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Kindermut tut selten gut… oder so

Endlich kann ich meiner Tochter richtige Geschichten vorlesen.

Nicht mehr die ätzenden einfachen Kinderbücher über nackte Bären, sondern richtige Bücher. Otfried Preussler zum Beispiel. Den Räuber Hotzenplotz haben wir soeben beendet.

Zunächst wiederholt Carolina alles, was bisher geschehen ist (Großmutter, Kaffemühle, Räuber Plotzenhotz, Seppel, Kasperl, Kiste mit Sand, Gold, Zauberer Petrosilius Zwackelmann, gute Fee, Unke) und dann gibt’s ein neues Kapitel.

Bei diesen Geschichten macht mir das Vorlesen deutlich mehr Spaß. Klar, einen Räuber Hotzenplotz kann man viel besser theatralisch darstellen, als den dämlichen Bären (sorry 😉 ). Zuletzt hat sich Carolina so erschrocken, dass sie rückwärts ins Bett gefallen ist. Aber wenn da ein Kerl kommt mit sieben Messern und einer Pfefferpistole, dann kann man sich auch mal erschrecken.

Seit gestern nun also ein neues Buch: Das kleine Gespenst.

“Hast du da denn keine Angst?”, frage ich sie provozierend.

“NEEEEE”, schreit sie empört und springt auf dem Bett auf und ab, “ich bin doch kein BAAABBYYYY.”

“Na gut”, erwidere ich, “aber wenn es zu spannend wird, dann hören wir auf, okay?”

Sie winkt ab und schaut mitleidig.

Also geht es los. Sie sitzt im Schneidersitz auf der Bettkante und lauscht gespannt.

“Auf Burg Eulenstein hauste seit uralten Zeiten ein kleines Gespenst. Es war eines jener harmlosen kleinen Nachtgespenster, die niemandem etwas zuleide tun, außer man ärgert sie.
Tagsüber schlief es in einer schweren, eisenbeschlagenen Truhe aus…”

Carolina gähnt laut und provozierend und streckt sich. Dann grinst sie mich an. Das war ein Statement. Angst hat sie keine.

Aber weitergelesen wird erst, nachdem sie ordentlich durchgekitzelt wurde.

Vom kleinen Gespenst natürlich. 🙂

Ein Gedanke zu „Kindermut tut selten gut… oder so“

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