Es gibt – wie vermutlich in jedem Haushalt – ein paar Anschaffungen, bei denen Erwartungshaltung und tatsächlicher Impact weit auseinander klaffen, und ein paar Anschaffungen, bei denen ich überrascht dachte: „Wenn ich das mal nur früher gekauft hätte…“.
Was meine Gartenwerkzeuge angeht, hätte ich bspw. schon viel früher auf Akku-Geräte umschwenken sollen. Ich merke erst jetzt, wie sehr mich das „Kabeltrommel holen und auslegen, Verlängerungsschnur suchen und holen, Werkzeug XY holen und hinterher alles wieder aufräumen“ letztlich vom Arbeiten abgehalten hat. Wenn ich schon eine halbe Stunde mit Hin- und Wegräumen beschäftigt bin, ohne eine einzige Hecke geschnitten zu haben, dann lasse ich es oft ganz.
Andere Käufe teilen diese Erfolgsgeschichte leider nicht.
Der Siegerländer Maulwurf in unserem Garten lässt sich weder vom Piepsen der Maulwurf-Schreck-Spieße stören, noch von stinkenden Maulwurfkugeln. Viel Geld für absolut Null Effekt.
In die gleiche Kategorie gehört – trotz mehrerer Anläufe – mein (gebraucht erworbenes) iPad. Es ist und bleibt einfach ein nutzloser Staubfänger und wird nur deshalb nicht verkauft, weil ich mich selbst kenne: Nach einem halben Jahr wäre ich doch wieder neugierig und würde mir erneut eines anschaffen.
Und die Rudermaschine?
Vor anderthalb Monaten bin ich den Werbeversprechen erlegen und habe mir eine Rudermaschine zugelegt. Ich habe schlicht keine Zeit und zu viele Kinder, um regelmäßig in ein Fitnessstudio zu gehen – aber zu Hause hat Sport zuletzt an Bedeutung gewonnen. Als völliger Laie habe ich mich von bunten Bildern und Werbeversprechen blenden lassen – und mir das Modell ‚sRow‚ von Sportstech zugelegt. Nun, nach sechs Wochen sind die Flitterwochen verflogen und die Frage ist: Teilt sie das Schicksal der ungenutzten Nudelmaschine im Keller?
Rein theoretisch bietet mir Sportstech eine lange Rückgabe-Frist. Das ist zuvorkommend, aber ich weiß nicht, ob ich mich hätte aufraffen können, die Maschine wieder zu zerlegen und in die großen Kartons zu stopfen, selbst, wenn ich sie praktisch nicht genutzt hätte.
Aber ich kann erleichtert konstatieren, dass es in die Rubrik der guten Anschaffungen gehört: Einige Stunden bin ich mittlerweile „gerudert“ und genieße es mehr und mehr. Ich beginne oft auf dem Ellipsentrainer, bevor ich zum Rudergerät wechsle. Dort trainiere eher kurz (10-15 Minuten), dafür aber oft (3-5x pro Woche) und sehr intensiv.
Und die Auswirkungen sind – zumindest gefühlt – groß: Ich habe ordentlich Muskelkater gesammelt und die dünnen Zweiglein, die ehedem aus meinen Schultern sprossen, sehen mittlerweile wie menschliche Arme aus.
Das Training unterscheidet sich deutlich von dem Laufen auf dem Ellipsentrainer – ist intensiver und belastet jede Menge Muskelgruppen, deren Name ich nicht kenne.
Selbstkritisch muss ich aber anmerken, dass ich mich von dem großen Bildschirm habe blenden lassen. Ich habe kein Interesse an einem kostenpflichtigen Sportstech-Abo und nur dieses erlaubt Dinge wie YouTube-, Netflix- und Trainings-Videos auf dem Bildschirm. Cool wäre natürlich die Möglichkeit, den Bildschirm als externen Monitor meines Handy zu nutzen, aber Sportstech will natürlich Abos verkaufen. Schade. So werden auf dem riesigen Display nur Ruderzeit, Widerstand und ein paar Infos angezeigt. Da hätte es ein günstigeres Rudergerät auch getan.
Ganz wunderbar ist dagegen sind die Außmaße des Geräts: Als Mensch mit einer Körpergröße von über zwei Metern sind manche Geräte zu klein für mich. Hier aber könnten auch Basketballer ordentlich rudern. Ich komme lange nicht an den Anschlag hinten.
Fazit: Würde ich sofort wieder kaufen.
Andere Dinge, die mich gerade beschäftigen und über die ich demnächst wieder zu bloggen mir vornehme: Ich spiele mit dem Gedanken, eine Firma zu gründen. Mit meiner Klasse müssen wir umziehen und meine Co und ich haben vor, den neuen Klassenraum von Grund auf neu einzurichten und in einen Platz zu verwandeln, den die Kinder gar nicht mehr verlassen wollen. Leider ist das letzte Quartal – in meiner Position – mit das anstrengenste. Das raubt gerade Kraft und Energie.
Hey, das klingt doch super. Könntest du nicht einfach das ohnehin herumliegende iPad ans Rudergerät klemmen? Da gibts doch recht universelle Halterungen, mit denen man das Teil überall befestigen kann: https://www.amazon.de/ipad-clamp/s?k=ipad+clamp
So könntest du alle gewünschten Videos beim Rudern schauen und das iPad hätte auch ne sinnvolle Verwendung…
Viele Grüße und viel Spaß beim Rudern!
Martin
Danke! Hatte den gleichen Gedanken! 🙂
Die Rolle hat jedoch mein altes Samsung Tablet übernommen – das hat eine etwas größere Bildschirmdiagonale und Android bietet mir mehr Freiheiten, als das iPad.