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Politisches Engagement? Politisches Engagement!

Politisches Engagement? Politisches Engagement! 1Unter den Lehrerbloggern ist zuletzt eine zaghafte politische Diskussion entstanden.

Herr Mess hat den Anfang gemacht und sich über den allgemeinen politischen Tenor (mit Fokus auf konservative Kräfte in Bayern) geärgert. Herr Graf hat darauf geantwortet, seinen Artikel aber gelöscht und sich von Politischem distanziert. Herr Rau ist dennoch auf den Artikel eingegangen (das Internet vergisst nichts) und auch Thomas Kuban äußert sich kurz und drückt sein Unverständnis darüber aus, dass sich alle so zieren, über Politik zu schreiben.

Und dieser letzte Beitrag fasst auch meine Irritation zusammen: Woher das Gefühl, politisches Engagement sei etwas Unanständiges?

Waren wir früher eher augenzwinkernd ein Volk von 80 Millionen Bundestrainern, sind daraus zuletzt verbissene Virusexperten geworden, wütende Kriegsexperten und natürlich weiß auch inzwischen jeder genau über das Klima Bescheid und hat außerdem die passenden Statistiken parat, um zu beweisen, wie selten dämlich Deutschland ist, keine neuen Kernkraftwerke zu bauen. Alle sind Experten für alles.

Vor sechs Jahren bin ich vom Lehrer – mit Schwerpunkt ‚unterrichten‘ – in die Schulleitung aufgestiegen und habe in dieser Zeit unfassbar viel über die  Strukturen gelernt. Und ich stelle immer wieder fest, wie wenig ich doch weiß. Schule, als System betrachtet, ist unwahrscheinlich kompliziert.

Vor zweieinhalb Jahren bin ich den Grünen beigetreten und habe wiederum enorm viel gelernt: Vor allem darüber, wie wenig ich von vielen Dingen weiß. In den kommenden Monaten (und Jahren) werde ich eben dieses politische Engagement verstärken. Ich halte das für wichtig.

Gerade jetzt. Zur Erinnerung:

„Ich würde niemanden verurteilen, der ein bewohntes Asylantenheim anzündet!“

„Immerhin haben wir jetzt so viele Ausländer im Land, dass sich ein Holocaust mal wieder lohnen würde.“

„Ich wünsche mir so sehr einen Bürgerkrieg und Millionen Tote. Frauen, Kinder. Mir egal. Es wäre so schön. Ich will auf Leichen pissen und auf Gräbern tanzen. SIEG HEIL!“

„Am besten das Pack zurück nach Afrika prügeln“

Ich finde demokratisches Wirken unglaublich spannend, das Ringen um die besten Ideen für enorm zielführend. Dabei kann ich praktisch jeder demokratischen Partei Leitgedanken  für mich entnehmen: Der Grundgedanke liberaler Freiheit der FDP spricht mich ebenso an wie der Kampf gegen die soziale Kluft der SPD und Linken und im Grunde bin ich ein werteorientierter, konservativer CDU Wähler: Ich liebe dieses Land und mag auch eigentlich gerne, dass alles so bleibt, wie es ist. Heile Welt.

Jedenfalls: Zu sagen, man sei politisch nicht interessiert halte ich für unanständig. Man kann sehen, wohin das führt. Ebenso wie „das Klima geht mich nichts an“. Es geht uns alle an.

Tretet (demokratischen) Parteien bei – und sei es als stilles Mitglied. Wir brauchen eine wehrhafte, starke Demokratie in diesem Land. Engagiert euch. Und wenn jemand wie ich das schafft, dann du auch 🙂

Mitglied werden bei den Grünen: Klick.
Mitglied werden bei der SPD: Klick.
Mitglied werden bei der CDU: Klick.
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2 Gedanken zu „Politisches Engagement? Politisches Engagement!“

  1. Jetzt hab ich es auch noch auf deinen Blog mit dem Artikel geschafft. Ich fühle mich sehr geadelt
    Und selbstverständlich hast du recht: Politisches Engagement ist das A und O, wenn es darum geht, eine wehrhafte und auch aktive Demokratie am Laufen zu halten. Vor allem wenn ein paar Dummbeutel ihr zweifelhaftes unüberlegtes Gedankengut im Affekt (oder aus Überzeugung) nach draußen plärren

  2. Ich würde gerne anfügen, dass es spannende Parteien ausserhalb des BT gibt, wie Volt. Ich fühle mich durch die etablierten Gruppen nicht gut repräsentiert, weil jede mindestens einen Wesenszug an den Tag legt, den ich untragbar finde (unsägliche Klientelpolitik, Korruption, fehlendes Durchsetzungsvermögen).

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