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Biologie

Neandertaler im Unterricht

2013-12-04 12.48.03Gerade steht der Aufklärungsunterricht an. Sex und so.
Die Kinder mögen es, dem ein oder anderen “hängen die Penisse zum Hals raus”. Zu Beginn der Einheit habe ich die Klasse in heterogenen Gruppen sinnvolle Regeln erstellen lassen. “Wir lachen miteinander und nicht übereinander.” “Was in der Klasse besprochen wird, bleibt in der Klasse.” “Keine blöden Kommentare.” Anschließend habe ich die Schüler nach Geschlechtern getrennt und ihnen aufgetragen, auf große Plakate einen Jungen und ein Mädchen zu skizzieren und die – aus ihrer Sicht – wichtigsten Regeln in die Figuren reinzuschreiben.

Ein Chaos brach aus.

Zumindest bei einem Geschlecht.

Wie man sich für 15€ ein digitales Mikroskop baut :-)

2013-10-30 10.09.25Ich habe meiner Tochter vor knapp einem Jahr eines jener halbteuren Kindermikroskope geschenkt, die in die Rubrik ‘gut gemeint’ fallen: Die Qualität ist bescheiden und – seien wir ehrlich – mikroskopieren stellt man sich immer total aufregend vor, aber am Ende ist es dann doch nicht soooooo weltbewegend. Besonders nicht für eine 7jährige. Das blöde Kindermikroskop steht jedenfalls nur noch doof in der Ecke herum (ich habe es allein für dieses Foto zehn Minuten suchen müssen…) und allein der Anschaffungspreis hat verhindert, dass ich es weggeschmissen habe.

Vor zwei Wochen dann bin ich bei instructables.com über eine verblüffend einfache Anleitung gestoßen, wie man sich für wenig Geld ein eigenes, digitales Mikroskop baut. Das fand ich gut. Richtig gut sogar – denn natürlich stelle ich mir mikroskopieren mittlerweile wieder total aufregend und spannend vor.

Und bestimmt findet meine Tochter… ach! Egal! Los gehts!

Gespenstermotten (mit Glasknochen)

imageGestern haben wir eine Exkursion gemacht. Eine Kollegin wollte mit ihrer 5 (der Klasse mit der Röntgenbrille) auf irgendwelche Wiesen pilgern, in der Gespinstermotten ganze Bäume eingesponnen haben. Passte weder bei ihr, noch bei mir gerade ins Thema – aber um die Zeit nimmt man jede Exkursion mit, die sich gerade anbietet. Zumal Exkursionen ins Umfeld der Schule einfach grundsätzlich schön sind.

Mit meinen Glasknochen-Kindern ist so etwas immer etwas umständlicher, als im Normalfall – aber nichts, wovon ich mich abhalten ließe. Über die Gespenstermotte erzählte ich meiner Klasse, dass ihre Larven sich unter die Haut bohren und das Gehirn aussaugten dass sie sich am besten an die Biokollegin wenden sollten.

Bei einer Exkursion mit 60 wilden Kindern durch die Großbaustelle Siegen ist (für mich) diszipliniertes Verhalten elementar. Meine Schüler wissen das. Sie wissen auch, dass ich sofort jeden nach Hause schicke, der sich nicht benimmt. Ich würde das gar nicht schreiben, wenn ich in diesen Tagen nicht wieder merken würde, wie wichtig das für den Lehrerberuf ist: Ohne Disziplin ist es völlig egal, welche Methoden und Fachkenntnisse ich habe, weil es die Schüler schlichtweg nicht interessiert. (Ich denke manchmal, an der Uni sollte mehr “Persönlichkeitsbildung” oder “Selbstbewußtsein” geschult werden und weniger “Geschichte der Pädagogik unter Commenius” – aber das ist ein anderes Thema).