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Amazon fasten & ein Schock

Im Zug der Neujahrsvorhaben habe ich versucht, „Amazon“ zu fasten. Das stöbern durch Amazons „Empfehlungen“ ist meine Form des Shoppings. Das Lesen von Kundenrezensionen ist meine Art des Kaffeeklatsches und Informationsaustausches über dieses und jenes Produkt. Brauche ich neue Tintenpatronen, karierte Hefte, Grassamen oder eine neue Maus – Amazon ist meine erste und meist einzige Anlaufstelle.

Aber ich versuche zu fasten.

Amazon, als die böse Schlange im Paradies, verführt mich durch gezielte Werbung. „Dies könnte Sie interessieren!“ Dazu ein zauberhaftes Produkt aus meiner Wunschliste. Später wird der Ton besorgter. Man erkundigt sich, ob mit mir alles in Ordnung sei. „Schon drei Wochen nichts gekauft – ist alles in Ordnung bei Ihnen?“

Als ich kurz davor bin, aufzugeben und meinen virtuellen Einkaufswagen lustvoll zu füllen und alles, alles, alles zu kaufen was ich ganz unbedingt dringend brauche, stolpere ich über ein kleines Skript, mit dem man alle Einkäufe, die man je bei Amazon getätigt hat, zusammenrechnen kann.

Bevor ich das Skript starte, rechne ich aus, was ich so ungefähr erwarte. Meinen Account gibt es seit 2004, also rund 13 Jahren. Will ich das wirklich wissen?

Ich will.

Und bin entsetzt.

Heraus kommt das Dreifache des von mir erwarteten Wertes. Kein Wunder, das Amazon um mich besorgt ist. Noch eine Woche länger, und die schicken vielleicht persönlich jemanden vorbei, der sich um mich sorgt. Im Laufe der Zeit ist ein ganz schöner Betrag zusammengekommen und ich ahne, warum Amazon diese Funktion nicht selbst anbietet. Schön ist anders – aber natürlich wäre es das gleiche, wenn ich alles Geld, dass ich an der Tankstelle oder im Supermarkt gelassen habe, zusammenrechnete.

Nun ja, wenigstens kurbele ich die Wirtschaft an.


Wie geht das?

Man installiere den Firefox Browser von hier und speichere dieses Skript auf dem Desktop ab (die .zip-Datei entpacken).

  1. Firefox starten
  2. In die Adresszeile „about:config“ schreiben und den Punkt „devtools.chrome.enabled“ auf „true“ setzen
  3. Auf Amazon.de gehen und sich einloggen
  4. Mit der Tastenkombination Shift+F4 die JavaScript Umgebung aufrufen. (oder: Firefox->Web-Entwickler->JavaScript-Umgebung)
  5. In dem neuen JavaScript-Fenster die „amazonorders.js“ öffnen
  6. Unter „Umgebung“ sollte jetzt „Browser“ anwählbar sein (dafür war die about:config-Einstellung zuständig) – anklicken.
  7. Das Script unter Ausführen->Ausführen oder mit Strg+R starten
  8. Freuen, dass man der Wirtschaft so viel Geld zugeführt hat. (Oder traurig sein.)

Es öffnet sich eine neue Seite, die eine komplette Auflistung aller je getätigten Käufe und des insgesamt ausgegebenen Geldes aufführt. Kann man sich bei Bedarf ausdrucken.

5 Gedanken zu „Amazon fasten & ein Schock“

  1. Cooles Ding. Ich war weniger überrascht, sondern fand es angemessen. Mein Umgang mit Amazon war lange Zeit wie deiner, vor allem, weil mich Innenstädte mit Einkaufsmöglichkeiten langweilen.
    Spannend fand ich aber auch die Unterschiede in den Jahren. Frage mich, ob das besonders frustrierende Jahre waren oder welche, in denen es eine Gehaltserhöhung gab.
    Versuche aber derzeit in einzelnen Bereichen auf andere Shops auszuweichen, verstärkt bei Büchern. Der einzige Unterschied: Längere Lieferzeiten.

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