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Diesen Montag kam mein Freund Nils auf mich zu und erzählte mir eine spannende Geschichte: Sein Professor wäre mit einem Rätsel auf ihn zugetreten, welches Grundschulkinder im Allgemeinen ziemlich zügig lösen würden und Frauen nach wenigen Minuten. Männer bräuchten seiner Erfahrung nach deutlich länger aber am schlimmsten sei es mit Mathematikern, die seien außerstande, der Lösung auf die Spur zu kommen.

Nun war meine Neugierde geweckt. Ich wollte wissen, worum es ging und ob ich mehr Mathematiker als Mann sei. Folgende Reihe von Zahlen sei gegeben:

1, 11, 21, 1211, 111221, 312211, …?

Welche Zahl kommt als nächstes?

Natürlich liegt in Zeiten von Google und Wikipedia die Versuchung nahe, sofort auf die Lösung zu schielen.
Ich möchte an dieser Stelle aber an den populärsten Artikel dieses Blogs überhaupt erinnern: “Mathematik ist wie… dieses Bild”: Nicht die Lösung ist das Entscheidende, sondern der Prozess dahinter. Das Nachdenken, grübeln, Lösung finden. Lasst euch Zeit beim Denken. Genießt das Grübeln, die Lösung ist nicht schwer (zumindest für die Leserinnen dieses Blogs).
Mein Kollegium jedenfalls denkt und forscht und erfreut sich daran. Ein Schüler hatte tatsächlich nach gut zwanzig Minuten die Lösung. Ähnlich wie bei dem Bild gibt es auch hier genau eine Lösung und wenn man es weiß, ist man sich ganz sicher. Wenn man “vermutet” oder “rät”, dann ist es ziemlich sicher falsch.

Also: Kinder recht flott, Frauen zügig, Männer lahm, Mathematiker gar nicht.

54 Gedanken zu „Ein Rätsel“

  1. Zwei Minuten bis zum ersten Verdacht, fünf Minuten bis zur Überprüfung. Der Hinweis mit den Kindrn hat mir geholfen… dann wird’s wohl nichts mehr mit Mathematik bei mir. 🙁

  2. Das ist einfach 😉 312213. Die Anzahl der Ziffer und die jeweilige Ziffer in absteigender Reihenfolge .und ich bin ein mathematiklehrer ;p

      1. Der Hinweis war schon zu viel, dannach bin ich sofort drauf gekommen. Ich wollte doch wie bei Hoffensterchen und dem Fleckenbild alleine drauf kommen. Blöderweise habe ich gleich ddie Kommentare gelesen statt mich umgehend der Aufgabe zu widmen.

  3. 30 Sekunden (wenn überhaupt) – aber ohne den Hinweis auf Kinder und Frauen hätte es sicher ewig gedauert….bin mir auch nicht sicher, ob ich das nicht schon mal irgendwo gesehen habe (das hilft ja, auch wenn man sich nicht bewusst daran erinnern kann)
    Allerdings dürfte die Kombination Sprach-, Mathematik- und Informatiklehrer auch hilfreich sein…

  4. Sollte ich mir Gedanken machen, wenn ich dieses Rätsel als Frau nach 3 Minuten noch nicht gelöst habe?! *aaahhh*
    Aber ich vermute mal eher, dass in mir ein Mathe-Genie schlummert, das beruhigt mich darüber ein wenig 😀

  5. Hm. Matheleistungskurs mit richtig guten Noten, Ingenieurin, arbeite in einem fast reinem Männerumfeld, habe mir gestern erst anhören dürfen: „Das ist eine Männerantwort.“ – nicht mal ne Minute hats gedauert.
    Ich bin wohl eigentlich doch noch ein Kind.

    (Dafür hab ich für „Mathematik ist wie … dieses Bild“ mehrere Tage gebraucht.)

