Meine wunderbarste, kleinste Tochter von allen entwickelt sich zu einer kleinen Persönlichkeit. Ich befürchte, ich bin nicht ganz unschuldig daran, denn das Alter zwischen zwei und fünf ist mein liebstes. Jeden Tag machen wir Unsinn und trage dadurch einen Teil zu ihrem rebellischen Wesen bei.
Denn ständig erzähle ich ihr völligen Unsinn. Nein, leider könne sie Oma und Opa nicht mehr Gute-Nacht sagen, weil die nämlich weg si…. und schon flitzt sie los, stürmt zu ihren Großeltern und kreischt aus voller, kleiner Kinderseele “DAAA DAAAAA, PAPA!”.
Ich erkläre ihr, sie könne nicht durch die rechte Tür in den Flur sondern müsse durch die linke. Und wenn sie (natürlich) durch selbige rennt, laufe ich ihr eine halbe Runde versetzt hinter her und rufe und suche sie minutenlang. “Oh, wir haben keine Cornflakes meh..” “DOCH! PAPA! DAAAA! DAAAA!”
Amy lernt, dass sie mir nicht alles glauben kann. Sie lernt, so hoffe ich, kritisches Hinterfragen und Prüfen.
Und gleichzeitig begegnet sie natürlich Regeln und Grenzen. Bestimmte Dinge sind verboten (Wir haben einen Pool im Garten!). In unserer Erziehung erklären wir viel. Wenn ich mal schimpfe, frage ich sie hinterher, ob sie versteht, warum ich ärgerlich bin und ja – das tut sie. Sie kann in ihren eigenen Worten erklären, was da falsch gelaufen ist.
Diese wilde Mischung aus Räubertochter und Prinzessin Lillifee ist das, was ich an diesem Alter so liebe. Genieße. Tief einatme.
Blicke ich auf meine große Tochter zurück, stelle ich fest – dass die Zeit viel zu schnell vergangen ist. Auch mit ihr habe ich wild getobt, Abenteuer erlebt und doch Regeln gesetzt, Sicherheit und Orientierung gegeben.
Wunderbar. Wir haben zwei Räubersöhne mit viel Herz. Sprich sie lieben Quatsch,kennen jedoch die Grenzen dabei. Dazu kommt,dass in diesem Alter sooooo viel gelernt wird und man als Eltern die witzigsten Ausdrücke zu hören bekommt. Neulich im Auto:
Der Große übt in 10er Schritten zählen vis 100. Immer wieder der Kleine zählt immer mal mit. Im letzten Durchgang synchron 70,80,90, und:
Kind Groß: 100
Kind Klein: Zehnzig.
Da geht das Herz auf!
Oh ja Sie gefällt mir auch so gut ! Ich hoffe, ihr kriegt das hin, dass sie Dinge hinterfragt und doch das Vertrauen in euch behält. Es scheint ja zu klappen. Ich war damals sehr enttäuscht, als mein Vater den Zollstock nahm und ich glaubt er würde schaun, ob es klappt mit dem Pferdestall.
Er hat wahrscheinlich ganz was anderes gemessen, und meine Enttäuschung mit Humor gesehen, den ich natürlich noch weniger verstanden habe. Nun-ja Fehler passieren. Und da reagiere ich immer ganz empfindlich, wenn Erwachsene Kinder in eine Falle laufen lassen , bzw dann noch lachen. Aber da bin ich zuversichtlich, dass ihr im Großen und Ganzen mehr mit den Kindern im Gespräch seid. Denn da wichtigste zwischen Eltern und Kindern ist doch das Vertrauen und der Schutz und die Geborgenheit, wenn uns andere enttäuschen .