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Berufsverständnis.

Das warten auf den Paketboten hat bei mir Tradition. Ich erwarte ein Hermes Paket. Seit Tagen. Eigentlich seit Monaten.
Doch Hermes lässt sich Zeit. Viel Zeit. Und leider hilft einem die Sendungsverfolgung dann nur bedingt weiter.

Und obwohl ich sorgsam darauf achtete, dass Donnerstag und Freitag ununterbrochen irgendjemand den Paketboten hätte empfangen können, kam nichts an. Statt dessen musste ich lesen, dass am nächsten Tag “ein weiterer Zustellversuch durchführt” würde.

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Ziemlich genervt rief ich die Hotline von Hermes an – und erlebte die nächste fröhliche Überraschung: Die Hotline von Hermes ist ununterbrochen besetzt. ‘Besetzt’ im Sinne von “nicht erreichbar, weil jemand anderes in der Leitung liegt”. Wenn man jedoch in den Untiefen des Weg sucht, stößt man auf eine alternative Hotline-Nummer: 01805-333325. Hier hob zumindest jemand den Hörer ab.

Was man denn für mich tun könne, wurde ich gefragt. Ich schilderte den Sachverhalt. “Ja”, erwiderte der Kundenbetreuer, “kann sein, dass der Bote es zeitlich nicht geschafft hat.” Ich ahne, dass die Paketboten die ärmsten Säue am unteren Ende der Nahrungskette sind – trotzdem bin ich ungehalten.
“Und wenn er es morgen wieder zeitlich nicht schafft?”
”Ja, dann geht das Paket zurück an den Absender.”
Ich bin genervt. Und zwar richtig. Wenn also der Hermesbote keine Lust Zeit hat, mir meine Bestellung zu bringen, geht das Paket wieder zurück an den Absender. Was ist denn das für ein Dienstleister? Alternativ schlug man mir vor, könne ich das Paket nach Absprache auch im Paketzentrum selbst abholen.
Ja, danke! Wofür bezahle ich nochmal Porto?

Es scheint, als sei mein überfahrenes Handy verflucht oder so Smiley mit geöffnetem Mund

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8 Gedanken zu „Berufsverständnis.“

  1. Das ist wirklich nicht zu fassen! Aber ich kenne das. Man achtet darauf, ja den ganzen Tag zuhause zu sein… und sieht dann irgendwann nur „niemand angetroffen, weiterer Zustellversuch am nächsten Tag“. FRECHHEIT.

  2. bei hermes empfehle ich dringend einen hermes paket shop in der nähe zu suchen und dorthin liefern zu lassen. da geht der paketbote nämlich gerne hin, weil er da gleich viele los wird und man muss dann nur mit dem paketshopinhaber (meist zeitungs/zigarettenladen) über einkäufe ein gutes verhältnis haben und man bekommt direkt bei eingang eine sms oder eMail. Anstrengend aber meines erachtens die einzige möglichkeit ein hermes paket tatsächlich zu erhalten ohne dabei nicht mindestens 14 tage urlaub zu nehmen…

  3. Meine Firma verschickt ja auch tagtäglich Ware mit Paketdienstleistern. Da gibt es billige und teure.
    Ein Vertriebler eines solchen Paketunternehmens hat mir mal folgendes erklärt:
    Es gibt die Cap-Dienstleister – das sind z.B. UPS, trans-o-flex oder Fed-Ex. Die sind relativ teuer, dafür aber fast zu 100% zuverlässig und der Service 1a.
    Dann gibt es die, die Masse versorgen (wollen), wie z.B. DHL oder GLS. Die sind preislich Mittelmaß und im großen und ganzen zuverlässig, wenn auch etwas langsam manchmal.
    Und dann gibt es noch den Bodensatz, die Billigheimer, die Regionalliga der Paketdienstleister – wie z.B. DPD oder eben Hermes. Da kostet das Paket fast nix, aber dafür sind sie unzuverlässig, die Boten extrem mies bezahlt (bei unmöglichen Arbeitszeiten) und der Service nur mit der Lupe zu finden.
    Ich kann das aus meiner Erfahrung genau so bestätigen.
    Nur leider hat man als Kunde kaum eine Möglichkeit da mitzureden, wenn der Lieferant nun mal lediglich nur einen Dienstleister benutzt – hier ist es wohl Hermes.

    Ich hoffe, das klappt noch und Dein Paket geht nicht wieder zurück an deinen Lieblingshandyshop 😉

  4. Das tollste was ich in den Sommerferien erlebt habe:
    Der Postbote bekam eine Sendung formatmäßig nicht in meinen Briefkasten. Ich stand dabei direkt hinter ihm (kam vom einkaufe), was er noch nicht bemerkt hatte. Er füllte einen Zettel aus mit der Mitteilung niemanden erreicht zu haben. Als ich neben ihn trat, wobei er micht bemerkte, sagte er, dass er gerade mehrere Klingelversuche gemacht hätte und niemand hätte aufgemacht. Gar nichts hatte der. als ich ihm das sagte, gab er mit wortlos die Sendung und ging.

  5. Die Hermes-Fahrer sind tatsächlich am Ende der Nahrungskette.

    Ich habe es einmal erlebt, dass ein Hermes-Mensch aus lauter Frust ein Paket quer durchs Treppenhaus geworfen hat. (Grund: Nichtannahme des Paketes wegen stornierter Bestellung).
    Die werden nach erfolgreicher Zustellung bezahlt, nicht nach Zustellversuchen.

    Seitdem halte ich es wie datmo: Hermes geht an den Paketshop beim freundlichen Kiosk um die Ecke. Der hat von 6 Uhr bis 23 Uhr geöffnet und ich kann sieben Tage die Woche dort etwas abholen.
    DHL geht an die Postfiliale oder Packstation.

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