  6. 2 minuten *G* als frau, informatikerin und abi in physik und mathe…ich muß aber ehrlich zugeben ohne die hinweise von herrn rau und frl. rot wärs nicht so schnell gegangen…
    aber lieben dank für den hübschen spaß 🙂

  7. … Also … ich hab‘ länger gebraucht. 😉
    Aber die Hinweise mit der Sprache waren dann doch enorm hilfreich.
    Das nutze ich auch mal im Unterricht.
    Hatte auch ein AB von einer Schülerin bekommen, wo man um die Ecke denken musste … find ich nur grad nicht *hüstel*

  8. 8809 =6
    7111=0
    2172=0
    6666=4
    1111=0
    3213=0
    7662=2
    9313=1
    0000=4
    2222=0
    3333=0
    5555=0
    8193=3
    8096=5
    7777=0
    9999=4
    7756=1
    6855=3
    9881=5
    5531=0

    Doch was ergibt 2581=?

    Hinweis: Vorschulkinder lösen es in 5-10 Minuten. Programmierer brauchen etwa 1 Stunde und Menschen mit höherem Schulabschluss – nun , versuche es selbst!

    bin doch nicht soooo liederlich … 😉

    1. meine 7 klässler haben mir das vorgesetzt und ich konnte es nicht lösen…statt mich ob meines intellekts zu bewundern wurde ich ausgelacht. that’s life for you

  9. Yeah-ich bin anscheinend ein richtiges Mathegenie mit höchst möglichem Schulabschluss 😀 *tränenderverzweiflunglach*
    Ich hätte doch nicht Deutsch studieren sollen-mist!
    😉

  10. Die Zahlenfolge kannte ich schon.

    Aber das andere Rätsel …

    Ich habe an zwei Tagen immer mal wieder überlegt. Ich bin ja eher so das Typ „Quersumme, hin – und herrechnen, …“, aber das brachte gar nichts.

    Aber, wenn man wie ein Kind denkt, dass zwar Zahlen kennt, diese aber nicht schreiben kann …. Dann klappt es.

  11. Oh, Frauen stehen also in der Hierarchie der Denkfähigkeit kurz über den Grundschulkindern, dann kommen die Männer und dann die Mathematiker? Ist es kleinkariert, zu bemerken, dass mich das nervt?

    Und was ist dann eigentlich mit Mathematikerinnen? Die wissen ja nun gar nicht, wo ihr Platz ist, wahrscheinlich muss denen beim Lösen dieses Rätsels das Hirn explodieren.

    Viele Grüße an den Autor dieses ansonsten sehr erheiternden Blogs!

    1. Der Schluss trügt.
      Zum einen wird eine (gesellschaftliche) Verallgemeinerung stets von Ausnahmen begleitet und zum anderen geht es bei diesem Rätsel überhaupt nicht um die „Denkfähigkeit“. Der Aspekt mit den Grundschulkindern ist ein Hinweis, der zur Lösung des Rätsels durchaus beitragen kann.
      Der Hintergrund – um diesen Vorwurf letzten Endes endgültig zu entkräften – ist folgender: Als Mathematiker ist man gewohnt, nach Mustern und Zahlenfolgen zu suchen. Sie kennen das vielleicht von Intelligenztests: „1,0,2,1,3,2,4 – was ist die nächste Zahl?“ Man erkennt sofort, dass das Muster „minus eins, plus zwei“ verfolgt wird. Und je öfter man in seinem Leben nach solchen Mustern gesucht hat, umso schwerer wird es, dieses Rätsel zu lösen.
      Ich habe das (gerade vor den Ferien) einige Male Schulklassen vorgesetzt, die sich nun sehr oft mit Mathematik beschäftigen: Ein einziger von bisher rund 90 Schülern konnte das Rätsel lösen. Alle anderen denken „zu mathematisch“. 🙂
      Noch erfolgloser ist übrigens das Rätsel von „Sächsin“ oben gewesen. Auch hier stehen Vorschulkinder nicht „über“ Gesamtschulkindern, sondern letztere sind einfach so geprägt, dass sie sich schwer tun.

