Manchmal hat man so Momente, die gleichzeitig unfassbar nervig, aber auch wahnsinnig komisch sind, nicht wahr?
Vor einigen Tagen musste durfte ich mit einigen Kollegen ins schöne
Lüdenscheid reisen. Da wir alles außerhalb NRWs unser Examen gemacht haben, müssen dürfen wir mittels eines didaktischen Zusatzkurses unsere pädagogischen Fähigkeiten unter Beweis stellen.
Dieser Kurs findet im 60km entfernten Lüdenscheid statt. Im dortigen LAA-Seminar, direkt unter dem Dach in einem kleinen Zimmer – zusammen mit einem Haufen anderer Referendare die aus allen Teilen NRWs angereist waren.
Es gibt so Momente, nicht wahr?
Was zur Hölle…?! Was zur Hölle ist in meinem Leben passiert, dass ich an einem kalten Märzabend, in einer fremden Stadt mit fremden Leuten in einem Dachstuhl sitze und mir einen Vortrag über die kognitive Entwicklungstheorie Piagets anhören muss?
Für einen Augenblick sah ich mich von außen, durch das Dachfenster hindurch in dieser kleinen Kammer sitzen – und ich wusste nicht, ob ich lachen oder weinen soll. Zu skurril schien mir die ganze Situation. Welche Umstände und Zufälle haben dazu geführt, dass ich jetzt hier saß?
Ich glaube, solche Momente sind immer auch Momente der Isolation: „Wer bin ich und was mache ich hier eigentlich?”
Als Christ finde ich große Hoffnung darin, dass da jemand bei mir ist, der über den schrägen Witz solcher Momente sicher ebenso schmunzeln kann, wie ich. Jemand, der mich in solchen und durch solche Augenblicke trägt.
Ja, Was zur Hölle mache ich hier? – aber zumindest bin ich nicht allein. Auch nicht unter dem Dach eines mir fremden Seminars, in einer fremden Stadt mit haufenweise fremden Referendaren.