Steven war ein kleiner Junge mit Down Syndrom, der auf Grund seiner Behinderung in seiner Klasse immer ein bisschen gehänselt wurde. Kurz vor Ostern schickte die Lehrerin die Kinder nach draußen. Jedes Kind bekam ein kleines ei-förmiges Kistchen zusammen mit der Aufgabe, draußen irgendetwas zu suchen, das zum neuen Leben im Frühling passt und es in das Ei zu legen.
Die Kinder strömten nach draußen, auch Steven.
Nach einiger Zeit kehrten sie zurück und stellten stolz ihre kleinen Behälter auf den Tisch der Lehrerin. Sie wurden geöffnet und unter den “ahs” und “ohs” der Kinder präsentiert. Blumen, Blätter, ein Schmetterling.
Schließlich wurde einer der Kisten geöffnet und nichts war darin. “Das ist nicht fair”, riefen die Kinder empört.
„Aber das ist meine“, rief Steven und die anderen stöhnten sogleich auf. “Steven, du kannst aber auch nichts richtig machen.“ “Du hast es falsch gemacht!” “Oh maaan!”
„Nein“, rief Steven, „ich habe es richtig gemacht. Es war doch leer. Das Grab war leer.“
Stille. Absolute Stille.
Ein paar Wochen später wurde Steven krank. Er starb mit acht Jahren an einer Infektion, die andere Kinder sicher überlebt hätten. Er nicht. Zu seiner Beerdigung kamen alle Kinder der Klasse, aber statt Blumen brachte jedes ein kleines Kistchen mit.
Leer.