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Erwachsenenbildung & Orientierung

Nach einer durchaus anstrengenden Woche hatte ich heute die Gelegenheit, im Rahmen eines Forschungskolloquiums an der Universität Siegen einen Vortrag über meine Lernthekenarbeit zu halten.

Ist schon eine Weile her, dass ich so arg nervös war. Nachdem ich mich so halb selbst eingeladen hatte, musste ich nun natürlich auch liefern. Letztlich war das Kolloquium aber sehr entspannt – zum Glück kannte niemand mein “Mathematik ist wie dieses Bild”-Bild, was stets ein schöner Einstieg ist.

Einer meiner Hintergedanken ist eine Verzahnung der offenen Methode “Lerntheke” aus der Praxis mit der Lehrerausbildung an der Universität. Zurecht wurde jedoch angemerkt, dass die Universität weniger auf die konkrete Praxis ziele (im Sinne von: “Ich erstelle Arbeitsblätter”) und mehr auf ein breites, übergeordnetes Verständnis der Mathematik (“Welche Aufgabentypen fördern welche Kompetenz und warum ist das wichtig?”).

Im Anschluss versprach man mir, sich das Gehörte durch den Kopf gehen zu lassen und sich bei einem Tee ein weiteres Mal zu treffen, um eine mögliche Kooperation zu erarbeiten. Außerdem wurde ich eingeladen, direkt im Anschluss den gleichen Vortrag noch einmal vor LehramtsstudentInnen zu halten. “Erfahrungen aus der direkten Praxis sind immer gut!”

Immer wieder erhalte ich die Gelegenheit, auch Erwachsenenbildung zu betreiben. Jedes Mal finde ich das enorm spannend – auch weil es mich hinterfragen lässt, wie glücklich ich an meiner jetzigen Stelle bin.

Was will ich eigentlich?

Die letzten Tage waren auch deshalb schwierig, weil es am vergangenen Wochenende ortsnah zwei tragische Unfälle mit tödlichem Ausgang gegeben hat. Und in einem kleinen Dorf wie dem meinen hat man oft Schüler, Kollegen, Freunde die mit den Toten in Beziehung standen. Traurige Tage, die mich und mein Leben unangenehm auf den Prüfstand stellen.

Ja, was will ich eigentlich?

2 Gedanken zu „Erwachsenenbildung & Orientierung“

  1. Viel Kraft für den Trost der gebraucht werden wird und die eigene Trauer!

    Wir haben vor kurzem in der Familie völlig unerwartet ein Baby beerdigt. Da fragt man sich schnell:
    Wie viel Zeit für Schule und wie viel Zeit für Familie? Meine Priorität liegt auf Grund der Umstände im Moment deutlich bei der Familie. Es wird der Tag kommen, dass sich dies wieder Richtung Schule verschiebt. Alles hat seine Zeit – nur ist das im Alltag nicht immer leicht zu akzeptieren. Zumindestens dann, wenn man gerne Lehrer ist. Ich bin es und kann dich daher gut verstehen.

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