Vor einigen Tagen kommentierte jemand in deutlichen Worten einen meiner Blogeinträge. “Wie könne ich nur” und “das Internet vergisst nichts” und in zehn Jahren würde ich “jede Zeile bereuen”, die ich hier veröffentlichen würde. Und überhaupt, wer interessiere sich schon für meinen gebrochenen Zeh?
Man könnte die Frage stellen, weshalb er meinen Blog kommentiere, wenn es ihn nicht interessierte – aber das würde am eigentlichen Thema vorbeigehen.
Die Frage ist, wie gehen wir zukünftig mit dem gewaltigen Datenspeicher des Internet um?
Ich möchte hier auf einen Beitrag von Sascha Lobo im Spiegel aufmerksam machen, der sich damit auseinandersetzt. Insbesondere folgenden Zeilen sind mir im Gedächtnis geblieben.
“Gehen wir also […] dorthin, wo die Überforderung jeden Tag stattfindet: in die Büros, in die Redaktionen, in die Parteien, zu unseren Eltern gewissermaßen, die vor ihren Bildschirmen sitzen und nicht weiterwissen […]. Erklären wir ihnen, weshalb wir seltsame Fotos von uns ins Netz stellen und trotzdem erwarten, dass unsere zukünftigen Arbeitgeber nicht in diesen manchmal öffentlich zugänglichen, aber privaten Daten herumschnüffeln. Es würde ja auch niemand gern bei einer Firma arbeiten, die den Hausmüll eines Bewerbers durchwühlt, selbst wenn die Tonne vor der Tür steht. […] Erklären wir ihnen, dass der Unterschied zwischen der Veröffentlichung der eigenen Daten und der staatlichen Überwachung der gleiche ist wie der Unterschied zwischen "sich im Klo einschließen" und "im Klo eingeschlossen werden". Es geht um die Freiwilligkeit, also die Kontrolle über die Daten, zu denen andere Zugang erhalten.”
Wenn die Besucherzahlen dieses Blogs gegen 0 streben, werde ich bestimmt aufhören. 🙂
Jaaaa erster Kommentar. Ich bin Nils zuvorgekommen 😀
2 Besucher wirst du immer haben: Nils und mich (neuerdings wieder) ;).
Obwohl es so offensichtlich ist, ist vielen Jugendlichen ja nicht klar, wer alles Zugriff auf die Daten hat, die sie veröffentlichen. Ein Lehrer hat mal die Schüler-VZ-Profile seiner Schüler ausgedruckt und in der Klasse aufgehängt. Die Schüler waren entsetzt. Dass im Internet Millionen von Menschen ihre Daten lesen können war ihnen aber nicht bewusst.
Der Mensch sieht nur das, was er sehen will. Traurig, aber wahr.
Und bedeutet dass, ich soll jetzt aufhören mit bloggen, oder nicht? 🙂
Sehr geehrte Leserinnen und Leser,
ich interessiere mich für Jan-Martin Klinges gebrochenen Zeh!
Und wie meine geschätzter Freund Howard Wolowitz schon sagte:
„Raj, there’s no place for truth on the Internet.“
^^
Ich hätte ja eher vermutet, dass Du hier auch Dein OneNote-Projekt/Lehrer des Monats Preis erwähnst. Das zeigt ja in Deinem Fall, dass öffentliche Informationen im Internet auch Vorteile haben. Ich habe auch schon ein oder zwei Bitten um eine Bewerbung bekommen, nur wegen meiner Internetaktivitäten. Wenn man aktiv in bestimmten Fachcommunities ist, kann sich das auch positiv bei der Jobsuche auswirken.
So gesehen, bin ich mir auch nicht so sicher, ob ich es so verwerflich finde, wenn sich sich Arbeitgeber über das Online-Profil Ihrer Bewerber informieren.
Ansonsten habe ich gelesen, dass Bloggen glücklich macht, also schön dabei bleiben:
http://blogs.23.nu/bubbleboy/2010/01/warum-bloggen-glucklich-macht/