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An Tagen wie diesen…

Während ich zu Hause unser zahnendes Baby bespaße, wird meine Frau von einem entgegenkommenden LKW abgedrängt und schlitzt sich dabei an einem unsauber abgefrästen Abflussrohr Felgen samt Reifen kaputt.

Meine Laune sinkt.

Ich gebe das Baby in gute Hände, schnappe mir Ersatzreifen und will mit unserem Zweitwagen los. Der Schlüssel, den wir seit heute morgen suchen, bleibt im familiären Chaos verschwunden. Also leihe mir den Wagen meiner Schwiegereltern.

Ich knirsche mit den Zähnen.

Am Unfallort steht meine Frau verdrießlich im Nieselregen, direkt vor einem dieser typischen Siegerländer Schindelhäuser. Als ich das Auto aufbocke muss ich feststellen, dass die Felge an der Achse festgerostet ist. Ich ziehe und zerre, trete und fluche.

Für einen Moment dachte ich, dass ich wohl kaum noch schlechter gelaunt sein könnte.

Da löst sich der Reifen.

Ich falle zurück und schlage mit dem Hinterkopf gegen die Schindeln des Hauses, von denen zwei zerspringen. Gleichzeitig quetsche ich mir zwei Finger der linken Hand. (Unnötig zu erwähnen, dass ich Linkshänder bin.)

Ich komme mir vor wie in einer beschissenen Slapstick-Komödie.

“Hallo Herr Klinge”, flötet da eine Stimme (!), während ich im Regen inmitten der Scherben sitze und fassungslos auf den beschissenen, zerfetzten Reifen in meinem Schoss und meinen pulsierenden, rußschwarzen Daumen starre. “Na? Kennen Sie mich noch?”

“Ich hatte mal bei Ihnen Unterricht”, plappert irgendwer (wer bist du!?) drauf los. Offenbar eine ehemalige Schülerin, die gerade Zeitung austrägt.

Das kann (!) nur ein Scherz sein (!!). Vergeblich warte ich darauf, dass ich aufwache.

Morgen dann erst mal zum Arzt. :-/

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5 Gedanken zu „An Tagen wie diesen…“

  1. Das ist jetzt sicher nicht besonders fein, aber ich lach mich hier gerade schlapp. Dein Humor ist jedenfalls nicht mit an den Schindeln zerschellt:)
    Und ansonsten wünsche ich gute Besserung!

  2. Murphys Gesetz: Wenn etwas schief läuft, läuft alles schief.

    Ich räume vorgestern den Flur auf. Sehe auf dem Tischchen eine Alte Tischdecke, die auch mal ausgewechselt werden könnte. schmeiße diese also in die Schmutzwäsche, und suche eine neue schöne Tischdecke für den Tisch heraus; lege diese auf den Tisch.
    Gehe kurz ins Wohnzimmer weil ich Durst habe. Komme wieder, die Tischdecke weg (Muttern kam auf die gleiche Idee, und hat die neue Weg getan.)

    Schneide Später einen alten Teppich mit einem Teppichmesser in Handliche stücke. Da dieses Messer stumpf war, habe ich die oberste Klinge mit einer Zange ab. Bei der Alten fliegt ein stück ab, und landet in meiner Hand, und ich konnte den Splitter rausprokeln (Wegen sowas geh ich doch nicht zum Arzt)

    Will mich Abends in mein Hochbett legen, dass schon die Besten Zeiten hinter sich hat, aber für ein neues Bett ist kein Geld da. Steige auf die Leiter, und diese fliegt ab und begräbt mich unter sich. (Nichts Passiert, aber seit dem Schlafe ich auf dem Sofa unter dem Bett)

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