[Schule im Schaubild.]
Skurril: in den vergangenen Stunden erhielt ich gefühlt eine Millionen Mails. Die von Lehrern waren meist „haha, kenne ich. Meine drei heißen Peter, Christian und Sabrina.„. Die Lehrer haben die Symbolik der Namen verstanden.
Und dann die E-Mails von empörten Lesern, die mich der Diskriminierung und des Rassismus beschimpfen und überhaupt würde ich ganz sicher die Kevins benachteiligen.
Wer mich länger als ein paar Tage liest, weiß, dass viele meiner Beiträge augenzwinkert gemeint sind, weiß, dass ich an einer Gesamtschule mit vielen förderbedürftigen Kindern arbeite und weiß auch, dass ich am Ende jedem Schüler gerecht zu werden versuche (wie übrigens die meisten Lehrer..) – und die schiere Anzahl an empörten Mails sagt ja auch was aus, oder? 😉
An unserer Schule hat fast jede Klasse eine Quoten-Nadine. Die Trägerinnen dieses Namens füllen den roten Kreisanteil fast jede für sich aus.
Kevin dagegen ist einer meiner Musterschüler. Aber der ist ja auch noch nicht in der Pubertät 😉
Bei mir aktuell genauso.
Aber für die Pointe sind genannte Namen entscheidend 😉
So treffend, danke!
Kommt an die Lehrerzimmerpinnwand direkt neben die Spruchkarte „Viele Kinder haben schwer erziehbare Eltern.“
Bei mir sind es v.a. die drei Kinder mit angeblich positiv-biblischen Namen wie Elias, Johannes (Namen v.d.Red. geändert 🙂 ).
Und: 32 in einer Klasse? Respekt… Ab 25 zählt jeder doppelt.
Hallo
Ich habe bis jetzt sehr gern ihren Blog verfolgt. Leider nur bis jetzt.
Das Schaubild finde ich weder in irgend einer Weise witzig noch treffend. Das es in nahezu jeder Klasse Schüler gibt die den Unterricht mehr oder weniger stark stören ist mir durchaus bewusst. Jedoch finde ich die Stigmatisierung einzelner Namen äußerst bedenklich. Ich habe auch einen Namen der eher mit Verhaltens auffälligeren Schülern assoziiert wird. Kann ich etwas dafür? Nein, ich habe mir den Namen ja nicht ausgesucht. Insofern finde ich es bedenklich wenn auch hier propagiert wird, dass Kevin, Dennis und Chantal nur aufgrund ihres Namens automatisch Problemschüler sind. Zumal diese unbewusste Einstellung das Verhalten des Lehrers gegenüber seinen Schülern beeinflusst.
Bei diesem – durchaus ernsten Thema – empfehle ich Ihnen ein Stück Gelassenheit.
Soll ich von nun an jeden Scherz erklären? Mich stets entschuldigen, wenn sich jemand persönlich angegriffen fühlt? Muss ich einen Text dazuschreiben, dass die schlechteste Note, die ich einem Namens-Kevin je gegeben habe, eine „2“ war?
Bitte, nehmen Sie nicht alles ernst, was hier geschrieben steht und vertrauen Sie darauf, dass wir Lehrer durchaus differenzieren können 😉
Sie sind halt nicht vom Fach.
Seit zwei Wochen verfolge ich diesen Blog – und finde Vieles sehr aus dem Leben gegriffen – weiß zwar nicht, wie viel davon künstlerisch und persönlichkeitsrechtlich verfremdet wurde, denke aber, der harte Kern entspricht der Realität. Also halte ich mal die hier angegebenen Namen Dennis, Kevin und Chantal für „Synonyme“ – obwohl ich selbst auch schon die Erfahrung gemacht habe: Jede Klasse oder Gruppe hat so „ihren“ Kevin – die Namensträger waren tatsächlich auch die auffälligen weil betreuungsintensivsten Kids – was nicht heißt, sie wären bösartig und erziehungsresistent, sondern einfach besonders fürsorgebedürftig und deswegen sowohl menschlich als auch pädagogisch eine Herausforderung… Ich hoffe, lieber Jan-Martin, dass Sie das mit diesem Schaubild genau so ausdrücken wollten…
Liebe(r) Nicht-EricAntonNiklasCarloSilasHanna… Stigmatisierung allein um des Namens willen ist nicht okay – da stimme ich Ihnen zu… aber: neigen wir nicht alle dazu, Menschen einzuordnen in die, mit denen gut auszukommen ist und in die, die schwierig sind? Und das oft nur durch den ersten Eindruck…
Ja, es sind nur Synonyme.
Aber wenn ich anfange, jeden Scherz zu erklären, kann ich es gleich lassen.
Davon bin ich sowieso ausgegangen!
Das Schaubild ist lustig, trifft die Realität und ist wegen der Namenswahl sofort verständlich.
Ist Jan-Martin Klinge ein Diskriminierer? Sollte er sein Blog schließen und in einer Einsiedelei büßen?
Die Antwort finden wir in diesem überaus lesenswerten Kommentar im Deutschlandfunk:
„Es gibt eine sich immer weiter ausbreitende Sprachpest der Political Correctness, die sich in selbstgerechten Abmahnwellen äußert, weil es nichts Schöneres gibt, als anderen über den Mund zu fahren und diesen zu verbieten.“
http://www.dradio.de/dlf/sendungen/kommentar/1976381/
nicht für jeden verständlich – könnte kompromittierend wirken ..und ist gut geeignet, über die Sinnhaftigkeit des Frontalunterrichts nachzudenken 😉
Als großer Anhänger der Arbeit mit Lerntheken habe ich tatsächlich viel Zeit. Meine drei Rabauken heißen zwar nicht Dennis, Kevin und Chantal, aber die Zeit habe ich. Und brauche ich auch.
Bei einem Mathelehrer würde im Roten „LAURA“ stehen und im grünen „der Rest“.
Was wohl daran liegt das alle anderen Mathe verstehen und ich nicht 🙂
*kicher* 😀
Herr Lehrer, Herr Lehrer, was darf Satire?
..und nun muss ich auch mit dem Ärger leben können 🙂
Eltern, die sich ernsthaft Sorgen wegen des Namens machen, sollten lieber nicht anfangen, über Kleidung, Frisuren, Sprachgebrauch oder ihr eigenes Auftreten bei Elternsprechtagen nachzudenken. Habe das Anno 2010 mal in einem Beitragzu einer fragwürdigen „Studie“ konkretisiert.
Schule im Schaubild ist richtg gut, bitte mehr davon! 🙂
Ein sehr kluger Artikel! Danke für den Hinweis 🙂
Meine heißen Emil-Theodor, Adele, Klara-Henriette oder Paul-Erich.
Neben dem „Chantallismus“ gibt es ja zum Glück ja auch den „Emilismus“, so wird kein Kind benachteiligt. 😉
Komm wieder zurück! 😀
😉
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