Zum Inhalt springen

Das Surface als WiFi-Kahoot-Router

Ich habe eine Vertretungsstunde in einer 8. Klasse.
Wir kennen uns aus dem Technikunterricht vom letzten Jahr und haben Papierbrücken erforscht und gebaut.

Auf die Frage, was zuletzt gemacht wurde („Nix!“ „Wir machen nie etwas“ „Keine Ahnung“) kam irgendwann „Martin Luther“ ans Tageslicht. Ja, da hätte man und so.
Ich entschied mich, mittels Kahoot gemeinsam ein Quiz zu spielen. Bei Kahoot handelt es sich um ein Online-Quiz, das mit beliebig vielen Teilnehmern gespielt werden kann – jeder Spieler benötigt ausschließlich ein internetfähiges Gerät. (Zuletzt haben wir das an der Schule mit Politikern durchgespielt.)

20170524_101218Bei Kahoot selbst finden sich haufenweise Quizes zu Martin Luther, viele davon in zweifelhafter Qualität. Etwa die Hälfte der Kinder verfügt über eine Datenflatrate und konnte so mitspielen, für die anderen habe ich eine Funktion meines Notebooks ausprobiert: Das Surface als mobilen Hotspot.

Unser Schul-WiFi erlaubt es aktuell nur den Lehrern, sich ins Internet einzuloggen. Das Surface bietet mir prominent die Möglichkeit, jenes WiFi-Signal anzunehmen und als eigenständiger Router weiterzuleiten. Die Kinder haben sich also nicht mit dem Schulnetzwerk verbunden, sondern mit meinem „Surface-Netzwerk“, welches dann alle Signale weitergeleitet hat.

Ich bin sicher, dass das wieder eine jener Funktionen ist, die Computer schon seit Jahren beherrschen – mir ist sie aber nie zuvor begegnet (oder ich hatte nie einen passenden Einsatzzweck) und unter Kollegen war die Funktion auch unbekannt (bzw. ungenutzt). Zukünftigen Einsatz wird es bspw. im Physikunterricht geben, da unsere hiesigen Notebooks aus Sicherheits- und Kompatibilitätsgründen nicht (mehr) mit dem Schulnetzwerk verbunden werden dürfen. Über das Surface kann ich nun jeder Gruppe zumindest Internet zur Verfügung stellen. Schade ist die Beschränkung auf 8 Geräte – vielleicht lässt sich das noch unkompliziert erweitern.

Das Spielen an sich hat den Kindern sehr viel Spaß gemacht. Ich habe mir vom Tennissport abgeschaut, erst bei absoluter, hundertprozentiger Ruhe die nächste Frage einzublenden. Dadurch steigt die Anspannung unter den Schülerinnen und Schülern gewaltig und entlädt sich umso lauter beim Einblenden der Ergebnisse. Eine Mordsgaudi und ein bisschen was gelernt haben sie auch.

6 Gedanken zu „Das Surface als WiFi-Kahoot-Router“

  1. Die Begrenzung auf 8 Geräte nervt mich auch. Meine Schüler haben oft eher das Problem, dass sie keinen Netzempfang haben, da hilft auch keine Flatrate. 😉
    Praktisch ist es auch, den Hotspot-Namen und das Passwort mit einem QR-Code bereit zu stellen.

  2. Du hast also das Schul-WLAN mit deinem Surface weiter geteilt? Dann sind die Geräte ebenfalls im Schulnetz gelandet und konnten/können auf alles zugreifen auf das du ebenfalls Zugriff hast.
    Gerade wenn z.B. die Laptops aus Sicherheitsgründen aus dem Netzwerk genommen wurden würdest du mit einem Teilen genau das wieder umgehen. Auch die Schülerhandys sind dann auf das gesamte Schulnetz losgelassen.

    Das ganze ist zwar schön und bequem, ist aber sicherheitstechnisch in solchen Umständen nicht zu empfehlen.

    Eine Internet Verbindung teilen kann Windows übrigens schon länger.
    „Neu“ ist die Fähigkeit der WLAN Karten sowohl in einem WLAN zu sein als auch selber eins aufzuspannen. Da das eine bestimmte Hardwarekombination benötigt ist es allerdings auch nicht überall verfügbar.

    Die Limitierung auf 8 Geräte ist von der Hardware vorgegeben. In Linux lässt sich sowas vermutlich umgehen (bzw. wird dieser Betriebsmodus grundsätzlich anders umgesetzt) aber unter Windows wäre mir da nichts bekannt.
    Einzige Möglichkeit könnte sonst sein, dass per Software ein zusätzliches Limit hinzugefügt wurde was mich aber wundern würde (https://stackoverflow.com/questions/31639125/how-to-change-max-number-of-clients-in-hostednetwork – wenn die Befehle in diesem Modus noch funktionieren).

    1. Ne, ich habe weder Zugriff noch Rechte, sondern bloß Internet-Zugang. Geplant ist ein Subnetz irgendwann für alle Schüler zu öffnen, das ist also schon alles gut so, wie es ist.
      Danke für den Hinweis! Getestet haben wir auch eine Kette von Weiterleitungen von einem Surface zum nächsten. Das hat aber nicht funktioniert. 😀

      1. So lange es nur Internet-Zugang ist und nicht im internen Schulnetz landet das ggf. Dienste offen hat sollte es in der Tat in Ordnung sein.

        Die Kette von Weiterleitungen wird vermutlich nicht klappen da dein Hotspot nur als Ad-hoc Netz betrieben wird. Zur „Weiterleitung“ muss das empfangene WLAN im Infrastruktur-Modus laufen und dann eben als Ad-hoc weitergereicht zu werden. Gleichzeitig zwei Ad-hoc oder zwei Infrastruktur Netze unterstützen die Karten dabei nicht.

  3. Pingback: (Schreckgespenst) Digitalisierung in der Schulpraxis – halbtagsblog

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert