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Schülerarbeit: “Liebes Tagebuch,”

IMAG0875Weil meine Schüler in den Pausen ständig durch die Gänge rennen, muss ich mir im 2-Tages-Rhythmus die Beschwerden meiner Kollegen anhören. Vielleicht spricht es für die Klasse, dass tatsächlich alle Kinder der Klasse bei dem Unsinn mitmachen – auf jeden Fall kann ich mir nicht den oder die Übeltäter schnappen und bestrafen.

Als es mir dann irgendwann zu blöd wurde, habe ich sie einen Aufsatz schreiben lassen: “Was schreibt Herr Klinge wohl abends in sein Tagebuch, nachdem er wieder und wieder und wieder seine Klasse aus den Gängen scheuchen muss?”

Eine Arbeit möchte ich (mit Zustimmung des Schülers) gerne veröffentlichen, denn ich halte sie für besonders gelungen:

Liebes Tagebuch,

heute habe ich gemerkt, wie ätzend meine Klasse manchmal sein kann. Obwohl ich sie gewarnt habe, dass, wenn sie in den Pausen in das B-Trakt-Gebäude kommen, dass sie dann ziemlich viel schreiben müssen, haben sie es getan Trauriges Smiley.
Ich lief ganz ruhig, nichts ahnend durch das Gebäude als ich sie sah. Sie kamen von zwei Seiten!
Doch ich, wagemutig wie ich war, setzte zu einem Sprint an und sah, wie sie wegliefen und die Treppe runterliefen. Ich wusste, dass sie wieder kommen würden und schlau wie ich war versteckte ich mich. Da sah ich sie, diese ätzenden Kinder die sehr wahrscheinlich nur da sind, um mich zu ärgern. Doch genau in diesem Moment klingelte es und ich ließ sie gehen, aber ich wusste, dass sie ihre gerechte Strafe in der AT-Stunde bekommen würden. Ich stellte mir trotzdem immer wieder die Frage, warum sie nicht einfach in der Pause draußen spielen können.
Dieser Eintrag wurde geschrieben, um meinen Gefühlen und Emotionen freien Lauf lassen zu können, weil ich dies ja sonst nicht tun kann.

3 Gedanken zu „Schülerarbeit: “Liebes Tagebuch,”“

  1. Pingback: Schülerarbeit: Ein Dialog. - ...ein Halbtagsblog...

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