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Wie ein Opa im Handyladen…

Ich bin im Fahrradgeschäft um mein Fahrrad aus dem Internetz justieren zu lassen: Die Bremsen sind oll.

Als die Verkäufer mein Rad sehen, verziehen sie das Gesicht. Lang und ausführlich erklären sie mir, weshalb mein Fahrrad Murks ist. Die Bremsen können nichts taugen und lassen sich bei so einem Baumarkt-Fahrrad auch nicht ersetzen. Die Gabel sei schlecht und das Fahrrad sei überdies auch viel zu klein für mich.

In allem haben sie recht.

Aber ich fühle mich, wie ein Opa im Handyladen: Ich bin mit meinem alten Nokia 3300 zufrieden und möchte bitte nur einen neuen Akku, während die Verkäufer versuchen, mir ein neues iPhone 6 anzudrehen.
Ja, das kann viel mehr. Ja, dass ist hübscher und schneller und toller.

Aber ich möchte nur telefonieren hin und wieder ein paar Kilometer Fahrrad fahren. Ich brauche kein 900 Euro Rad. Ich bin zufrieden. Eigentlich wollte ich nur (“..aber die Gabel!”) ein bisschen (“…viel zu klein!”) fahren und hätte gerne die (“da passen gar keine anderen drauf!”) die Bremsen eingestellt.

Naja.. zumindest bin ich Senioren gegenüber jetzt vorsichtiger Zwinkerndes Smiley

6 Gedanken zu „Wie ein Opa im Handyladen…“

  1. Naja was sie dir eigentlich sagen wollen, ist dass sie es leid sind, dass Menschen sich für 3,50 € beim Bäcker ein Rad kaufen und es dann bei ihnen günstig in Schuß bringen lassen wollen (oder halten). Kann ich gut verstehen, weil Reparatur ein Service ist bei sich kein Geld verdienen lässt. Früher als noch Schuster gab, hatten die dasselbe Problem. Deswegen gibt es die jetzt auch nicht mehr.

  2. Ich denke eher das sich die Bremsen an so einem … Rad einfach nicht vernünftig einstellen lassen und der Händler kein – seinem eigenen Anspruch entsprechendes Resultat abliefern kann.

    Hinzu kommt, versagen die Bremsen hinterher – ist immer der dran Schuld der zuletzt dran „rumgefummelt“ hat 🙂

    Schon als ich den Artikel zum neuen Rad im Oktober gelesen habe – musste ich ein wenig schmunzeln – ganz besonders an der Stelle mit der Bremse.

    Endlich habe eine Antwort auf die Frage erhalten welche schon öfters beim Besuch eines Baumarktes in meinem Hinterkopf herumspukte:

    Wer zum Teufel kauft so ein Rad? 🙂

    Oder auch – würde ein Familienvater neue Bremsscheiben für den Familien-Van für 24,99 EUR bei Alibaba.com kaufen – oder doch lieber 70,00 EUR beim Fachhändler seines Vertrauens bezahlen.

    1. Es kaufen Leute so ein Rad, die wenig Ansprüche haben und dann nicht 800 Euro für sechsmal fahren ausgeben wollen. So wie nicht jeder 800 Euro für ein Handy ausgibt. Oder ein Notebook. Oder Klamotten.
      Der Autovergleich ist imho unpassend, weil ich mit meinem Fahrrad nicht mit 150 über die Autobahn fahre, sondern in Schrittgeschwindigkeit neben dem Hund herrolle. Aber, um in dem Bild zu bleiben: ich kaufe mir eher einen Dacia und brauche dafür auch keine Keramikbremsen. Auch wenn das der Händler gerne anders hätte.

      1. Hihi, da hast du ja was losgetreten… Ich bin da ganz bei dir, ich würde nie im Leben ein 1000,- Euro-Fahrrad haben wollen (schon nicht wegen der Panik vor Diebstahl). Dein Erlebnis im Laden finde ich überhaupt nicht ok, wenn die nur teure Räder in Schuss halten wollen, sollen sie das draußen ranschreiben, das Verhalten war sehr ungehörig! Was ich schlimm finde, ist, wenn Leute sich im Fachgeschäft beraten lassen und dann im Internet günstig kaufen.

  3. Aus Erfahrung kann ich sagen: auch auf ein 199-damals noch DM-Rad aus dem Real kann ein vernünftiger Fahrradreparaturdienst neue Bremsen drauf tun, es ist nur eine Sache des Wollens. Und ja, auch auf solchen Rädern kann man fahren und das seit inzwischen 18 Jahren, un- und zwischenfallfrei.

    Im Zweifelsfall einfach mal nach kleinen Werkstätten umschauen, die sind in der Regel deutlich freundlicher, kompetenter und motivierter als stylische In-Fahrradläden mit einer 1800 € Mountain- und Rennbike-Auslage.

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