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Aus schulorganisatorischen Gründen muss ein altehrwürdiger Kollege meine Klasse vor dem letzten Schulhalbjahr überraschend abgeben. Die Schülerinnen und Schüler (die in den letzten Jahren durch allerhand Unsinn und ihre “Blair Witch Puppen” Schule durchaus auch zu genießen verstanden) sind aufrichtig frustriert. Auch der Kollege ist überrascht.
Wenn es einen Unterricht gab, den ausnahmslos alle Kinder stets als Highlight der Woche betrachtet haben, dann war es Sport bei Herrn K. Und nach allem, was man hört, beruhte diese Liebe auf Gegenseitigkeit.

Wie immer im Leben, kann man es sich oft nicht aussuchen. Solche Entscheidungen werden ja nicht aus böser Absicht sondern schierer Notwendigkeit getroffen.

Um Enttäuschung und Frust der Schüler in eine positive Bahn zu lenken, sprechen wir kurz über schöne Erinnerungen. Was sie an Herrn K. geliebt haben. Schnell soll dieser Wertschätzung eine Form gegeben werden und in Nullkommanichts wird spontan ein Klassenfoto gemacht. “Ich lasse das ausdrucken und besorge einen Rahmen” erklärt jemand, “und ich einen Blumenstrauß!” ein anderer.

Ich könnte sie knutschen!
Diese Form von Wertschätzung ist mir heilig und ich ahne, was diese kleine Geste dem Kollegen bedeuten wird. Ich weiß, was sie mir bedeuten würde.

Ich erzähle das, um in einer Zeit, in der “Schule” und “Jugend” allgemein oft in negativem Kontext steht, einen bewussten Gegenpunkt zu setzen. Wertschätzung. Miteinander. Liebe.

Perfekt zusammengefasst in dem Klassenmotto unseres Abschieds: “Es war mir eine Freude.”

Ein Gedanke zu „Wertschätzung“

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