‘Cybermobbing-Tage’ oder: ‘Vertrauen vs. Kontrolle’
Die letzten drei Tage waren an meiner Schule Cybermobbing-Projekttage. Die werden jedes Jahr für die sechsten Klassen durchgeführt. Dieses Mal gab es unter anderem ein…
Die letzten drei Tage waren an meiner Schule Cybermobbing-Projekttage. Die werden jedes Jahr für die sechsten Klassen durchgeführt. Dieses Mal gab es unter anderem ein…
Vor einigen Tagen unterhielt ich mich mit einem Freund über sein Arbeitsumfeld. Er möchte Arzt werden und wechselt während seines PJs alle sechs Wochen die Station. Auf diese Weise sieht er in kurzer Zeit sehr unterschiedliche Arbeitsbedingungen.
Zuletzt war er nicht besonders glücklich: Die Schwestern waren chronisch überarbeitet und hatten wenig Zeit; wann immer er irgendwo dabei stand, wurde er angeranzt sich doch “wenigstens mal vorzustellen” – und wenn er sich dann ständig vorstellte hieß es “wissen wir längst!”.
Seit einer Woche ist er eine Station weitergezogen und erlebt ein völlig anderes Arbeitsklima: Die Schwestern sind sehr nett und aufgeschlossen – wenn sie eine Pause brauchen, nehmen sie sie sich. Ein Oberarzt bat ihn zuletzt, etwas länger zu bleiben und mein Freund kam 5 Stunden später nach Hause, als eigentlich geplant. Erschöpft, aber glücklich.
Wir haben uns länger über dieses Phänomen unterhalten. Auch über mein eigenes Arbeitsklima.
Noch zwei Tage, dann ist diese Kokolores-Woche rum.
Gestern sind wir den „Grubenweg“ entlang gewandert. Vor einigen Jahren hat ein Kollege mit dem Kurs “Gemeinnützig Handeln” an unserer Schule einen 8 Kilometer langen Pfad durch den Wald entlang vieler Bergbaugruben erschlossen und mit Infotafeln versehen. Herausfordernd war der Weg für meine Rollstuhlkinder und dieser Ausflug ist ein gutes Beispiel für die Schwierigkeiten, die das Thema Inklusion mit sich bringt:
Grundsätzlich ist der Pfad in Rollstühlen unpassierbar. Punkt.
Als Lehrer stehe ich nun vor einem Problem: Der Bergbau gehört zur Tradition der Stadt Siegen und als solches ist so ein Ausflug im Sinne der Heimatkunde berechtigt. Wenn ich jetzt (überspitzt) sage: “Tut mir leid, können wir nicht machen und werden wir nie machen können, weil wegen den beiden!” – dann sind die anderen Schüler genervt und mit zunehmender Dauer werden Inklusionskinder zum Zentrum für Ärgernisse. “Nie können wir die lustigen Dinge machen!” Das wird in Zukunft mehr und mehr Kollegen betreffen. Und von den Schülern wird sich der Frust auf die Eltern übertragen – Inklusion ja bitte gerne, aber nicht neben meinem Wilhelm Maximilian!
Es ist für uns Lehrer sehr schwer die Balance zu finden, zwischen Projekten die alle machen wollen und Projekten, die alle machen können. Ich bewahre mir dabei eine gewisse Naivität, gepaart mit einem Schuss Sturheit:
Wir haben den Ausflug einfach gemacht. Mit Rollstühlen.
Eine ganze Menge Leute landen auf meinem Blog durch die Kombination der Suchbegriffe “Facebook” und “Schule”, mein bescheidener Auftritt bei SPIEGEL ONLINE behandelte das Thema…
Während einer ruhigen Arbeitsphase in der 8. Stunde entsteht in einer Ecke meiner 5 plötzlich Getuschel. Carstens Radiergummi ist verschwunden und es entsteht Unruhe. “Wo ist mein Radiergummi?” “Keine Ahnung!” “Einer von euch hat ihn doch!” “Schau mal im Mülleimer, ganz unten!” … “Da ist er nicht.” “Dann ist er da hinten beim Sofa!”
Das geht minutenlang so. Irgendwann habe ich die Faxen dicke. Die ganzen Tipps zum Suchen kommen natürlich von Stefan, dem Klassenclown, der – wie sollte es anders sein – völlig unschuldig ist. Zornig breite ich vor meiner Klasse aus, wie sehr mich dieses Kindergarten-Theater nervt – wer auch immer diesen verdammten Radiergummi wo-auch-immer hingeworfen hat, er soll ihn augenblicklich zurückgeben.
Doch niemand regt sich.
Ich lese meiner 5. Klasse regelmäßig etwas vor. Nach “An der Arche um 8” brauchte ich ein neues Vorlesebuch für meine 5. Klasse und habe…
Eine Kollegin nutzt die letzten Minuten spätnachmittags oft, um ihrer Klasse aus einem Buch vorzulesen. Die Schüler machen es sich auf ihren Plätzen bequem und…
Vor einigen Jahren waren wir auf einer Gemeindefreizeit und sollten uns ein Abendprogramm für knapp 100 Leute mit völlig unterschiedlichem Hintergrund und Geschmack überlegen. Vor einem ähnlichen Problem stehe ich vor Klassenfahrten.
Nach einigem Planen und Überlegen sind wir bei folgender Idee hängen geblieben, die sich letztendlich auch sehr bewährt hat: