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Kristallografie

Ein Gastbeitrag von Nils

Ist es nicht unglaublich, was für schöne Dinge die Natur für uns bereit hält?

Jeder der schon mal in einer Tropfsteinhöhle war, wird mir zustimmen.clip_image002

Mineralien und Kristalle faszinieren mich jeden Tag aufs Neue.

Die verschiedenen Farben, die unterschiedlichen Strukturen und Formen und vor allem die Leichtigkeit, mit der man sie selber herstellen kann.

Löst man ein Salz in heißem Wasser bis ein Bodensatz des Salzes entsteht und lässt diese Lösung einfach abkühlen entstehen wunderschöne große Kristalle.

Mit genug Geduld und der richtigen Anleitung kann man sogar Kristalle züchten mit einer Kantenlänge von bis zu 20cm.

Ich habe vor kurzem angefangen die Kristallzüchtung zu meinem Hobby zu machen.

Und ich bin begeistert von dem Erfolg, den ich mit meinen Züchtungen habe.

Auf den selbst erstellten Aufnahmen sieht man einen gut ausgebildeten Chalkanthit- oder Kupfersulfat-Pentahydrat-Kristall (CuSO4 · 5 H2O). Einmal clip_image004makroskopisch aufgenommen und einmal lichtmikroskopisch bei 40facher Vergrößerung.

Die blaue Farbe entsteht nicht nur durch die im Kristall enthaltenen Atome sondern auch durch Wassermoleküle, die zwischen den Atomen eingeschlossen sind (Kristallwasser).

Erwärmt man die Kristalle auf 60°C verdampfen die Wassermoleküle und der Kristall entfärbt sich und fällt in sich zusammen.

Jeder Kristall kann einem bestimmten „Kristallsystem“ zugeordnet werden. Dieses System beschreibt jeweils die Geometrie, in der der Kristall kristallisiert. Diese Geometrie erkennt man meistens schon ohne ein Mikroskop.

Kochsalzkristalle kristallisieren kubisch (Würfelförmig). Zucker kristallisiert monoklin (Grundfläche: Parallelogramm).

Chalkanthit kristallisiert triklin. Das bedeutet, dass alle Kanten a,b,c des Kristalls unterschiedlich lang und alle Innenwinkel des Kristalls ungleich 90° sind.

clip_image006 Triklines-Kristallsystem

Für den Laien schlecht erkennbar, doch kennt man die verschiedenen Kristallsysteme, ist es nicht schwer Kristalle in diese einzuordnen.

Die schön geformten Kanten und Ecken eines Kristalls erkennt man meistens erst richtig unter einem Lichtmikroskop.

Um lichtmikroskopische Aufnahmen zu machen, egal wovon, benötigt man ausschließlich ein Lichtmikroskop und eine handelsübliche Digitalkamera. Nach dem Ausrichten des Objektträgers und der Scharfstellung setzt man das Kameraobjektiv auf das Okular und zoomt etwas heran. Fertig ist das lichtmikroskopische Foto.

clip_image008

Die lichtmikroskopische Aufnahme des CuSO4 · 5 H2O Kristalls zeigt einerseits die wunderschön glatten Kanten des Kristalls und andererseits erkennt man beim genauen hinsehen kleine Wassereinschlüsse rechts oben unter der Kristalloberfläche.

Selbst die Farbe in der ein Kristall entstehen soll lässt sich wunderbar beeinflussen.

Also! Mit ein wenig Geduld und der nötigen Kenntnis über den Kristallisationsprozess lassen sich Kristalle züchten, die in Größe, Form und Farbe individuell gestaltet werden können.

Für Anleitungen und Informationen können sie mich gerne kontaktieren. 🙂

2 Gedanken zu „Kristallografie“

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