Irgendwas oder irgendwer in uns sagt uns, dass wir uns vor Weihnachten noch mal treffen müssen. Wir treffen uns mit der Kindergartengruppe, dem Chor, den Freunden, den Kollegen und natürlich mit der Klasse. Was aber macht man mit Pubertanten? Die haben keine Lust mehr singenderweise zu basteln, und die Kinder (und nicht nur die) sitzen ja ohnehin schon viel zu viel. Daher hatten die Eltern, mein Ko-Klassenlehrer und ich auf dem Klassenpflegschaftsabend im September beschlossen, stattdessen eine Fackelwanderung zu machen.
Ich muss allerdings sagen, dass wir nicht nur eine richtig nette Klasse haben, wir haben auch eine richtig nette Elternschaft. Leute, die Lust haben mit anzupacken und sich zu engagieren.
Als ich meinen Kollegen von unserem Vorhaben erzählt habe, wurde natürlich gefrotzelt. Begriffe wie „Weltmachtstreben“ und „Marsch auf unser Dorf“ fielen.
Und es war schön. So richtig schön. Wir hatten genug Fackeln für Eltern und Geschwisterkinder, sodass sich ein Zug von etwa 60 Leuten durch den Abend bewegt hat. Und wenn man zwölf ist, ist das natürlich keine Fackel, sondern ein Laserschwert, iskla…! Fröhlich wurde denn auch das Darth-Vader-Motiv aus Starwars angestimmt, und ich bin mir sicher, dass ich hier und da auch einige Bässe rausgehört habe. Als die Fackeln fast runter gebrannt waren, wurde daraus ein kleines Lagerfeuer, um das sich die Kinder versammelten.
Anschließend haben wir Klassenfotos aus den letzten zweieinhalb Jahren angeschaut, haben dabei die leckeren Sachen gefuttert, die die Eltern mitgebracht hatten, und dazu Kinderpunsch aus der Mensafabrikation getrunken. Wie groß die Kinder in den letzten Jahren geworden sind! Und es tut so gut, mit Eltern und Kindern eben nicht über Schule und Noten zu reden, sondern über Anleitungen für Strickhandschuhe, Weihnachten, Skiurlaube und – ich schwöre – die Erringung der Weltherrschaft haben wir nur ganz am Rande diskutiert.