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Oops, I did it again! – Was mein Handy mit meinen Lerntheken gemein hat.

imageSeit gut einer Woche darf ich mit meiner neuen Geliebten herum-spielen: dem HTC One.
Meine Frau hat längst jeden Widerstand gegen dieses schwachsinnige Hobby aufgegeben und sucht ihren Spaß eher darin, mit meinem Bruder Wetten abzuschließen, wie lange es diesmal wohl bleibt.
Ewig. Zumindest ganz lang. Ich bin ganz sicher. Dies wird mein letztes Handy für eine sehr lange Zeit.

Neugierig habe ich seit Februar jeden Artikel, jeden Test- und Erfahrungsbericht gelesen, der sich mit dem HTC One auseinandersetzte. Immerhin: soweit, dass ich mir die trendigen Unboxing-Videos ansehe, in denen irgendwelche Nerds filmen, wie sie ihr neues Spielzeug auspacken, bin ich noch nicht (obwohl diese Videos binnen weniger Tage mehr Klicks haben, als mein Blog in einem ganzen Jahr).

HTC Blinkfeed™ wurde als eine der großen Neuerungen angekündigt – eine Art Newsstream auf dem dem Startbildschirm. Tatsächlich habe ich mich sehr darauf gefreut – um dann letzten Endes doch enttäuscht zu sein. Ja, das sieht sehr gut aus und ja, viele Leute werden das mögen. Aber letzten Endes ist es nichts anderes als ein RSS-Reader light. Für Leute ohne RSS (und das werden die meisten sein) sicher eine großartige Sache – für die anderen jedoch eher überflüssig.
Deutlich spektakulärer dagegen Boomsound™ und ZOE™. Ich höre vor allem Hörbücher über die Lautsprecher und der Klang ist schon. Wirklich. Besser. Von der Verarbeitung ganz zu schweigen – aber da hatte ich schon beim One X nichts zu meckern. Der erste Kommentar eines Freundes: “Das erste Android-Handy, das von der Verarbeitung ans iPhone herankommt.”

Apropos iPhone. Schon als ich über den MultiUser-Account auf dem Tablet meiner Frau berichtete, fiel es jemandem auf: Ich nutze einen iPhone Launcher auf meinem Handy. Bei aller Liebe zum offenen Android-OS, man betrachte folgende Bilder: (links der Original-, rechts ein iPhone-Launcher)

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Was fällt auf?
Der iLauncher sieht deutlich aufgeräumter, gleichmäßiger aus. Es ist leichter, sich zu orientieren, weil die Icons alle die gleiche Form haben. So sehr ich die Freiheit von Android liebe, die chaotischen Bilder und Formen der Icons nerven mich extrem. Ich gehe auch mit HTC konform, die in einer Untersuchung feststellten, dass Widgets für viele Benutzer völlig überflüssig sind. Ich habe am Ende außer der schicken Klappuhr nichts anderes mehr genutzt.

Was nun hat dieses Design mit meinen Lerntheken zu tun?

Oops, I did it again! – Was mein Handy mit meinen Lerntheken gemein hat. 1Meine Lerntheken folgen einem strikten Design. Egal welches Fach, welche Klasse oder welches Thema – der Aufbau meiner Karten ist immer genau der gleiche.
Ich hatte eine anregende Diskussion mit einer Kollegin, die mich fragte, ob das nicht zu eintönig sei, zu langweilig. Sie würde, im Unterschied zu mir, das Design oft ändern – und sei nur, um sich selbst mehr Freude zu bereiten.
Ich stimme ihr nicht zu.
Ein bisschen bin ich versucht, das Prinzip hier mit der Cognitive Load Theory (CLT) ausführlich zu begründen, aber die Zeiten der Facharbeiten sind für mich (vorerst1) vorbei. Kurz gefasst beschreibt diese Theorie, dass Lernen mit einer Belastung des Gehirns verbunden ist. Man kann eine bestimmte Menge lernen, dann ist der “Arbeitsspeicher” voll und muss die Informationen erst weiterverarbeiten. Weiter beschreibt sie, wodurch das Lernen erleichtert bzw. erschwert wird.
2013-03-30 11.51.22Ein stets gleiches Design erleichtert den Schülern die Orientierung und damit das Lernen. Zwar sind bunte Cliparts und Widgets und Icons und Freiheit auch was Schönes – letzten Endes aber nicht zielführend.

Tatsächlich haben sich die Schüler auch noch nie über das langweilige Design beschwert. Eine einzige Änderung habe ich im Laufe der Zeit aber vorgenommen: Ganz unten rechts steht nun in Schriftgröße 6 auf jeder Karte, woher sie kommt. Denn hin und wieder bekomme ich eine verlorene Karte zurück und bei der Vielzahl an Lerntheken und Kisten sitze ich dann da und suche mich dumm und dämlich.

Und… ja: Natürlich war diese lerntheoretisch-pädagogische Betrachtung der Grund, mir das neue Handy zu kaufen. Hat meine Frau auch verstanden. Zwinkerndes Smiley

 

1: Wer weiß. Vielleicht gehe ich irgendwann zurück an die Universität?

2: Frl. Rot. Wir vermissen sie. Alle. Kommen Sie zurück. Die Liebe ist stärker als.. erm.. die Unlust zu bloggen 😀

8 Gedanken zu „Oops, I did it again! – Was mein Handy mit meinen Lerntheken gemein hat.“

  1. Pingback: Totgesagte leben länger | Frl. Rot

      1. 2 Stunden??? O.o
        Ok, ich habe zwar n Handy, dessen Akku ne Woche hält (ohne auszuschalten) aber es hat keine Apps oder so. (Noch nicht mal Internet)

          1. Ich behalte trotzdem mein LG KP 500.
            Das ist wie ein altes Nokia. Wenn es auf den Boden fällt,ist der Boden kaputt

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