Mit der Zeit hat sich eine Menge Zeug angesammelt, dass im Verlauf des Blogs leider untergeht. Diese Seite ist eine reine Verteilerseite.
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Ich finde (immer noch) dass die Erklärung meines Mathe-Lehrers (Hr.Blohm, Mathe&Sport, er möge in Frieden ruhen) das Problem „wie lernt ein Schüler am besten Mathematik“ am genauesten beschreibt:
„MATHE IST WIE SPORT: EIN LEHRER KANN KINDERN AUFS GENAUESTE ERKLÄREN; WIE ES ZB ZU SCHWIMMEN HAT; WENN ES DANN ABER INS WASSER GEHT, WIRD ER SICH WUNDERN; DAS ES TROTZ SEINER INNIGSTEN ERKLÄRUNGSBEMÜHUNGEN ERTRINKT.
ES HILFT NUR TRAINING. WENN DER SCHWIMMER MIT HILFE UND ANLEITUNG ERSTMAL EINIGE BAHNEN GESCHWOMMEN IST, WIRD DAS KIND IMMER BESSER SCHWIMMEN. UND ES IST NICHT ERSTAUNLICH, DASS IN DER REGEL DIEJENIGEN SCHWIMMER DIE 1.000 BAHNEN GESCHWOMMEN SIND, WENIGER GUT SCHWIMMEN ALS DIEJENIGEN; DIE 10.000 BAHNEN GESCHWOMMEN SIND. ES GIBT NATÜRLICH ABER AUCH DIE WENIGEN AUSNAHME-TALENTE DIE BEREITS NACH WENIGEN BAHNEN ALLEN DAVONSCHWIMMEN. ABER DEN SCHLECHTEREN SCHWIMMERN MIT FINGERZEIG AUF DIE „GUTEN“ NUN VORZUHALTEN; DASS SIE NUR ZU WENIG ENGAGEMENT ZEIGEN; IST WEDER FAIR NOCH SACHGERECHT. DA IST DAS MOTIVATIONSTALENT DES TRAINERS GEFRAGT !
Um das Beispiel wieder auf Mathe zu bringen: Auch Mathe muss man üben, trainieren, je mehr desto besser. 100 Aufgaben sind besser als 10 Aufgaben. Den meisten Schülern hilft eine Anleitung erst nachdem sie diese Aufgabe selber mehrfach wiederholt haben. Und wenn die Lehrer das in der Schule nicht schaffen, warum auch immer, muss die Nachhilfe diese LEHRSCHWÄCHE ausgleichen. Die wenigen Ausnahmetalente, die „das Bild sofort erkennen“ sind und dürfen kein Maßstab für alle anderen sein, so gern die Lehrer das auch hätten.
Liebe Lehrer, das ist nichts schlimmes, das ist euer Job, Ihr werdet dafür bezahlt. Und es zählt nur das Ergebnis !
Ich hatte (vor Herrn Blohm in der Oberstufe) Mathe gehasst. Nun bin ich Informatiker, mit mehr Verständnis dafür als so viele andere.
Ich kann der Argumentation folgen – wenn ich den Punkt mit der Nachhilfe auch anders sehe 🙂
Konsequenter Drill funktioniert oftmals, ganz ohne Frage. Aber es gibt ja auch noch das Lernen durch den sogenannten inneren, von Neugierde getriebenen Antrieb. Und von dem profitiert nicht nur das Wissen, sondern zudem auch die Kreativität. Auf dieses Lernen gründet unser Wachsen und Reifen zumindest während der ersten sechs Lebensjahre. Der innere Antrieb ist ausnahmslos allen Menschen von Natur aus zu eigen (sonst würden wir nicht leben), er geht vielen jedoch aber durch die Rahmenbedingungen verloren, unter denen das Lernen stattfindet.
Oder um in der Analogie des Schwimmenlernens zu bleiben: Die wichtigste Aufgabe des guten Schwimmlehrers ist zweifelsfrei die, das Ertrinken der Noch-Nichtschwimmer zu verhindern. Die zweitwichtigste – die eigentliche pädagogische Herausforderung – sieht vor, den Novizen trotz aller Anstrengungen die Freude am nassen Medium zu erhalten.
