekommt; die Sachen aus der Kleiderkammer; die Sachen von Kik etc) werden in solchen Mengen angeschafft, dass keiner mehr den Überblick hat, weder Kind noch Eltern. Sie befinden sich auch in einem steten Strom des Weitervererbens, -schenkens, -kaufens (Ach, dein Kleiner hat ja die Jacke an, die ich mal Justin gegeben hatte, als sie Tommy zu klein geworden war; die hatten wir von Magda, weißt du noch?)
    – Mit Spielsachen ist es dasselbe. Kinderzimmer voll mit billigem Kram, auch hier der stete Strom des Vertickens, Tauschens, Nehmens und Gebens ohne Überblick. Ob das, was weg ist, nur verschütt oder ganz weg ist, weiß ohnehin niemand.

  4. Kenne ich auch. Ich war versucht, etwas anderes bei uns zu fotografieren, und zwar das Körbchen in der Schulleitung, in dem die abgenommenen Handys liegen, auch MP3-Player…da liegen auch Sachen drin, die keiner Abholt.
    Das gibt mir auch zu denken.

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