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Gerade auf dem Schreibtisch

Eine sehr, sehr lange ToDo-Liste schwebt wie ein klingonisches bat’leth über meinem Haupt.

Elf neue Lehramtsanwärter haben letzte Woche ihren Dienst bei uns angetreten – davon knapp die Hälfte mit Mathematik in Kombination mit Physik und Technik. Ich freue mich sehr auf die neuen Kollegen und hoffe vor allem auf Leute, die richtig “Bock auf Unterrichten” haben.

In losem Zusammenhang dazu wird es bald vielleicht eine neue Rubrik hier im Blog geben: Die Mitautorin dieses Blogs Eva Tellmann und ich streiten uns nämlich. Regelmäßig. Zum Beispiel über angemessene Bekleidung für Lehrer. Im Augenblick verschriftlichen wir unseren Disput und womöglich veröffentlichen wir ihn in Interviewform. “Frau Tellmann und Herr Klinge streiten”, oder so. Auf jeden Fall flapsiger und emotionaler, als die anderen Artikel dieses Blogs. (Und genau deswegen sind wir unsicher, was die Veröffentlichung angeht.)

Außerdem freue ich mich, dass ich endlich ein – mittlerweile recht altes – Versprechen eingelöst habe. Nachdem ich nun den gesamten Unterricht der Sekundarstufe 1 in Form von Lerntheken auf meinem Computer liegen habe, folgt nun der nächste logische Schritt: Alles Material wird nach und nach überarbeitet und in Form von #OER an die Weltgemeinschaft übergeben. Den Anfang macht eine Lerntheke aus der Klasse 9 zum Pythagoras, die ihr hier findet. Kopiert, verändert, ignoriert.

Nächste Woche fahre ich mit meiner 8 zu einer “Potenzialanalyse”. Das ist – vereinfacht gesagt – ein langer, NRW-weit durchgeführter Brigitte-Test, bei dem die Kinder ihre Neigungen und Stärken erfahren. Nebenher wird der WDR Siegen uns begleiten und darüber berichten. Wird für die Kinder sicher aufregend.

Außerdem steht Dienstag der Elternsprechtag vor der Tür. Um eine bessere Gesprächsgrundlage zu haben, lasse ich in allen Kursen noch eine Klassenarbeit schreiben – die will dann aber leider auch rechtzeitig korrigiert werden. Wird knapp.

Mittwoch dann im Rahmen meiner Moderatorentätigkeit mit der KQ-Gruppe in Schwerte arbeiten. Das geht von morgens bis abends. Donnerstag dann 10 Stunden Unterricht mit neugierigen Referendaren, die sich wundern, was das da vorne ist…

Anfang Dezember bin ich überdies in Berlin beim excitingEDU-Kongress. Dafür muss ich noch eine komplette Lerntheke für einen mir unbekannten Kurs erstellen und einen Vortrag bzw. eine Podiumsdiskussion vorbereiten. Man bin ich nervös!

Außerdem haben wir viele neue Flüchtlingskinder an der Schule. Wenn die einem dann berichten, dass sie aus Teheran zu Fuß bis nach Siegen gekommen sind – da wird einem schon anders. Eines wird zukünftig auch in meiner Klasse aufgenommen werden – ich habe keinen Zweifel, dass das fabelhaft klappt.

Aber genau jetzt sind trotzdem erst einmal andere Dinge wichtig:

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Erobert sich ja auch gerade einen großen Platz auf meinem Schreibtisch.

3 Gedanken zu „Gerade auf dem Schreibtisch“

  1. So viel Inhalt auf so wenig Text..hui. Da musste ich sogar noch beim Wäsche waschen drüber nachdenken. Und nun habe ich zwei Fragen. Selber schuld, Herr Kollege.

    1. Wie kommt ihr an frische Referendare? Das Ref für den Abschluss Gym/Ge startete doch erst im Mai 2015. Oder handelt es sich um Refler für Realschule, die bei euch gelandet sind?

    2. Warum hat deine Schule so viele Refs mit gleichen Fächerkombis aufgenommen? Tritt man sich dann nicht beim bedardsdeckenden Unterricht sowie Unterricht unter Aufsicht auf die Füße?

    Grüße,
    Sebastian

    1. 1. Ja, sind Sek1 Referendare.
      2. Ich bin in den Verteilungsprozess nicht eingebunden, habe das aber auch blöd ausgedrückt. 6 mal Mathematik dabei und der eine mit Physik, der nächste mit Technik, einer mit Deutsch etc.
      Wir sind ja eine recht große Schule mit etwa 100 Lehrern – da verteilen sich die insgesamt 18 (?) Referendare ganz gut.

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