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Spiele im Unterricht

In meinem Unterricht wird zu wenig gespielt. Punkt.

IMAG1584Das merke ich vor allem in den Nachmittagsstunden. Dienstags, 8. Stunde Mathematik im aufgeheizten Obergeschoss… das geht gar nicht. Zumal das für meine 5er dann die dritte Stunde Mathematik an dem Tag ist. Wie schön wäre es, einfach auf dem Schulhof in der Sonne zu sitzen und spielerisch etwas zu lernen? Liebe Schüler, das wird besser. Versprochen.

Ein inspirierendes Buch ist “Spiele zur Unterrichtsgestaltung” von Heiko Etzold und Ines Petzschler. Dort finden sich viele Kopiervorlagen und Ideen für alle Klassen von 5 – 13.
Als kreativem Bastler sind mir die Vorlagen jedoch zu eintönig und fest vorgegeben gewesen: Ich mag es bunt und ergänze gerne hier und da durch weitere Aufgaben. Also übertrage ich Idee und einige Aufgaben in PowerPoint (meiner Meinung nach ein unschlagbares Programm um grafisch ansprechende Karten jedweder Größe zu erstellen)

Jetzt, nach einigen Monaten als richtiger Lehrer merke ich erst, wie sehr ich die Referendariats-Zeit genossen habe. Ständig hatte man kreative Leute um sich, die verrückte Ideen hatten und alles einfach mal ausprobieren wollten. Spiele, Übungen und Materialien wurden entwickelt und ausgetauscht.

Ein Teil dieser “kreativen Energie” geht sicher hier in den Blog – da kann ich mich nach Herzenslust austoben. Aber gestern hat es mich gepackt und ich habe in einer langen Nacht eine Menge mathematischer Spiele erstellt. Ein paar Beispiele.

Graphen gehen
Auf Karten sind verschiedene Graphen abgebildet, die jeweils ein bzw. zwei Schüler laufen müssen, während andere die Kurve anhand des Laufwegs skizzieren sollen. Praktische Übung ab Klasse 8, um das “Graphen lesen” zu trainieren.

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Brüche-Quartett
Ein Brüche-Quartett über die vier Gesichter einer Zahl, also vier verschiedene Darstellungsformen einer Zahl. Wer alle vier passenden Karten gesammelt hat, darf sie zur Seite legen. Wer am Ende die meisten Quartette gesammelt hat, hat gewonnen.

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Tabu
Eine Abwandlung des bekannten “Tabu”-Spiels. Der obere Begriff muss erraten, die unteren dürfen dabei nicht genannt werden. Oben habe ich die entsprechende Klassenstufe vermerkt, damit ich einen großen Pulk von Karten habe. Dieses Spiel eignet sich auch gut für andere Fächer.

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Dazu noch ein paar weitere Spiele, die aber grafisch nicht besonders ins Auge stechen.

Über Anregungen, Hinweise und Tipps freue ich mich sehr.

28 Gedanken zu „Spiele im Unterricht“

        1. Nein, kannte ich (bisher) noch nicht – danke für den Hinweis. 🙂
          Für komplexe Veröffentlichungen wie Zeitschriften und Prospekte ist das sicherlich besser geeignet als PowerPoint. Ich brauche aber im Grunde immer nur eine einzige Folie (mit 1-9 Spiel-Karten/Lerntheken drauf), die ich dann beliebig oft kopiere. Da wird dann ja nichts mehr verändert. Da reichen die Fähigkeiten von PP schon aus 🙂

  1. Vielleicht bekommen wir hier ja noch ein paar weitere Ideen gesammelt:
    Ich habe mit meinen Fünfern letztens mal „Wer bin ich“ mit Vierecken gespielt, um die verschiedenen Eigenschaften von Vierecken zu üben. Das war eigentlich ganz witzig und die waren total motiviert. Nur leider hatten sie recht schnell raus, welche Fragen sie stellen müssen um „Ja“-Antworten zu bekommen und ab dann war das Spiel nicht mehr sinnvoll.
    Wenn man ältere Schüler hat, kann man „Wer bin ich“ auch prima mit weiteren geometrischen Figuren (und auch Körpern) spielen, dann wird’s auch nicht so schnell durchschaubar.
    Und das tolle: man muss nicht wirklich viel vorbereiten 🙂 Ich hatte zur Vorbereitung eine Tabelle gemacht, in der die SuS die Eigenschaften der Vierecke ankreuzen konnten. So konnte auch tatsächlich jeder richtige Antworten auf die Fragen der rätselnden Schüler geben.

    1. Tatsächlich eine schöne Idee.
      In dem Buch gibt es etwas ähnliches, komplexeres. Viele kleine Bilder, die zunächst nur wie Muster aussehen, tatsächlich aber aus zusammengesetzen, geometrischen Körpern bestehen. Der Partner muss jeweils genau fragen, ob bzw. eine „Raute“ in dem Bild vorkommt oder ein „gleichseitiges Dreieck“ um herauszufinden, welches das gesuchte (und vom anderen ausgewählte) Bild ist.

  2. Tolle Ideen.
    Mittlerweile arbeite ich auh (fast) nur noch mit PowerPoint. Mathematische Ausdrücke, Bruchteile, … kopiere ich mir von einem OpenOffice Add-in ein.
    Dann sieht alles professionel aus.

    Schöne Spiele, auch für den Förderunterricht.

  3. Wow, ich finde deine Ideen und Buchvorschläge wirklich toll.
    Hab mir erst neulich „M/Ph als Abenteuer“ zugelegt.

    Die Karten sehen wirklich gut aus 🙂
    Falls es dir nichts ausmacht, könntest du evtl. jeweils eine leere Vorlage (ohne Text, mit Bilder und Hintergründen) zur Verfügung stellen.

