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Tot. Tot. Tot. 1NW in meiner neuen 5.
Wir sitzen auf halb vermoderten Bänken mitten im Wald in einem Kreis. „Mit Tieren leben“, lautet unsere erste Einheit. Die Sonne scheint, die Vögel zwitschern leise und alle genießen die frische Luft. Im lockeren Einstieg frage ich die Schülerinnen und Schüler, welche Haustiere sie haben oder gehabt haben.
„Wir hatten eine Katze, aber die ist von einem Auto überfahren worden“, berichtet Udai. „Wir hatten schon zwei Hunde, aber die sind gestorben“ erzählt Sabri. „Ich habe eine Maus. Aber die ist alleine, weil das Weibchen hat sich letzten Sommer einfach nicht mehr bewegt.“

Ich trete einen Schritt zurück und erkläre, dass ich ein bisschen Angst vor meiner Gruselklasse habe. Und so geht es weiter und weiter.  Fische, Hühner, Kanarienvögel, Hasen, Meerschweinchen – nichts, was meine Klasse nicht gehabt hat. Und nichts, was nicht schon gestorben ist. Unter großem Gelächter erkläre ich theatralisch, dass ich sofort morgen meinen Rücktritt einreichen werde, bevor der Fluch der 5b mich trifft.

Sonne. Gelächter. Gemeinschaft.

Lehrersein heißt Beziehungsarbeit pflegen.

2 Gedanken zu „Tot. Tot. Tot.“

  1. Hilfe- in der Vorschau war bei mir das Foto zu sehen und die Überschrift. Das war ein Schreck.
    Über den Beitrag musste ich dann aber wieder schmunzeln. Schade, dass mit Lehrern zu meiner Schulzeit nur in einzelnen Ausnahmefällen solche Gespräche möglich waren…

    1. Ach, Verzeihung! Das war nicht intendiert. Wenn mein kleiner Lieblingshund eines Tages das Zeitliche segnet, würde ich sicher eine andere Antwort wählen. So brauchte ich einfach ein Symbolbild „Haustier“ 🙂

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