      Haben Sie es denn gelöst? Ich nämlich nicht. 😀

  12. „Ähnlich wie bei dem Bild gibt es auch hier genau eine Lösung“
    Also mit der Aussage wäre ich mal ganz vorsichtig. Man kann sich ganz einfach durch das Lösen des zugehörigen linearen Gleichungssystems eine Funktion finden, die die geforderten Bedingungen erfüllt – und dazu noch beliebig viele weitere Bedingungen.
    Ein Mathematiker löst das Problem also doch am schnellsten – wenn auch nicht im Sinne des Aufgabenstellers.

    1. *lach* – Kennen Sie den Scherz mit dem Ballonfahrer? Woran man merkt, dass dies die Antwort eines Mathematikers ist…? 😉
      Genauso, wie die Sternenflotte Kirks Lösung des Kobayashi-Maru-Test nicht akzeptiert hat, würde ich auch diese Lösung weit von mir weisen 😀

      1. Sie ist aber trotzdem komplett richtig. Das ist auch der Grund, warum solche Art Fragen nicht in vernünftigen IQ tests vorkommen: Jede Antwort ist richtig.

  13. Mein Sohn hatte die Lösung in 5 Sekunden – einmal auf die Zahlen geguckt und zack! – Lösung gewusst. Von mir hat er das nicht (obwohl sich die Intelligenz der Söhne ja angeblich von den Müttern vererbt).

  14. Es ist Samstag … 2:00 und ich sollte schon längst im Bett liegen oder wenigstens so tun, als würde ich schlafen.
    Also begebe ich mich ins Internet.
    Die Quelle unendlichen Wissens.
    Ich beginne mit meiner Suche und gehe auf die Homepage einer wohlbekannten Suchmaschine.
    Nach etwas nachdenken tippe ich,
    in der hoffnung auf einen Kuchen,
    „Wie groß ist herr Klinge“
    in die eben gennante Suchmaschine ein.
    Ich stoße auf diesen blog und den besagten artikel und begreife das Fragen der höheren Mathematik, bei dem Geistigen zustand in dem ich mich gerade befinde, wohl nicht annähernd Lösbar wäre.

    Nun letztenendes finde ich mich fast 2 Stunden später auf einem anderen Artikel dieses blogs, der ebenfalls ein rätsel beinhaltet, wieder, welches ich scheinbar, wegen meiner überaus guten geistigen Verfassung, noch weniger lösen kann, als die Mathematische Frage.
    „Naja“, denke ich mir,
    „wenigstens wurde ich blenden unterhalten“.

  15. Nachdem ich etwa zwei Stunden auf das Bild von „Mathematik ist wie dieses Bild…“ geschaut habe und völlig verzweifelt plötzlich die „Erleuchtung“ hatte, war dieses Rätsel für mein Hirn keine Herausforderung mehr… beim Lesen von links nach rechts hatte ich schon bei der 11 die Idee und musste sie nur noch weiterlesend verifizieren… cool so ein Hirn… manchmal unfähig zur Bewegung und manchmal einfach …im Vorübergehen genial.

    Übrigens… Dein Blog ist ein „Geheim“tipp!
    Prima!

  16. Ich: Frau, nicht mathematisch, dafür viele Rätsel mit Lösungen im Sinne von „plus 5, minus 3“ gelöst.

    Ich hab zwei Tage lang drauf gestarrt und dann Google befragt.

    Ganz ehrlich, von alleine wäre ich da nicht draufgekommen.

  17. Nach über einer halben Stunde intensiven Grübelns (und besserwisserischem Gejubel des Mannes nach nicht mal 3 Minuten) haben meine Tochter und ich beschlossen: Wir sind einfach zu intelligent für diese Aufgabe!

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