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Urlaubstagebuch #3

IMG-20170731-WA0004Obwohl dieses Blog sich hauptsächlich mit den wunderbaren Seiten des Lehrerlebens auseinandersetzt, ist es stellenweise auch eine ganz eigennützige Form des Sich-Erinnerns.

Die zweite Nacht war, wenn man das überhaupt sagen kann, noch schlechter als die erste. Die Kinder haben unruhig geschlafen und sind alle Nase lang aufgewacht. Ich selbst lausche ständig mit einem Ohr den Ratten, die beständig an den Wänden kratzen (oder nagen?). Richtig große Monster scheinen das zu sein. Für morgen nehme ich mir vor, im Ort (25 km entfernt) nach Gift zu fragen. Weiß aber im Augenblick nicht, was das auf französisch heißt (und evtl. sollte ich vorher den roten Marmeladenfleck von den Autositzen entfernen, bevor ich nach Gift frage, mit dem ich “die alte Ratte umbringen kann”. Wer weiß, wie die das in Frankreich auffassen…

Gegen drei ist Carolina aufgewacht und hat geschrien. Sie hat geträumt, jemand würde ums Haus schleichen. Adé, du süße Traumwelt. Habe ich schon geschrieben, dass ich mein Bett vermisse? Bis zum Morgen habe ich die Kinder beruhigt und versichert, dass hier ganz sicher niemand ums Haus schleichen würde. So weit entfernt von der Zivilisation würde doch wohl kein gesunder Mensch nachts durch den Wald streifen.

Mittags haben wir uns eine berühmte Kathedrale in einer wirklich hässlichen, französischen Stadt angesehen.
Ich genieße den Geruch nach Weihrauch und diese bedrückende Stimmung in großen, katholischen Kirchen. Passt natürlich wunderbar zu der gruseligen Unterkunft.

Aus dem Gästebuch bin ich nicht so richtig schlau geworden. Ich verstehe kein Wort von dem, was da drin steht – eigentlich nur Krickel-Krackel. Vielleicht rumänisch oder kroatisch oder so.

Handy ist immer noch kaputt. Reiht sich wunderbar ein in meine Serie „im Urlaub zerstörte Handys“. Grr. (Das Bild hat meine Frau geschossen – im Ort gibt es etwas bessseren Empfang.)

Morgen wollen wir uns eine Tropfsteinhöhle hier in der Gegend ansehen. Das wird bestimmt zauberhaft!

Ein Gedanke zu „Urlaubstagebuch #3“

  1. Gift heißt „poison“, so wie „poison“ im Englischen. Nicht verwechseln mit „poisson“, Fisch.
    Ratten töten finde ich wirklich keine gute Idee. Sie waren vor Ihnen da und werden nach Ihnen wieder kommen.
    Kaufen Sie in der Apotheke Ohropax.
    Die heißen „boules Quies“.

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