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Nerdhumor (1000)

Ich liebe Horrorfilme.

Kein Filmgenre fasziniert mich so sehr wie das des Horrors. Unerträgliche Spannung, Blut, Monster, Zombies, Schreie und immer das Gefühl der vollkommenen Empathie für die Opfer. Doch dieses Genre ist eins der wenigen, bei dem sich selbst die eingefleischten Fans oft unstimmig sind über die Qualität eines Filmes. Jeder hat seinen eigenen Geschmack. Viel Blut oder kein Blut, dummer oder smarter Mörder, Zombies oder Menschen, usw.. Über all diese Sachen kann man streiten, aber über eine Sache nicht. Über die Art, wie in einem Film der Zuschauer erschreckt wird. Egal wie sehr man versucht sich nicht zu erschrecken, wenn man den Film noch nicht kennt, erschreckt man sich immer. Alle Sinne werden wach, die Herzfrequenz erhöht sich schlagartig, man atmet ruckartig ein oder schreit, die Rückenmuskulatur verhärtet sich und man erstarrt.

Einfach toll! 🙂

Und da es sich hier um einen Eintrag für Nerds handelt, habe ich hier die Formel, um den Schockergrad eines Horrorfilms zu berechnen:

Schockergrad = (es + u + cs + t)² + s + (tl + f)/2 + (a + dr + fs)/n + sin(x-1)

Diese Formel kommt nun nicht von mir, sondern von der britischen Mathematikerin namens Anna Sigler auf. Sie basiert auf der wissenschaftlichen Auswertung von klassischen Gruselfilmen.

Die Forscher definierten folgende Variablen: Eskalierende Musik (es), der Unbekannte (u), Verfolgungsjagden (cs), Eingeschlossensein (t), Schreck (s), aber auch das reale Leben (tl), Fantasie (f), Alleinsein (a), dunkler Raum (dr), die Filmszenerie (fs), die Zahl der Leute (n), Blut und Eingeweide (sin x). Die Formel hat mehrere Bausteine: Die Umgebung steht in einem ganz bestimmten Verhältnis zur Zahl der Leute: Alleinsein, dunkler Raum, Setting, das alles wird geteilt durch die Zahl der Beteiligten. Je mehr dabei sind, desto geringer ist der Effekt.
Reales Leben – oder Authentizität – sowie Fantasie werden durch zwei geteilt, damit sie nicht übergewichtet sind, auf der anderen Seite werden die Elemente Verfolgung, Unbekannter und eskalierende Musik quadriert, um sie höher zu gewichten. Blut ist eher unwichtig. Gibt es etwas grauenerregenderes als das Alleinsein mit dem Unbekannten?

„Steven Spielberg (in Jaws) reached the optimum level,“ explained mathematician Anna Sigler, who led the research, „perfectly allowing the viewer to see just enough blood to be scared of the great white shark, but not so much that it repulsed us“.

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2 Gedanken zu „Nerdhumor (1000)“

  1. Formeln ohne Nutzen, aber durchaus sinnvoll. Schön kompliziert und ausführlich erklärt. Viele Variablen und die Rechnungen sind nicht so sinnlos, wie ich auf den ersten Blick gedacht habe.
    Fazit: „Nerd“ passt perfekt. Herrlich!

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