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Sommerferien: Rückblick & Ausblick

2013-07-20 14.46.47Die Sommerferien haben nun auch in NRW begonnen – die letzte Woche war mit dem Jungs-Mädchen-Tag, Schülerlauf, Schul-Sportfest, Klassen-Frühstück und Zeugnisausgabe noch mal arg bunt. Aber so richtig Unterricht kann man auch nicht mehr machen.

Im Augenblick möchte ich am liebsten Tag für Tag schlafen – und nichts anderes tun als schlafen und essen.
Wenn ich auf das Jahr (und 155 Blogeinträge) zurückblicke, bin ich

Jungs-Mädchen-Tag

IMAG0118Verschiedene Untersuchungen zeigen immer wieder, dass Mädchen und Jungen mit unterschiedlichen Leistungen aus der Schule kommen. Ausgehend von einer Mädchenförderung in den vergangenen Jahren sind es jedoch heute eher die Jungen, die einer Förderung bedürfen.
Wenn ich auf das Schuljahr zurückschaue, dann bin ich auf meine Klasse wirklich stolz: Die ständige Rotation der Sitzplätze hat zu einem guten Lernklima geführt; die enge Zusammenarbeit mit den Eltern half, die Klassenclowns zu bändigen. Trotz allem bin ich etwas unzufrieden: An welcher Stelle dürfen die Jungs sich im Schulalltag mal so richtig austoben?
Die Antwort: Heute.

Uni-Umfragen (usw.)

Einigermaßen regelmäßig bekomme ich Anfragen von Studierenden, die sich mit diesem und jenem Thema beschäftigen und gerne meine Unterstützung wollen. Manchmal geht es um die Arbeit mit Lerntheken, häufiger Anfragen bzgl. der Filmlerntheken und manchmal geht’s um das Bloggen an sich. In den allermeisten Fällen unterstütze ich die Fragesteller gerne und antworte ausführlich, gebe Material dazu etc.etc.

Aber hin und wieder erreichen mich “Massenanfragen”. Wie diese:

Excel im Mathematikunterricht

Vor zwei Wochen lud mich meine ehemalige Seminarleiterin ein, genau heute vor ihren Referendaren einen Vortrag über “Neue Medien im Mathematikunterricht” zu halten. Dem zu entsprechen fiel mir (zugegebenermaßen) zunächst schwer: Denn eigentlich bin ich der Meinung, dass man nicht viel mehr braucht als einen Bleistift, Papier und evtl. einen Taschenrechner, um eine ganze Menge Spaß im Unterricht zu haben.

Der Umgang mit Whiteboards oder dynamischer Geometriesoftware hat mich bisher wenig überzeugt und besonders aufregend ist der Umgang mit Excel auch nicht. Neue Medien im Unterricht sind nicht so meins. Trotzdem sagte ich zu – denn zumindest der Umgang mit Tabellenkalkulationsprogrammen ist inzwischen Pflicht.

Hangover vs. Charlie Chaplin

Noch zwei Wochen Unterricht hier in NRW.
Tatsächlich sind die letzten beiden Wochen mitunter die anstrengendsten: Die Noten sind gemacht. Schüler wie Lehrer sind ferienreif und das gute Wetter trägt sein übriges dazu bei, die Arbeitsmoral zu senken. Es ist mehr “betreutes Rumlungern” als Bildungsoffensive.

Es ist die Zeit, in der vermehrt Filme geguckt werden, um das Schuljahr entspannt ausklingen zu lassen. Leider funktioniert das nur ein, zwei Tage lang – irgendwann hängen auch den Kindern die ewigen Filme zum Hals raus. “Nicht schon wieder was gucken…” (sic!)

Auch meine Klasse wünscht sich gemeinsames Kino im Klassenraum und ich habe vorsichtig nachgefragt.

Gespenstermotten (mit Glasknochen)

imageGestern haben wir eine Exkursion gemacht. Eine Kollegin wollte mit ihrer 5 (der Klasse mit der Röntgenbrille) auf irgendwelche Wiesen pilgern, in der Gespinstermotten ganze Bäume eingesponnen haben. Passte weder bei ihr, noch bei mir gerade ins Thema – aber um die Zeit nimmt man jede Exkursion mit, die sich gerade anbietet. Zumal Exkursionen ins Umfeld der Schule einfach grundsätzlich schön sind.

Mit meinen Glasknochen-Kindern ist so etwas immer etwas umständlicher, als im Normalfall – aber nichts, wovon ich mich abhalten ließe. Über die Gespenstermotte erzählte ich meiner Klasse, dass ihre Larven sich unter die Haut bohren und das Gehirn aussaugten dass sie sich am besten an die Biokollegin wenden sollten.

Bei einer Exkursion mit 60 wilden Kindern durch die Großbaustelle Siegen ist (für mich) diszipliniertes Verhalten elementar. Meine Schüler wissen das. Sie wissen auch, dass ich sofort jeden nach Hause schicke, der sich nicht benimmt. Ich würde das gar nicht schreiben, wenn ich in diesen Tagen nicht wieder merken würde, wie wichtig das für den Lehrerberuf ist: Ohne Disziplin ist es völlig egal, welche Methoden und Fachkenntnisse ich habe, weil es die Schüler schlichtweg nicht interessiert. (Ich denke manchmal, an der Uni sollte mehr “Persönlichkeitsbildung” oder “Selbstbewußtsein” geschult werden und weniger “Geschichte der Pädagogik unter Commenius” – aber das ist ein anderes Thema).