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Jesus

#33: Paulus und das Ende der Welt

IMAG0286Es gibt da diesen Jünger namens Paulus, der einen großen Teil des Neuen Testaments verfasst hat. Ein faszinierender Mensch. Ununterbrochen reist er durch die antike Welt, lebt zwischen Juden und Griechen und Römern und findet immer wieder neue, frische Wege über die Auferstehung Jesu zu sprechen. Eine Menge Leute wollen ihn umbringen, er wird zusammengeschlagen, erleidet Schiffbruch und hungert und hört doch nie auf über das neue Leben zu sprechen. Den achten Tag.

#31 Ein paar Gedanken über Sidon und PEGIDA

Vor wenigen Tagen erschien bei heise online ein Interview mit einer Frau, die früher ein Mann war. Nach über 1000 z.T. gehässigen Kommentaren sieht sich heise gezwungen, dass Forum zu schließen. Zur gleichen Zeit wird auf den einschlägigen Facebook-Seiten wie Pegida oder anderen rechten Gruppierungen der Brandanschlag in Tröglitz kommentiert: „Scheiß Asylbetrüger!“ „Dreckspack!“ Bedauern, dass zum Zeitpunkt des Feuers noch keine Flüchtlinge im Heim waren: 120 Likes.

Ein Sprung zurück.

In Genesis 9 lesen wir, wie ein Mann namens Noah einen Weinberg anbaut (nach der Boot-Geschichte), sich betrinkt und schließlich nackt einschläft. Sein Sohn Ham sieht ihn so und erzählt seinen Brüdern davon. Die decken ihn zu und dann wird die Sache hässlich: Noah wacht auf, realisiert was geschehen ist und verflucht Hams Familie, beginnend mit dessen Sohn Kanaan.

In der Antike war ein Fluch keine Kleinigkeit. Insbesondere nicht, wenn der Vater ihn aussprach. Ein Fluch ging über die bloße Bedeutung der Worte hinaus – er hing wie eine Wolke über einem, prägte das ganze Leben.

Hams Sohn Kanaan war also verflucht, was implizierte, dass Kanaans Söhne ebenso verflucht seien, unter anderem dessen ältester Sohn Sidon.

Wir erfahren ferner, dass Sidon eine ganze Reihe Söhne hatte. So viele, dass Sidon als Vater einer ganzen Nation gilt. Einer Nation, die wieder und wieder in der Bibel erwähnt wird.

Im Buch der Richter erobern und unterdrücken die Sidonier die Israeliten.

(Spannend zu bemerken, dass die Geschichte mit einem Vater beginnt, der seinen Sohn verflucht (einer Kleinigkeit?), aber dass diese Wunde schwärt und nicht verheilt, bis – Generationen später – die Nation des Sohnes die des Vaters unterdrückt. Einige Wunden verheilen nie, oder?)

(Außerdem interessant, dass eine Wunde, zugefügt vom eigenen Vater, nicht einfach abgetan werden kann – statt dessen weitet sie sich aus, betrifft Menschen, die eigentlich nichts damit zu tun haben. Warum sind diese zwei Länder im Krieg? Antwort: Weil ein Vater seinen Sohn verflucht hat.)

(Und wo wir gerade dabei sind: Habt ihr in letzter Zeit irgendwelche Filme gesehen, in denen die Charaktere ungelöste Probleme mit ihren Vätern hatten? Natürlich. (Die letzte Greys Anatomy Staffel handelte davon. Die Serie Parenthood fast dauerhaft.) Wir erzählen immer noch die gleichen Geschichten, erleben den gleichen Schmerz – in tausenden Jahren haben sich viele Dinge verändert – und manche gar nicht.)

#27 Maria und Rage Against the Machine

Alles klar, los geht’s.
                                 Maria  [Lukas 1v38]

It has to start somewhere, it has to start sometime.
What better place than here? What better time than now?
                                Rage Against the Machine

Es gibt da dieses jüdische Mädchen, sie ist vermutlich 13 oder 14, und dem Evangelium von Lukas zufolge erscheint ihr ein Engel und berichtet, dass sie Gnade bei Gott gefunden hat, schwanger würde und ihr Kind der

Sohn des Höchsten

sei, er den

Thron seines Vaters David

übernehmen werde und sein

Reich wird niemals enden.

Bevor es aber soweit ist, hat Maria noch die ein oder andere Frage, (wie etwa „Aber ich hatte keinen Sex bisher?“) woraufhin der Engel antwortet:

Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten.

weil das den Sachverhalt klarstellt. (Mich Überschatten? Das ist deine Antwort?)
Das Mädchen Maria hört alles, nimmt es in sich auf, stellt ihre Fragen und antwortet dann:

Ich bin die Magd des Herrn. Es geschehe mir nach deinem Wort.

Oder wie wir heute sagen würden:

Alles klar. Los geht’s.

Heute, vorweihnachtlich, zunächst ein paar Gedanken über dieses Mädchen und ihre Welt.