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Die Physik von Hollywood

Die Physik von Hollywood 1Was passiert, wenn Superman zum Faustschlag ausholt? Könnte sich Spider-Man wirklich durch die Straßen schwingen?

Der Bestseller „Die Physik von Hollywood“ setzt sich mit dem physikalischen Hintergrund vieler aktueller Filme und Serien auf Schulniveau auseinander. Ob ein Ball von einem Tisch rollt oder Bruce Willis in Stirb Langsam einen Fahrstuhlschacht hinabfällt, macht – physikalisch betrachtet – keinen Unterschied.

Es wird Zeit, sich Gedanken zu machen, warum Physik zu den unbeliebtesten Schulfächern gehört. „Die Physik von Hollywood“ bietet Lehrern und Schülern konkrete Anknüpfungspunkte. Abstrakte physikalische Begriffe werden mit der Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler verknüpft: Kann Arnold Schwarzenegger wirklich entspannt aus dem Handgelenk schießen? Könnte es King Kong wirklich geben? Was passiert beim Beamen? Und wie schwer ist der unglaubliche Hulk?

Im Buch werden konkrete Filmsequenzen angesprochen und auf Schulniveau berechnet. Jeder Ausschnitt wird genau lokalisiert um ihn unkompliziert im Unterricht zu zeigen und ist via QR-Code mit dem jeweiligen Filmtrailer verbunden. Dazu gibt es ausführliche Lösungen zu jeder Aufgabe.

Die Physik von Hollywood ist bei Amazon in der überarbeiteten 3. Edition als Taschenbuch erhältlich [klick]. Mittlerweile auch in englischer [klick] und spanischer [klick] Übersetzung.

Einzelne Beispiele finden sich auch hier auf dem Blog hier: Link.


Vorwort

Die Physik von Hollywood 2Von allen Fächern in der Schule gelten Chemie und Physik als die unbeliebtesten Fächer schlechthin. Sie werden als Erstes abgewählt und die Inhalte am Schnellsten vergessen.
Wir leben heute in der absurden Situation, in unserer hochtechnisierten Welt von Physik umgeben zu sein, ohne einen rechten Zugang zu ihr zu finden. Die Dinge sollen „einfach funktionieren“.
Die Hürden zum Verständnis finden sich bereits in der Schule: Im Unterricht werden aus alten Schränken alte Geräte geholt, um merkwürdige Phänomene zu untersuchen und dazu neue, merkwürdige Begriffe zu erfinden. Viele physikalische Konzepte sind zunächst abstrakt und haben nur wenig mit alltäglicher Lebenswelt zu tun: „Was genau ist ein elektrisches Feld?“ „Was genau macht einen Magnet magnetisch?“ „Was ist der Unterschied zwischen Masse und Gewicht?“ „Was ist ein Drehmoment?“
Nicht nur für Kinder ist das oft sehr fern.

Im Unterschied zur Mathematik haben wir darüber hinaus in der Physik weit mehr abstrakten Inhalt in sehr viel weniger Zeit zu vermitteln. Während man in der Mathematik fünf Wochen Zeit hat, um sich mit der Prozentrechnung zu beschäftigen, muss in der Physik (drastisch formuliert) im gleichen Zeitraum die Kraft eingeführt, die Newtonschen Axiome besprochen, der Hebel erklärt und der Flaschenzug experimentell erforscht werden. In einem Nebenfach und wenn es schlecht läuft, dienstags in der siebten und achten Stunde. Da bleibt oft wenig Zeit für Projekte und Dinge, die Spaß machen und motivieren.

Die Einbindung von Filmsequenzen in den Unterricht verbindet die Welt der Schülerinnen und Schüler mit der Welt der Physik. Ob Spiderman von einem Dach stürzt oder eine Murmel vom Tisch rollt – das gleiche physikalische Prinzip steckt dahinter. Die Impulserhaltung finden wir sowohl in einem Newtonschen Pendel als auch bei Arnold Schwarzenegger, wenn er in einem seiner Actionfilme wild um sich ballert. Aber ich ahne, was die Kinder mehr interessiert.

Ich möchte auf den folgenden Seiten weitestgehend auf pädagogische und didaktische Herleitungen verzichten.
Als Lehrer haben Sie lange genug studiert und Erfahrung gesammelt, um zu wissen, an welchen Stellen das Zeigen von Filmsequenzen sinnvoll ist und wann nicht.
Als Nicht-Lehrer wird Sie das kaum interessieren.
Als Physiker benötigen Sie von mir auch keine Herleitung der Formel für ein Fadenpendel. Solche Dinge sind in einschlägiger Fachliteratur besser zu finden.
Und Nicht-Physikern empfehle ich die Bücher von Metin Tolan oder „Physik der Supderhelden“ von James Kakalios. In ihnen wird (so gut es geht) auf Mathematik verzichtet. (Wenn Sie als solcher dieses Buch jetzt schon gekauft haben, tut mir das Leid – verschenken Sie es vielleicht an irgendeinen Lehrer im Bekanntenkreis.)

Dieses Buch möchte seinen Fokus auf konkrete Unterrichtsbeispiele richten. In meiner Vorstellung sind Sie Lehrer (oder Lehrerin) einer Mittelstufen- oder Oberstufenklasse und suchen nach praktischen Ideen um physikalische Themen anschaulich zu vermitteln. Alle folgenden Beispiele sind daher auch didaktisch reduziert. Es geht nicht darum, die Welt zu berechnen, sondern die Schulphysik mit Filmsequenzen zu verknüpfen und sich ihr anzunähern.
Zu jeder Aufgabe habe ich einen kurzen Lösungsweg skizziert: Es gibt sicher zu jeder Aufgabe einen besseren, genaueren Weg und ich lade Sie ein, meine Lösung zu verwerfen und mit Ihrem Unterricht in Einklang zu bringen. Für den Fall, dass Sie selbst erst einmal etwas grübeln wollen, stehen die zugehörigen Rechnungen übrigens nie auf der gleichen Seite, wie die Aufgaben: Spoiler-Alarm 😉

Die Beispiele sollen exemplarisch sein. Wenn Sie sie durchblättern und die verschiedenen Aufgabenstellungen im Hinterkopf haben, werden Ihnen zukünftig immer wieder Filmsequenzen auffallen, die sich im Physikunterricht prima einsetzen lassen. Dieses Buch soll also vor allem den Blick schärfen und Ideen geben.

Für den Unterricht bietet es sich an, einzelne Aufgaben hier und da einzustreuen. Ich selbst habe aber auch gute Erfahrung damit gemacht, viele unterschiedliche Aufgaben zu einer Lerntheke zusammenzufassen, mit der am Ende einer Einheit alles nochmal wiederholt wurde. Die Schülerinnen und Schüler nahmen sich dabei einzelne Aufgaben und berechneten sie mit großer Freude. Auf diesem Blog habe ich ausführlich darüber berichtet und es finden sich dort auch weitere Beispiele.

Viel Freude!