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Das Buch ist fertig. Yihaaa!

Bild2Die letzten Tage waren recht arbeitsintensiv.
Der Nominierung zu Microsofts Bildungsmesse nachfolgend musste ich eine Menge Papierkram erledigen und Anmeldungen ausfüllen. Weil die Gelegenheit gut ist, haben mein Kollege Riza und ich ordentlich geschuftet und das Methodenbuch zur Lerntheke fertig gestellt.

Wir haben es verschiedenen Verlagen angeboten, die aber bei dem Gedanken an das Oxymoron schreibender Mathematiker dankend abgelehnt haben. Amazon hingegen freut sich über junge Autoren, so dass es “Mit Lerntheken den Mathematikunterricht neu gestalten.” ab sofort dort zu kaufen gibt [klick].

Dieses Buch beschäftigt sich ausführlich mit der Lerntheke als Methode, den Mathematikunterricht zu differenzieren und individuell auf Schüler einzugehen. Es vermittelt sowohl didaktische und lernpsychologische Überlegungen zum Einsatz, als auch praktische Hilfeschritte zum Erstellen einer Lerntheke.
Es gibt Denkanstöße und Material zum downloaden. Es geht ums Lernen. Und Psychologie. Und Schulbücher. Und Diagnosebögen. Und Aufgabenauswahl. Und Sicherung. Kartendesign. Offenen Unterricht. Über Hilbert Meyer und John Hattie. Um Willkommensklassen und elektronische Schulbücher.
Dieses Buch möchte Anstoß geben, den Mathematikunterricht neu zu durchdenken. Es ist aus der Praxis entstanden und beschreibt u.a., wie man mit Lerntheken Flüchtlingskinder in den Regelunterricht einbinden kann.

Es ist einfach großartig und ihr werdet es lieben (ohne Gewähr)  man findet es hier.

Ganz spannend finde ich die Frage, ob sich das Schreiben eines solchen Buches finanziell rentiert. Auf die Gefahr hin, gegen die unausgesprochene Etikette zu verstoßen, werde ich aber davon berichten. Eigentlich spricht man ja nicht öffentlich über seine Besucherzahlen oder sein Gehalt oder die Vertragssbedingungen von Mesut Özil, aber ich bin einfach zu neugierig: Wenn ich nach zwei Monaten gerade elf Exemplare (so viele Familienmitglieder gibt es) verkauft habe, mag das für Spott oder Neid sorgen, aber zumindest ist es etwas handfestes. Was mag da wohl rauskommen? Lohnt sich so etwas?

Für mich rücken jetzt andere Dinge in meinen nebenunterrichtlichen Fokus: Zuvorderst werde ich versuchen, das Buch bis zum Kongress im März auf Englisch übersetzen zu lassen. 270 Lehrer aus aller Welt auf der Suche nach aufregenden Projekten – da wäre es zu schade, wenn ich nur mit einer Präsentation glänzen könnte, ohne noch etwas in der Hinterhand zu haben. Außerdem wäre es natürlich doch ganz cool, wenn ein Schulbuch-Verlag eine gedruckte Version herausbringen würde, wenn ich auch nicht daran glauben mag.

29 Gedanken zu „Das Buch ist fertig. Yihaaa!“

  1. Woooho!
    Herzlichen Glückwunsch!
    Falls mal wieder etwas mehr Zeit übrig sein sollte: ich würde mich über einen Artikel über das Schreiben freuen. Über alles: wie motivierst du dich, weiter zu schreiben wenn es mal hängt, wie ist das Schreibenu zweit und natürlich auch die technische Seite, eBook für amazon erstellen, wie geht das?

    Grüßle!

    1. Da ich in den nächsten Wochen eher nicht dazu komme, das ausführlich zu beantworten, mache ich das lieber hier in aller Schnelle:
      > ich schreibe tatsächlich nur, weil ich Lust darauf habe. Wäre es Arbeit oder Stress, könnte ich das gar nicht leisten. Dafür habe ich zu viele Baustellen offen. Dazu kommt, dass ich über ganz viele Aspekte hier schon so ähnlich geschrieben und bei Fortbildungen darüber gequatscht habe. Letztlich musste ich nur aufschreiben, was mir sowieso durch den Kopf geht. (Das hat dann aber auch zur Folge, dass unser Buch sehr praxisnah und eben kein 200-Seiten-theoretisch-könnte-dies-und-das-funktionieren-Werk ist)
      > wir haben zu zweit via document-sharing gearbeitet. Ein Word-Dokument liegt in der Cloud und wird von beiden bearbeitet. Läuft tadellos.
      > das Buch ins Amazon-Format zu bekommen hat einige Stunden gedauert. Wir haben ein paar Bilder eingefügt und die sind ständig verrutscht oder verschwanden völlig. Mega-ätzend! Ohne Bilder ist so ein Buch in 10 Minuten bei amazon. Das geht ganz schnell via „amazon kdp“. Die führen einen da gut durch.

      (vielleicht schaffe ich es doch irgendwann, das ausführlicher zu beschreiben, aber das sollte erst einmal einen Einblick geben)

  2. Wie schon bei Facebook, bei Amazon, per Mail. Hier auch nochmal:
    Vielen Dank für die Lesefreude und die Motivation. So stelle ich mir wirklich hilfreiche Literatur für den Schulalltag vor.
    Danke 🙂

  3. Hach! Und ich sitze hier und mir juckt es in den Fingern. Genau DIESES Thema, diese Fragestellungen, diese Gedanken und vor allem diese Anregungen brauche ich… allerdings für den Deutschunterricht. 😉
    Mathe zählt leider nicht zu meinen Kompetenzen.

  4. Hi,

    habe mir das Buch direkt zugelegt und hoffe dass du doch ein wenig damit was verdienen kannst. Sieht auf jeden Fall nach ner Menge Arbeit aus.
    Ach ja, wenn du mir nen Tipp für das Bild in der Einleitung schicken könntest, wäre ich dir dankbar. Ich meine was zu sehen bin aber nicht sicher.

    1. Oha, du bist der andere Käufer 😉
      Bei dem Bild lasse ich dir noch etwas Zeit – glaube mir, es ist kein Trick dabei und du kennst das Motiv. Wenn du es irgendwann hast, kracht es umso lauter in deinem Kopf, je weniger Hilfe du erhälst. (In groß ist das Bild auch hier im Blog unter „Mathematik ist wie dieses Bild“ zu finden.)

  5. Vielen Dank für deine Mühe, viele deiner Ideen und Gedanken rund um das Arbeiten mit den Lerntheken in einem Buch zusammen zu fassen. Ich habe das Buch gleich gekauft und gestern in einem Rutsch durchgelesen.

    Chapeau! Es ist toll geworden!

    Dennoch sind bei mir einige Fragen offen geblieben:

    1. Sollen die Schüler vor dem Bearbeiten der roten Stationskarten alle grünen und gelben Karten vollständig bearbeitet haben?

    siehe auch: http://halbtagsblog.de/schule/lerntheken/

    Dort schreibst du „Grüne und gelbe Karten sind Pflicht für alle Schüler […]“.

    Oder können die Schüler bei einer Station nach der dritten Aufgabe zur Berechnung des Prozentwerts entscheiden „Das kann ich jetzt…“ und die restlichen Aufgaben dieser Station bleiben lassen und mit einer anderen Station weitermachen?

    Oder die grünen Karten gleich ganz weglassen und erst mit den gelben Karten einsteigen?

    2. Wie sieht letztlich der Heftaufschrieb der Schüler aus? Haben die Schüler denn konkret die Rechenregeln zum Addieren/Subtrahieren, Multiplizieren und Dividieren in der klassischen Form „Zwei Brüche werden miteinander multipliziert, indem man…“ im Heft notiert?

    Oder steht nur die Anwendung der Aufgaben in den Stationskarten im Heft und die Rechenregel in schriftlicher Form fehlt?

    Oder wurde das zuvor im Rahmen der Einführungsstunden notiert?

    Oder werden die Hilfekarten als Kopie ausgeteilt?

    Oder…?

    Als „klassischer Mathematiklehrer“ verwende ich einen nicht unerheblichen Anteil meiner Unterrichtszeit auf das Erstellen eines ordentlichen Heftaufschriebs, der es den Schülern ermöglicht, die behandelten Inhalte zu Hause nachzuvollziehen. Mir ist nicht klar, wie das im Rahmen des Unterrichts mit Lerntheken aussieht.

    Hier wäre ich für ein paar weitere Informationen dankbar. Da ich davon ausgehe, dass ich nicht der einzige Leser bin, dem diese oder andere Rückfragen einfallen möchte ich weiter anregen, das Buch ggf. noch um die Antworten zu ergänzen. Ich weiß aber nicht, wie sich das mit den Geschäftspraktiken von amazon vereinbaren lässt. Bei Büchern im iBook Store von Apple erhalte ich gelegentlich Updates von bereits gekauften Büchern, wenn Autoren Änderungen oder Aktualisierungen vorgenommen haben.

    Natürlich bin ich auch interessiert daran, wie viel Euros letztlich in die Portemonnaies euer Ehefrauen wandern werden. Gerne habe ich meinen Teil zur Haushaltskasse beigesteuert… 🙂

    Im übrigen habe ich während des Studiums deines Buchs auch endlich (nach langer Zeit) das Bild erkannt. Es hat „Klick“ gemacht. Eine interessante Erfahrung, die ich meinen Schülern nicht vorenthalten werde. Danke dafür!

    1. Vielen Dank für die Rückmeldung,

      zunächst: Auch Amazon erlaubt das „Updaten“ von Büchern und das wird gewiss auch geschehen – aber erst nach dem Microsoft-Event im März. 🙂
      Die offenen Fragen sind nachvollziehbar, sind im Buch aber durchaus bewusst offen gelassen: Je detaillierter ich vorgebe, desto eingeengter wird die Vorstellung von der Arbeit mit Lerntheken. Grüne und Gelbe Karten sind bei mir Pflicht, aber ich überprüfe nicht, ob irgendwer direkt auf eine rote Karte springt. Das tut im Normalfall kein Schüler, weil das Niveau zu hoch ist. Und ja, alle grünen und gelben Karten sollen gemacht werden, aber ebenso wie man übersieht, wenn Schüler ihre Hausaufgaben nicht machen, mag es vorkommen, dass mal jemand eine Station überspringt. Wenn sie dann in der Klassenarbeit vorkommt, hat er Pech gehabt 😉
      Im allgemeinen schaffen alle Schüler die grünen und gelben Stationen und die schnellen sind bei den roten gut dabei.
      Zu 2) Auch das kann im Grunde jeder Lehrer individuell handhaben. Ich lege enorm viel Wert auf mathematisch korrektes aufschreiben (Gleichungen lösen etc.) aber nur sehr wenig Wert auf schöne Schrift. (Ich habe als Linkshänder in der Schule seeeehr unter schmierenden Füllern gelitten). Die genannten Regeln („Zwei Brüche werden dividiert, indem man..“) werden in der Einführungsphase besprochen und ins Heft aufgeschrieben. Ich arbeite jedoch an einer Ganztagsschule – Hausaufgaben gibt es hier nicht. Wer zu Hause arbeiten möchte, kann sich die Lerntheke komplett runterladen (und gerne selbst ausdrucken, was einige Schüler machen).

      Liebe Grüße und nochmal danke für das Feedback 🙂

  6. Hallo.

    Ich hätte auch noch Fragen:

    1) Welche Bedeutung haben die Nummern (H1, H1|2) unter den Stationsnummern? Habe ich da etwas überlesen?

    2) Du hast einen Link im Buch zur Lerntheke „Pythagoras“. Wie viel Zeit hatten die Schülerinnen und Schüler circa für diese Aufgaben?

    3) Gibt es Tipps und Tricks für die erste Lerntheke, die Schülerinnen und Schüler jemals durchführen? Wie viele Theken braucht es circa, bis die Schülerinnen und Schüler produktiv arbeiten?

    Vielleicht wäre eine FAQ-Seite für das Buch nicht schlecht.

    Danke.

    1. 1) Bezieht sich auf Hilfskarte 1 | Hilfskarte 2 etc.
      2) 2 Stunden Einführung und dann so lang, wie der Zeitplan hergibt, dass die Arbeit geschrieben werden muss. Bei mir immer so etwa drei bis 4 Wochen.
      3) Bei mir ging das von der ersten Theke an gut los. Viele Kinder kennen Stationenlernen aus der Vergangenheit, oft aus der Grundschule. Das geht ratz-fatz. 🙂

      Über die FAQ-Seite denke ich nach. Vielleicht kommen hier noch mehr Fragen zusammen, dann lohnt das 🙂

  7. Ganz herzlichen Glückwunsch! Kind gezeugt und Baum gepflanzt hattest du ja wohl schon, also hast du jetzt das Pflichtprogramm eines Mannes durch und darfst machen, was du willst. (Ah Mist, ich glaube, das war schon das, was du wolltest…)
    Das Schreiben ging ja, zumindest meinem Gefühl nach, wahnsinnig schnell. Beneidenswert!

  8. Herzlichen Glückwunsch zur Veröffentlichung!

    Eine Frage habe ich vor dem Kauf noch auf dem Herzen: du unterrichtest ja zum Großteil die Unter- und Mittelstufe. Ich ausschließlich Oberstufe 😀 Passt das trotzdem irgendwie zusammen?

    1. Ich würde behaupten, dass „ja“.
      Aber es gibt auch Leute, die sagen, Lerntheken passen auch nicht in Unter- und Mittelstufe. 😉
      Ich habe in der Oberstufe Physik mit Lerntheken gearbeitet und es hat den Leuten eine Menge Spaß gemacht.

      1. Ich meinte eher, ob die Inhalte des Buchs sich auch um Oberstufen-Kram kümmern oder ob du deinen Fokus der unterichtlichen Praxis größtenteils auf die Unterstufe legst und unwieweit die Inhalte des Buchs auch in der Oberstufe einzusetzen sind.

        Dass Lerntheken generell genial sind und meiner Meinung nach sowohl in Unter- als auch in Oberstufenunterricht in allen möglichen Fächern möglich sind, ist mir klar ;D

        Auf der anderen Seite… Pfeiff drauf. Ich kaufs einfach und seh es selbst ;D

        1. Methodisch gesehen ist das Buch in jeder Stufe einsetzbar. Für die Oberstufe bringen beispielsweise die Diagnosebögen einen ganz großen Vorteil und natürlich eine enorme Sicherheit. Es kommt aber wie immer im Leben auf die Umsetzung an. Ich würde mich sehr über dein Feedback freuen.

          Liebe Grüße

  9. Pingback: Wie es weiter geht: Lerntheke, Willkommensklassen, 3. Auflage des ‘Bestsellers’

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