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„Ich bin ja erst vier!“

"Ich bin ja erst vier!" 1

Amélie ist mittlerweile vier und ist in jenem wunderbaren Alter, da sie beständig fragt. „Warum ist es im Winter so kalt?“ oder „Wie wird eigentlich Holz gemacht?“ oder „Wie machen Bäume eigentlich Luft?“ Ich versuche, so gut es geht zu antworten und stelle ihr Fragen wie „Wie riecht eine Idee?“ und „Wie schmeckt es, wenn man fröhlich ist?“

Heute lagen wir dick eingecremt in der Sonne und spielten abwechselnd „Ich sehe was, was du nicht siehst“ und ein Geschichtenspiel, bei dem wir abwechselnd einen Satz sagen und uns dabei eine Geschichte erzählen.
Als ich sie abschließend bitte, Schuhe und Shirt zu nehmen um für eine Sonnenpause rein zu gehen, seufzt sie schwer: „Papa, warum muss ich eigentlich so viel arbeiten?“

„Findest du, dass du viel arbeitest?“, frage ich zurück.

Erneutes Seufzen. „Ja! Ich bin ja erst vier! Und ich muss immer die Milch einräumen und dem Hund Futter geben. Und meine Spielsachen wegräumen. Und den Tisch decken. Das sind viele Sachen.“

„Und arbeitest du mehr als ich?“

Natürlich hätte ich diese Frage nicht stellen sollen.

Was habe ich auch erwartet? Aufmunterung? Wertschätzung? Mit dem leicht belustigten Gesichtsausdruck ihrer Mutter betrachtet sie mich. „Ja, klar! Papa! Du räumst doch nur die Spülmaschine aus und arbeitest am Computer. Das sind nur zwei Sachen!“

Vermutlich sieht ihre Mutter das auch so. Zum Glück habe ich noch eine große Lieblingstochter. Die ist in „Team Papa“.

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