So ähnlich verstehe ich auch die Rolle des Mathematiklehrers, für den eigentlich nur der zweite Teil der Herausforderung bleibt. Dabei sollte er sich stark zurücknehmen, also wenig dozieren und erklären. Stattdessen sind seine Schüler gut zu beobachten und ist ihnen geduldig zuzuhören, während sie durch Ausprobieren eigene Erfahrungen im Umgang mit dem neuen Thema sammeln. Die Bezüge und Analogien des Mathematischen zu unserer Lebenswelt sind zahlreich genug, um bei den meisten Menschen ein hinreichendes Maß an Fragen mit persönlichem Bezug entstehen zu lassen und ein elementares mathematisches Interesse zu wecken. Wer mit kleinen Kindern zu tun hat, kann beobachten, dass sie sich schon in sehr jungen Jahren spontan mit Zahlen befassen und mit Freude rechnen. Sowie das geschieht, brauchen sie ein Gegenüber. Jemand, der sie beim intellektuellen Entwicklungsvorgang der Symbolisierung von Zahlen und Rechenoperationen unterstützt. Um ihrer selbst willen, mit einer ausgeprägten Fähigkeit zum Dialog, zur Kommunikation mit Heranwachsenden (unterschiedlicher Altersstufen).
Aber ich weiß wohl, mit dem Alltag des Lehrers an weiterführenden Schulen hat das wenig zu tun. Unsere Kultusministerien setzen auf die preiswerte Lösung des frontal unterrichtenden einsamen Lehrmeisters, drum wird es so bald auch nichts mit dialogischen Unterrichtsprinzipien werden. Die kosten Zeit und Geld, von denen sich im Bildungsbereich nicht genug findet. Drum wird auch in 50 Jahren noch neun von zehn Erwachsenen bei der Erinnerung an die Schulmathematik ein kühler Schauer den Rücken hinabrieseln.
Begeisterung für das Fach wird sich bei Meister Blohm nicht entwickeln, allenfalls die Erkenntnis, dass der Drill und rein ergebnisorientiertes Lernen – ja, so ist es! – durchaus funktionieren. Und bevor die Schulkarriere scheitert, sollte darauf aus pragmatischen Gründen auch zurückgegriffen werden. Dabei kann mitunter gar so etwas wie Freude am Tun und Interesse für das Fach entstehen. Manchmal. Aber hat die Mathematik einen solchen Umgang mit ihren Schätzen wirklich verdient? … Ich erhalte mir jedenfalls meinen Optimismus, dass es eines Tages auch in den Gymnasien einen Mathematikunterricht gibt, der sich am Anspruch misst, Begeisterung am Fach wecken ZU WOLLEN. – Ich wette, das war bei aller Lebensweisheit nicht das erste Anliegen von Herrn Blohm.
Mathematik ist ein spannendes Fach, um sich mit Lernen zu beschäftigen.
1. Man sollte dabei verstehen, um was es überhaupt geht. Was eine Menge voraussetzt: Lesen können, Sprache, Abstrahieren können – und – wenn es ganz gut geht – Inhalt in den Alltag übersetzen.
2. Das Thema üben bzw. trainieren. Anwenden können. Rechnen können. Stress abschütteln können. Es gibt sicher noch Punkte, die ich vergessen habe. Aber ein Punkt – es gibt Kinder, die dabei sehr bald unter chronischer Langeweile leiden, da sie das Prinzip schnell durchschaut haben.
3. Es gibt Kinder, die stur alles auswendig lernen. Abgesehen davon, dass es mühsam ist, hat das Grenzen, wenn die Aufgabe anders gestellt als gewohnt ist.
Fazit: Kinder lernen sehr verschieden und brauchen verschieden lange Wege – und Variationen, damit sie zurecht kommen.
Es gibt Kinder, die brauchen Ordnung und Struktur, Farbe ist egal.
Es gibt Kinder, die brauchen Farbe und Struktur.
Es gibt Kinder, die Fotos, Farbe und Abwechslung brauchen.
Tja, und jetzt?
Mir fehlt jetzt ein wenig der Zusammenhang..?
Dann sollte den Kindern verschiedenartige Lernangebote gemacht werden. Sie wollen doch auch nicht nur eine Käsesorte essen. Das ist natürlich aufwendiger als den Einheitsbrei (z.B. im Mathebuch) allen Kindern anzubieten, da kann ja kein Interesse aufkommen, von der Einlösung des Anspruchs der individuellen Förderung einmal ganz abgesehen. Unterricht in der Sek I und Sek II läuft in der Regel leider anscheinend immer noch im Einheitsschritt (wie beim Militär) ab, kein Wunder, dass für viele Schüler Mathematik zum Rechnen verkommt und Horrorfach wird, traurig.