Nordrhein-Westfalen hat es geschafft: Endlich sind Sommerferien.
Dies Jahr war zwischendurch sehr anstrengend und ich bin beileibe froh, dass jetzt mal ein paar Wochen Ruhe ist. Trotzdem gab es heute und in den vergangenen Tagen ein paar Highlights, an die sich zu erinnern lohnt:
Kolleg*innen an meiner Schule arbeiten intensiv und sehr erfolgreich nach dem Konzept des „Deeper Learning“. Ich hatte [beliebige Ausrede einfügen], weswegen ich das bisher nur von außen betrachtet habe. Das ist aber zu wenig, um es wirklich zu verstehen – es bleibt bei leeren Schlagworten. Ich bat meine Chefin, mich für das kommende Schuljahr in jenes Team zu stecken, damit ich gezwungen bin, mich damit auseinanderzusetzen. Das hat sie tatsächlich umsetzen können und ich spürte – bei aller Erschöpfung – schon letzte Woche wieder jenes gierige Brennen, was mich bei neuen Projekten gerne erfasst: Ich habe jetzt schon richtig Lust aufs neue Schuljahr. Die Woche haben wir uns im kommenden Jahrgangsteam bereits zusammengesetzt – Aufgaben für den Sommer verteilt und man spürt: Ja, Pause! Ja! Wirklich Pause!
Aber bald geht’s los und wir haben alle Lust!
Außerdem diese Woche (und zunächst nicht so schön): Ein Kind verlässt die Schule in ein Langzeitpraktikum. Schule doof. Noten doof. Erziehung doof. Alles doof. Eine letzte Bitte hatte es aber noch, bevor es die Schule verließ: „Vor Jahren beim Herrn Klinge haben wir Briefe an uns selbst geschrieben. Herr Klinge hat gesagt, dass er die für uns aufbewahrt. Kann ich die wohl haben?“
Puh. Es sind oft die Kleinigkeiten, die bleibenden Eindruck hinterlassen und deutlich machen: Hinter einer harten Schale wollen wir am Ende alle nur in den Arm genommen und geliebt werden. Zwei solcher Briefe hat auch meine aktuelle Klasse verfasst: Einen ganz zu Beginn der Schulzeit und einen vorgestern, am Ende der 6. Klasse.
Dazu passend habe ich heute – vor dem Austeilen der Zeugnisse – eine kurze Runde gemacht: Was sind Highlights des Schuljahres gewesen?
Schwimmen und Kinoausflug und dieses Fach oder jenes Fach. Aber einige Kinder sagten: „Als wir Sie neulich nachmachen durften. Das war einfach der witzigste Tag des Jahres!“
Manchmal sind es die Kleinigkeiten, die den Kindern am meisten Freude bereiten.