Zum Inhalt springen

Spezielles

Krimi der Woche

Screenshot_2013-09-23-14-28-57

Vergangenen Montag sprach mich ein Kollege an und wies mich darauf hin, dass meine Homepage nicht zu erreichen sei. Ich winkte ab und schob die Schuld auf das überlastete Schulnetz. So brauchte ich einen halben Tag, um festzustellen, dass wirklich etwas schief lief. Ziemlich clever von mir – einen Job beim Geheimdienst werde ich wohl nicht so schnell bekommen.

Jedenfalls war die Homepage weg. Komplett. Ich hatte weder Zugriff auf das Blog, noch auf den ftp-Server oder irgendwas.
Es mag den aktuellen, politischen Debatten geschuldet sein, aber in meiner Naivität fielen mir nur zwei Möglichkeiten ein, wieso meine Domain gesperrt wäre: Eine Reihe hochbezahlter Anwälte ist einem Hollywoodfilm entsprungen um mich wegen raubkopierter Zitate oder Bilder zu verklagen… oder: Die NSA fühlt sich durch meine Lerntheken derart bedroht, dass sie mich abgeschossen haben.

Jungs-Mädchen-Tag

IMAG0118Verschiedene Untersuchungen zeigen immer wieder, dass Mädchen und Jungen mit unterschiedlichen Leistungen aus der Schule kommen. Ausgehend von einer Mädchenförderung in den vergangenen Jahren sind es jedoch heute eher die Jungen, die einer Förderung bedürfen.
Wenn ich auf das Schuljahr zurückschaue, dann bin ich auf meine Klasse wirklich stolz: Die ständige Rotation der Sitzplätze hat zu einem guten Lernklima geführt; die enge Zusammenarbeit mit den Eltern half, die Klassenclowns zu bändigen. Trotz allem bin ich etwas unzufrieden: An welcher Stelle dürfen die Jungs sich im Schulalltag mal so richtig austoben?
Die Antwort: Heute.

Uni-Umfragen (usw.)

Einigermaßen regelmäßig bekomme ich Anfragen von Studierenden, die sich mit diesem und jenem Thema beschäftigen und gerne meine Unterstützung wollen. Manchmal geht es um die Arbeit mit Lerntheken, häufiger Anfragen bzgl. der Filmlerntheken und manchmal geht’s um das Bloggen an sich. In den allermeisten Fällen unterstütze ich die Fragesteller gerne und antworte ausführlich, gebe Material dazu etc.etc.

Aber hin und wieder erreichen mich “Massenanfragen”. Wie diese:

Gespenstermotten (mit Glasknochen)

imageGestern haben wir eine Exkursion gemacht. Eine Kollegin wollte mit ihrer 5 (der Klasse mit der Röntgenbrille) auf irgendwelche Wiesen pilgern, in der Gespinstermotten ganze Bäume eingesponnen haben. Passte weder bei ihr, noch bei mir gerade ins Thema – aber um die Zeit nimmt man jede Exkursion mit, die sich gerade anbietet. Zumal Exkursionen ins Umfeld der Schule einfach grundsätzlich schön sind.

Mit meinen Glasknochen-Kindern ist so etwas immer etwas umständlicher, als im Normalfall – aber nichts, wovon ich mich abhalten ließe. Über die Gespenstermotte erzählte ich meiner Klasse, dass ihre Larven sich unter die Haut bohren und das Gehirn aussaugten dass sie sich am besten an die Biokollegin wenden sollten.

Bei einer Exkursion mit 60 wilden Kindern durch die Großbaustelle Siegen ist (für mich) diszipliniertes Verhalten elementar. Meine Schüler wissen das. Sie wissen auch, dass ich sofort jeden nach Hause schicke, der sich nicht benimmt. Ich würde das gar nicht schreiben, wenn ich in diesen Tagen nicht wieder merken würde, wie wichtig das für den Lehrerberuf ist: Ohne Disziplin ist es völlig egal, welche Methoden und Fachkenntnisse ich habe, weil es die Schüler schlichtweg nicht interessiert. (Ich denke manchmal, an der Uni sollte mehr “Persönlichkeitsbildung” oder “Selbstbewußtsein” geschult werden und weniger “Geschichte der Pädagogik unter Commenius” – aber das ist ein anderes Thema).

Mathematik & SI-Störungen

2013-03-12 08.43.16Seit knapp einem Jahr unterrichte ich zwei Kinder mit der Glasknochenkrankheit und mit Erlaubnis der Eltern darf ich immer wieder darüber berichten.
An diese Aufgabe bin ich – ebenso wie die meisten Kollegen – recht blauäugig herangegangen, mit wenig mehr als einer gesunden Portion Menschenverstand, vermischt mit naivem Optimismus. Ich möchte heute auch weniger über die Herausforderungen des schulischen Alltags für Kinder mit Glasknochen beschreiben – das habe ich an anderer Stelle mehrfach getan – sondern einen (von einem Laien verfassten) Überblick über die mathematische Fähigkeit bestimmter Kinder in Kombination mit körperlicher Beeinträchtigung ermöglichen.

Warum?
Weil durch die zunehmende Inklusion an Schulen in den kommenden Jahren immer mehr Kinder mit einer SI-Störung im Mathematikunterricht sitzen werden.

Und?
Weil es im Internet (soweit das Google reicht) nur wenig Informationen darüber gibt und nicht jeder Kollege Zeit und Lust hat, Fachliteratur zu wälzen oder sich einzuarbeiten.

Und dich qualifiziert…?!
Gar nichts. Aber für eine Einführung sollte es reichen. Und alles, was im Internet steht, ist wahr – das hat schon Abraham Lincoln gesagt.