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Meine Co-Klassenlehrerin hatte die fantastische Idee, mit unserer Klasse „Lehrer-Bingo“ zu spielen. Zunächst wurden all die Floskeln und Sprüche gesammelt, die wir oder unsere I-Kraft regelmäßig raushauen. Heute morgen haben die Kinder dann eine leere 4×4 Matrix bekommen und nach eigenem Gutdünken Zitate aus der Sammlung hineingeschrieben.

Mir bietet das den Anlass, bei Gelegenheit über erste Ansätze von Spieltheorie und Stochastik zu sprechen: Wie oft seht ihr wen von uns? Sind alle Felder gleich hilfreich oder gibt es Felder mit „größerem Wert“, weil sie – im Rahmen des BINGO-Spiels – öfter vorkommen?

Lehrer-Bingo 1

Nachdem die Klasse alles ausgefüllt hatte, bat ich sie, die Zettel wegzulegen, damit wir die Zeit noch sinnvoll nutzen könnten. „Also“, sagte ich, als endlich Ruhe herrschte, „was ist in Mathe eigentlich gerade unser Thema?“
Sofort Unruhe. Unter großem Gejohle drehte sich eine Hälfte der Klasse um und markiere den Spruch „Was ist eigentlich unser Thema?“ auf ihren Zetteln, während die andere Hälfte laut fluchte und sich ärgerte, diese Offensichtlichkeit nicht eingetragen zu haben.
Herzlichen Dank für diese wunderbare Unterrichtsstörung, Frau Kollegin!

Tatsächlich besteht mein Beruf an einer Gesamtschule aus sehr viel Beziehungsarbeit. Meine Kinder lernen am Besten, wenn die Atmosphäre produktiv ist, wenn gemeinsam gelacht wird und sie mich ebenso oft auf den Arm nehmen, wie ich sie.

Ich erwäge, den Gewinnerschein einzurahmen und im Klassenraum aufzuhängen. Das wird nicht lang dauern.

2 Gedanken zu „Lehrer-Bingo“

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