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Suppe pusten

Am Mittagstisch mit meinen Kollegen bemerkte ich die riesige Anzahl an Studenten, die äußerst intensiv in bzw. auf die brühend heiße Mensa-Vorspeisensuppe pusteten. Einige Löffel später entschied ich mich ein paar Studenten zu befragen, ob sie überhaupt wüssten, was sie da täten. Nach einer äußerst erfolgreichen Umfrage konnte ich mit Sicherheit sagen, dass es keinen fast alle Studenten in der Mensa sehr interessiert hat. “Die Luft die man in die Suppe pustet ist kälter als die Suppe und kühlt diese ab”, war die häufigste falsche Antwort auf meine Frage neben der Antwort: “Verschwinde du Nerd”.

Unsere heiße Suppe besteht aus Wasser und einigen geschmackgebenden gelösten und ungelösten Substanzen. Betrachten wir diese Suppe im molekularen Maßstab können wir erkennen, dass sich die Wassermoleküle in der Suppe bewegen. Je schneller sich die Wassermoleküle bewegen, desto heißer empfinden wir die Suppe. Da die Moleküle ziellos und mit unterschiedlichsten Geschwindigkeiten durch die Suppe hüpfen Suppekann es passieren, dass sich ein Wassermolekül in Richtung der Wasseroberfläche bewegt. Reicht die Energie seiner Bewegung aus, um die Anziehungskräfte zwischen ihm und den anderen Molekülen zu überwinden springt es sozusagen aus der Suppe raus. Da es nur die schnellen und damit Energiereichen Moleküle schaffen aus der Suppe zu hüpfen, bewegen sich die Moleküle in der Suppe im Durchschnitt langsamer, die Suppe wird kälter. Beim Pusten auf die Suppe werden Wassermoleküle von der Oberfläche weggeblasen, jedes Wassermolekül, das die Suppe verlässt entzieht der Suppe also Energie und damit Wärme. Das Prinzip der Verdunstung kommt auch bei der Thermoregulation unseres Körpers zum Einsatz, wir schwitzen.

Wenn also das nächste mal eine Suppe auf den Tisch kommt, fleißig pusten!!

Über meine neue Umfrage über das Thema “Warum der Kaffee länger warm bleibt, wenn man die Milch direkt zugibt” berichte ich ein anderes mal.

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2 Gedanken zu „Suppe pusten“

    1. Liebe(r) Bubu, nein! Ich kann verstehen wenn ein solcher Vorgang auf den ersten Blick Unglaubwürdigkeit hervorruft.
      Dabei kennst du einen vergleichbaren Vorgang, der durch das Schwitzen auf deiner Haut täglich zum tragen kommt, wobei hier der Wind das Wasser auf deiner Haut zum verdunsten bringt und somit eine flächendeckende Abkühlung deines Körpers stattfindet.
      Solltest du mir trotzdem nicht glauben wollen empfehle ich dir ein wenig in die Grundlagen der Thermodynamik reinzuschnuppern. Hierfür findest du viel Fachliteratur, wie den Paula, Atkins:

      http://www.amazon.de/Physikalische-Chemie-Peter-Atkins/dp/3527332472/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1370774218&sr=8-1&keywords=atkins+physikalische

      oder Internetseiten wie ChemgaPedia:

      http://www.chemgapedia.de/vsengine/topics/de/vlu/Chemie/Physikalische_00032Chemie/Thermodynamik/index.html

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