Die Osterferien sind fast erreicht.
Neulich mit einem Erwachsenen unterhalten, wie schlimm alles sei. „Die Eltern müssten ihre Kinder wieder erziehen.“ Jaja, wer wollte da widersprechen?
Aber was, wenn sie es halt nicht tun? „Ins Gefängnis stecken“, lautete die lapidare Antwort. Das Leben kann so einfach sein.
Viel schwieriger ist dagegen das Abitur: Heute haben unsere 13er ihren letzten Schultag gefeiert. Mit ordentlich Unfug, lauter Musik – ganz, wie es sein soll. Außerdem haben sie zur Mittagspause einen Eiswagen bestellt, der auf dem Schulhof vielen Kindern eine große Freude bereitet hat. Im Nachmittagsbereich dann – vor der versammelten Schulgemeinschaft – amüsante Lehrer-vs-Schüler-Spiele. Auch ich durfte mich zweimal unter dem Gejohle der Kinder lächerlich machen – ganz, wie es sein soll. Meine eigene Klasse hat mich dennoch gefeiert.
Die ausgelassenen Abiturienten zu sehen, treibt mir ein bisschen die Tränen in die Augen. Durch den Job in der Schulleitung kennt man dann doch viele Kinder intensiv. Bei uns an der Schule ist es dazu der erste Abiturjahrgang überhaupt. Das darf besonders gefeiert werden.
Es wird dringend Zeit für Ferien: Die letzten zwei Wochen spürt man, dass bei vielen Kindern die Zündschnur kurz ist. Streitereien häufen sich, Kleinigkeiten werden aufgebauscht. Das macht meinen Job nur so semi-geil. Wenn ich nachmittags heim komme, bin ich zu wenig zu gebrauchen. Dazu war ich Mittwoch mit meiner Klasse im NW Raum: 28 Kinder gleichzeitig am Bunsenbrenner mit kochendem Wasser. Ich sag mal: Danach brauch ich auch kein Fitness-Studio mehr.
Abends hat meine mittlere Tochter ein Konzert ihrer Schule. (Ich gestehe: ich schreibe diesen Artikel aus einer versteckten Ecke der Kirche, während Chor & Orchester proben. Wie viele Stunden ihres Lebens Eltern damit verbringen, gelangweilt am Fußballfeld zuzusehen, Orchesterproben zu beobachten etc. …) Schön – aber das Leben läuft gerade mit maximaler Schlagzahl. Wie bei vielen anderen auch haben wir Wochen der Erkältungen, Mittelohrentzündungen und allerlei hinter uns. Gerade freue ich mich auf nichts weiter, als zwei Wochen lang im Garten zu arbeiten. Kreativ tätig zu werden. Sport zu treiben.
Lieber Jan-Martin,
du beschreibst es treffend. Ich erinnere mich an diese Zeiten am Turnhallenrand und in der Kirche. Für die Kinder ist es wichtig, dass du da bist und sie in ihrem Tun wahrnimmst. Und gleichzeitig hat man so oft das Gefühl, in einem Hamsterrad durchs Leben zu rennen. Wenn ich heute Fotos aus diesen Zeiten betrachte, habe ich nur noch ein verschwommenes Gefühl an all die Gleichzeitigkeiten. Es geht vorbei. Ich wünsche dir erholsame, kreative und vor allem einfach nur schöne Ferien.
Susanne
Vielen Dank!