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Sorgi, der Sorgenfresser

Meine sechsjährige Tochter wird älter, reflektierter und macht sich mehr Gedanken und Sorgen um sich und ihre Umwelt. Ein Sorgenfresser zu Ostern sollte die Antwort auf diese Probleme sein – aber er beschwört ganz neue Ängste herauf.

Meine mittlere Tochter ist in jenem zauberhaften Alter, bei dem man noch gerne an Weihnachtsmann und Osterhase glauben möchte, obwohl sich da allerlei zweifelhafte Lücken im Geschehen offenbaren. Wir lassen ihr diesen kindlichen Glauben und sie genießt es sichtlich.

Sie ist in jener spannenden Phase, da sie nicht nur ein Bewusstsein für Konsequenzen ihrs Handelns erlebt, sondern auch ein Gewissen entwickelt. Abends erzählt sie uns oft, was ihr Angst macht oder wobei sie sich schlecht fühlt. Nur dunkel erinnere ich mich, dass auch die Große diese Phase hatte. Häufiger Satz aus dieser Zeit: „Man darf Angst haben, aber man muss stärker sein, als die Angst!“

SorgenfresserZu Ostern hat der Osterhase der Sechsjährigen nun Sorgi, den Sorgenfresser ins Körbchen gelegt. (Amazon-Link)

Die Kinder schreiben auf kleine Zettelchen ihre Sorgen und geben diese dem Sorgenfresser zu futtern. Am nächsten Morgen sind Zettel und Sorgen wie von Zauberhand verschwunden. Meine Tochter liebt Sorgi sehr.

Doch nach einigen Tagen offenbaren sich neue Fragen und Probleme: „Papa, ich brauche noch einen zweiten Sorgenfresser! Sorgi hat doch auch Ängste – die müssen auch irgendwo hin!“ „Hm.“ „Und eigentlich brauche ich dann immer noch einen weiteren und noch einen und noch einen.“

Ich höre gar nicht mehr hin und werde erst hellhörig, als sie die offensichtliche Frage stellt: „Papa, wie verschwinden eigentlich die Zettel immer?“ „Du.. erm.. puuuh!“
Intensiv sucht sie nach Geheimfächern, überlegt, ob Sorgi – wenn er schon isst – nicht eigentlich auch trinken müsste und zieht schließlich eine schauriges Fazit: „Papa.. kann es sein… dass nachts Leute in unser Haus kommen und den Zettel aus Sorgi herausnehmen?“

Argh! Ohne, dass ich es wollte, entsteht eine weitere Angst für den Sorgenfresser: Die, vor dem geheimnisvollen Ninja-Kommando, das nachts in Häuser einbricht um die Sorgenzettel der Kinder zu stehlen.

Naja, soll sich Sorgi darum kümmern!

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