Vor wenigen Tagen berichtete die Morgenpost über die mangelnden Fähigkeiten der Lehrer in Sachen Medienkompetenz. In Sachen digitale Medien sind uns Länder wie Ungarn und Dänemark weit voraus. Nun stehe ich gerade am Berufsanfang und – so wurde es uns von Professor Spannagel gepredigt – wir hätten als solches die Pflicht uns mit diesen Dingen auszukennen.
Seit ein paar Tagen experimentiere ich nun also auch mit Twitter. Denn ich möchte mir (noch) nicht vorwerfen lassen, ich wäre altmodisch.
Twitter ist im Grunde eine Mischung aus einem Blog und einem Facebook-Account: Einerseits ist es genauso öffentlich wie ein Blog, d.h. jeder der geschätzten 1,5 Milliarden Internetnutzer kann sowohl diesem Blog, als auch meinen Tweets (also den Twitter-Einträgen) folgen. Andererseits ist Twitter kürzer gefasst (max. 140 Zeichen) und es geht weniger um tiefgreifende Blogeinträge, als vielmehr um kurze Status-Updates.
Man erhält durch Twitter die Möglichkeit, von bestimmten Personen auf dem Laufenden zu bleiben. Politikern zum Beispiel – wenn man das möchte. Ich folge unter anderem dem Tweet von NRGZ28 um über Neuentwicklungen für mein Handy auf dem Laufenden zu bleiben. Und dem von Rob Bell weil er ein unglaublicher und inspirierender Mensch ist. Und dem von Bill Cosby, weil… na, braucht es für Bill Cosby einen Grund?
Seit einigen Tagen nun bin auch ich dabei. Und, obwohl man mir das unterstellen könnte, nicht, weil ich mich für einen sonderlich interessanten Menschen halte. Nein! Zum einen – wie immer bei mir – weil mein Handy Twitter sehr elegant in die Benutzeroberfläche eingebunden hat. (HTC Touch Pro 2; Custom ROM; NRGZ Build 31-12-09) Die meisten technischen Innovationen locken mich durch Spielerei an.
Aber es gibt auch weitere Gründe.
Twitter bietet mir die Möglichkeit, quasi in Echtzeit von Ereignissen berichten zu können, die auch andere Menschen als nur meinen Facebook-Freundeskreis interessieren könnten. Ich denke da an Schulfeste, Ausflüge, Klassenfahrten, Exkursionen etc. Via Twitter kann ich Eltern, Ehemalige und Heimgebliebene stets informieren, ohne gleich einen langen Blogeintrag verfassen zu müssen.
Via Facebook Twitter-App werden meine Twitter-Meldungen gleichzeitig auch in Facebook gepostet. Das hat den Vorteil, dass ich nicht alles zweimal schreiben muss.
Im Moment ist es nur ein Experiment und vielleicht beende ich das Ganze wieder in ein paar Monaten. Aber… wer weiß? 🙂
Herr Spannagel wäre stolz auf mich 😉
Ich habe ja gemischte Gefühle, was das Thema „Twitter“ angeht…
Ich glaube, dass viele der Informationen die dort von Menschen „getwittert“ werden vollkommen überflüssig sind.
Ich meine viele Stars und Politiker beschweren sich über zu wenig Privatsphäre, twittern aber dann ihren gesamten Tagesablauf, was sie gekauft haben, wo sie gegessen haben und mit wem, was sie anziehen usw..
Außerdem scheint Twitter blöd zu machen:
Die Psychologin Tracy Alloway von der University of Stirling in Schottland stellte September 2009 die These auf, das Social Network Facebook mache seine Nutzer klüger, der Microblogging-Dienst Twitter hingegen dümmer. Während Facebook das Arbeitsgedächtnis erweitere und deshalb auch die Intelligenz fördere, bewirke Twitter das Gegenteil.
(Siehe: http://www.networkcomputing.de/britische-forscherin-twitter-macht-bloede/ )
Wenn ich anfange zu twittern, was ich gegessen habe, dann bin ich wohl eher der Blöde *g*
Schade, dass Du Twitter als Microblogging-Dienst nutzt, bei http://identi.ca/ hätten ich Dich auch abonnieren können. Allerdings gibt’s auch Möglichkeiten beides zu verbinden, zuminden von Identicas Seite aus.
Außerdem verblödet man bei Identica nicht! Aber generell, auch wenn viele Informationen sinnlos erscheinen, können sie evtl. doch nützlich sein, z.B. wenn Leute über die Länge von Schlangen vor Kinokassen oder so berichten, könnte man sich selber vorab informieren, wie es aktuell aussieht. Zumindest wenn es irgendwann genügend tun.
Ich halte Twitter für ganz praktisch um einem Netzwerk aus Menschen Fragen zu stellen. Beispielsweise habe ich vor ein paar Tagen gefragt, ob irgendjemand ne Software kennt, mit der man schön Stromkreise zeichnen kann. Nach etwa ner halben Stunde kamen zwei Antworten, die mir beide weiter geholfen haben.
Bedingung dafür, dass das funktioniert ist, dass man sich davor ein entsprechendes Netzwerk aufgebaut hat.
Ja es ist doch eben wie mit allen Medien. Zeitung lesen macht auch dumm, wenn man BILD liest.
Apropos BILD: http://www.bildblog.de/15232/sensibler-gehts-nicht/?utm_source=feedburner&utm_medium=feed&utm_campaign=Feed%3A+bildblog+%28BILDblog%29&utm_content=FeedBurner …