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Rezension – Surrogates (weitgehend Spoilerfrei)

Rezensionen sind genau mein Ding – jeden meiner Freunde habe ich mit zweifelhaften Film- und Buchempfehlungen schon in arge Zweifel über meinen geistigen Zustand gestürzt.

Ich möchte auch diese Rezension also unter eine grundsätzliche Warnung stellen. Wie immer sind Erfahrungsberichte völlig subjektiv und so ist es wichtig zu wissen, aus welcher Perspektive ich einen Film bewerte.surrogates[1]

Zum einen: Ich fand sowohl Minority Report als auch I Robot und I am Legend großartig. Sie gehören sicher nicht zu den besten Filmen aller Zeiten, aber man kann sie durchweg empfehlen. Sowohl Tom Cruise als auch Will Smith machen eine gute Figur, die Effekte sind vom Feinsten, das Bild von der Zukunft gleichermaßen überzeugend wie gruselig und die Geschichten waren einigermaßen durchdacht und tiefgründig (…und im Fall von I Robot hatte man mit Isaac Asimov sogar das gute Gefühl, große Literatur bearbeitet zu haben!)

Zum anderen: Ich mag Bruce Willis. Nicht so sehr, dass ich heimlich ein Stickeralbum von ihm anfertige, aber doch so sehr, dass ich mir seine Filme gerne ansehe.

Soviel zu den Voraussetzungen.

Surrogates ist nun ein Film, der sich irgendwo zwischen Minority Report und I Robot ansiedelt. Hier der Trailer.

Ein Bombentrailer! Ich hatte etwas von der Technologie von I Robot erwartet – der gleiche cool-relaxte Umgang mit Robotern. Und mich auf einen Kriminalfall wie in Minority Report gefreut – eine Hatz nach dem Mörder quer durch die Stadt, mit überraschenden Wendungen und einer Menge Zerstörungswut. Und ich hatte auf die gleiche, subtil gruselige Atmosphäre von I am Legend gehofft – einer düsteren Zukunft in der das Gefühl der Isolation vorherrschend ist.

Ich hatte nicht wirklich das Gefühl, dass Surrogates sich mit diesen drei Filmen in irgendeiner Art vergleichen wollte – dafür ist es zu unterschiedlich.

Und zu schlecht. Trotzdem sollen die genannten Filme als Vergleich dienen. Man könnte den Film auch „ARD-Tatort mit den Frauen von Stepford“ nennen.

Die Roboter (bzw. „Surrogates“) treten kaum in Erscheinung – sie sehen ja auch aus wie Menschen. Also nichts von I Robot. Und abgesehen von den Sequenzen im Trailer gibt es auch ansonsten nichts an Zukunftstechnologie zu bestaunen. Schade.

Der Kriminallfall sollte eigentlich die treibende Kraft der Geschichte sein – gewürzt mit spektakulären Effekten die einen Hauch von Zukunft erahnen lassen – man denke nur an Tom Cruise, der über durchsichtige Glasscheiben seinen PC bedient oder den cool designten Audi von Will Smith in I Robot. Leider bedient Surrogates nichts davon. Von Zukunft ist nichts zu spüren – alles sieht aus wie 2010. Und der Mord… Die Opfer und der damit verbundene wirtschaftliche Aufruhr sind mir als Zuschauer völlig gleichgültig. Das liegt sicher auch an der Hatz des Films. Mit 106 Minuten arg kurz, wird für das Kennenlernen von und Identifizieren mit den Charakteren kaum Zeit verschwendet. Womit ich beim dritten Punkt bin:

I am Legend strahlte – zumindest in der ersten Hälfte des Films – ein unfassbar gruseliges Gefühl der Isolation aus. Man fühlte mit dem Helden, der sich irgendwie durch seinen Alltag kämpfen muss. Hier hätte Surrogates wirklich Punkten können. „Als einziger Mensch unter Robotern“ – wie es im Trailer heißt – wird binnen weniger Minuten abgehandelt. Surrogates verschenkt auch diese Chance. Bruce Willis Ehekrise scheint aufgesetzt – ich kann ihn einfach nicht als Familienmenschen annehmen. Die Rolle seiner Frau bleibt völlig blass.

SPOILERANFANG!!

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Mit der Auflösung des Filmes ist dann meines Erachtens der Tiefpunkt erreicht.

Die Vernichtung aller Surrogates und aller mit ihnen verbundener Menschen droht. Binnen weniger Sekunden schafft Bruce Willis es jedoch, alle Menschen zu retten. gleichzeitig aber alle Surrogates zu zerstören. Die Menschheit kann neu anfangen – Happy End. Das ist schwach.

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SPOILERENDE!!

Dazu kommen z.T. merkwürdig unpassende Synchronstimmen und eher bescheidene Actionsequenzen. Da hätte man mehr erwartet.

So bleibt hinterher irgendwie ein fader Geschmack zurück. Aber was hätte man aus diesem Film alles machen können!

So aber ist das Beste schon im Trailer gezeigt worden. Diesen Film kann man sich leider sparen.

Da freue ich mich dann docher eher hierauf:

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2 Gedanken zu „Rezension – Surrogates (weitgehend Spoilerfrei)“

  1. Ich kann es ja nicht fassen 😀
    The Rock als Zahnfee 😀
    Was für eine gequirlte Scheiße ist das denn??!!!!
    Ich kann gar nicht in Worte fassen wie bescheuert dieser Film werden wird ^^
    Ich muss den sehen! Unbedingt! In HD! Mit 5.1 Soundsystem!
    Und Popcorn! Und Cola! 😀

  2. Pingback: Stöckchenwerfen. - ...ein Halbtagsblog...

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