      1. Danke.
        Ja, die Versuche find ich toll.
        Vor den Osterferien hab ich den Versuch zur Trägheit mit den Eiern als Stützen (Latte darüber sollte zerlagen werden) gemacht.
        War ein Spaß 🙂

  4. Lieber Jan,
    ich wäre sehr interessiert an Deinen drei Spiel-Kreationen.
    Das Design ist klasse.
    Würde mich riesig freuen, wenn ich die bekommen könnte.
    LG

  5. Hallo! Vorab: ich bin in ein begeisterter Blogleser und habe schon einige Anregungen für meinen Unterricht gefunden.
    Unter anderem verwende ich auch dein Brüchequartett … in etwas abgeänderter Version … und meine Schüler (Berufsschule für Bau) spielen es sehr gerne und machen daraus eine Klassenchallenge.
    Anbei der Link zu den Regeln der leicht abgeänderten Version und vielleicht als Anregung für den ein oder anderen.

    Danke auf alle Fälle für deinen Blog und entspannten Endspurt.

    https://www.box.com/s/2h6m1m5bvho9fwhtdopb

    1. Sehr cool!
      Eine Anmerkung habe ich: Die Frage nach „Hast du E3?“ lasse ich nicht zu, weil dann jeder Schüler nur nach nach A2, E3, D4 fragt und die Brüche nicht mehr umrechnet. Mir geht es ja gerade ums umrechnen. Allerdings harmoniert das dann nicht mit deiner Fehlersuche.. 🙂

      Liebe Grüße und Danke!

  6. Ich bin über den TimeTimer auf diese Seite gestoßen und bin total begeistert.

    Würdest du mir deine Vorlagen für die Spiele vielleicht per E-Mail schicken?

    Man liest deine Begeisterung für Schule, Unterricht und den Inhalt zwischen den Zeilen. Bei sowas lasse ich mich gerne mitreißen und versuche diese Begeisterung gerne auch auf meine Schüler zu übertragen.

  7. Sehr geehrter Herr Klinge,

    Ich wollte mich für Ihre site und Arbeit bedanken. Zwar bin ich keine Lehrerin, betreibe aber seit 2007 Improvisationstheater mit Kindern und Jugendlichen in Projekten an Schulen. Oft nehme ich wahr, dass meine Tätigkeit – das mit gemeinsamen Nachdenken und Experimentieren „aus-Spontanitäten,-individuellen-und-sozialen-Verhaltensweisen-und
    -situativ-Spiele-und-Szenen-entwickeln“ zum einen Methode, zum anderen aber auch wichtige Kompetenz des/der anleitenden Padagogen/Pädagogin ist. Nicht zuletzt inszenieren und simulieren wir quasi einen interaktionistischen Akt. Dies suche ich in der Schule oft vergeblich. Auch weil Zeit und Raum und Energien oft knapp bemessen sind.
    Das Spiel und auch das „Geschehen lassen“, ausprobieren, revidieren und neu erkennen in Fächern, die mir selbst damals ein Graus waren, weil sie mich arg unter Druck setzten (Eckenrechnen…), finde ich wirklich motivierend und freue mich über mehr solche Entwicklungen. Mit freundlichen Grüßen,
    Linda Heberling

  8. Hallo, ich habe gestern erst deinen Blog entdeckt, als ich nach Möglichkeiten suchte, Tapucate auf meinem Laptop zum Laufen zu bringen. Werde ich heute mal ausprobieren, ich habe mich dann in den Weiten deines sehr nett geschriebenen und inhaltlich sehr anregenden Blogs verloren… Du scheinst ja die leeren Vorlagen der ppt-Dateien deiner tollen Spielideen auch verschickt zu haben, würdest du das für mich auch tun? Ich unterrichte nämlich leider weder Physik noch Mathe, aber die Spielideen sind echt klasse…!

  9. Mir gefällt das Spieleheft auch sehr und mittlerweile bin ich auch sehr für PowerPoint. Dass PowerPoint auch hochkant im A4-Format arbeitet, habe ich auf dieser Seite gelernt. Weiterhin habe ich zum Berufseinstieg begeistert die zahlreichen Lerntheken hier zur Kenntnis genommen, die mir auch einen Einblick in die didaktische Aufarbeitung der Themen gegeben haben.
    Scribus kenne ich auch, teile aber die Ansicht, dass Aufwand und Nutzen für Schulzwecke in keinem guten Verhältnis stehen. Auch bei LateX/TikZ und dem entsprechenden LibreOffice-Addin finde ich das Aufwand-Nutzen-Verhältnis ungünstig, jedenfalls für die Sek I, wo selten komplizierte Formeln gesetzt werden müssen.

    Allerdings überzeugen mich die in MS Office zusammengestückelten Bruchgrafiken auch weder vom Aufwand noch vom Ergebnis.

    Stattdessen habe ich mich entschlossen, die üblichen Bruch-Grafiken mit einem Script (R-Project, geht sicher auch mit LaTeX) einmalig nach Nennern geordnet vollständig zu erzeugen und dann bei Bedarf die gerade benötigte in PowerPoint einzufügen. Nachteil dabei ist natürlich, dass die einmal gewählte Farbe nicht variiert werden kann. Dafür sieht die Form perfekt aus und das auswählen und einfügen geht sehr schnell.
    Wer Lust hat, findet die Sammlung mit über 300 nach Form und Nenner sortierten Grafiken (400px png-Dateien) hier zum kostenlosen Download:https://mathelehrer-tools.de/download/Brueche/png-Bruchbilder.zip

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