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Ahmadinedschad und Pawlow

Alle Jahre wieder bellt der iranische Präsident Ahmadinedschad vor der UNO-Versammlung seine obskuren Theorien und Anschuldigungen hinaus.

Und alle Jahre wieder reagieren die westlichen Politiker, als seien sie im Geiste Brüder der pawlowschen Hunde: Sie verlassen empört den Saal oder beschweren sich öffentlich. Und geben Ahmadinedschad das, was alle kleinen Kinder Diktatoren Politiker wollen: Aufmerksamkeit.

Dabei wäre ein anderes Vorgehen vielleicht sinnvoller.

Vielleicht sollte man sich bei Ahmadinedschad für seine Rede bedanken.
Für seine Theorien und Anklagen. Seine Beleidigungen und Drohungen. Denn sie sind ein Indiz für die großartigen Rechte und Gesetze, die hier herrschen:
Ja, hier wird einem nicht die Zunge herausgerissen, wenn man sich unflätig äußert. In diesem fantastischen Land wird man nicht eingesperrt und umgebracht, wenn man andere Staatsformen kritisiert. Meinungs- und Redefreiheit sind ein unantastbares Gut, welches wir hochhalten – ist das nicht grandios? Insbesondere, wenn man daran denkt, dass es Länder gibt, in denen das nicht so ist.

Danke also, Herr Ahmadinedschad für die Erinnerung daran, in welch großartigen Verhältnissen wir leben. Smiley

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