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Erfahrung mit dem Deutsch-Britischen Schülerferiendienst

Erfahrung mit dem Deutsch-Britischen Schülerferiendienst 1Vor (mittlerweile einigen) Jahren haben wir (mit und) für unsere älteste Tochter einen „Sprachurlaub“ geplant. Mit dem deutsch-britischen Schülerferiendienst (Link) sollte sie für zwei Wochen in England bei einer Gastfamilie leben, nebenher eine Sprachschule besuchen und ihren Horizont erweitern. Mit über 1300 € nicht ganz billig das Ganze, aber das sind Sprach-Geschichten nie.

Dann kam Corona und verschob das Ganze erst einmal auf unbestimmte Zeit.

In einer Gruppe von etwa 30 Kindern und Jugendlichen im Alter von etwa 13 bis 16 sollte der der Schülerferiendienst dann in diesem Sommer stattfinden. Klar, Corona ist nicht vorbei und die Möglichkeit einer Infektion ist immer gegeben – aber gefährlicher als der Alltag an einer Schule mit über 1200 Menschen war das jetzt auch nicht und im Vorfeld wurde getestet bzw. der Impfstatus geprüft. Wir waren guter Dinge.

Im Vorfeld haben uns die Organisatoren stets schriftlich informiert. Wann passiert was, welche Dokumente sind bis wann wohin abzuschicken. Das war wirklich toll. Die aufnehmenden Familien  machen das z.T. seit Jahren, wurden gründlich gecheckt, es kamen immer zwei bis drei Austauschkinder in eine Familie und man durfte sich sogar wünschen, mit seinen Freund*innen gemeinsam in eine Familie zu kommen. Klang nach einem rundum-sorglos-Paket.

Nun.
Ein Kind zeigte nach wenigen Tagen Corona-Symptome. Doof, aber das Risiko bestand nun mal.
Die Organisatoren verfuhren jedoch getreu dem britischen Motto: „Das ist ne Grippe und bezahlt wurde für Ausflüge – also ist Anwesenheitspflicht.“ Nach einer Woche war die Hälfte der Gruppe (und nun auch meine Tochter) positiv mit ordentlich Symptomen.

Das ist richtig blöd, aber – siehe oben – das Risiko bestand halt und dann würde meine Tochter sich halt ins Bett legen und gesund werd…
Aber an der Stelle bin ich knatschig.

Denn die Organisatoren hielten es nicht für nötig, uns Eltern über die Infektion der minderjährigen Kinder zu informieren. Und während meine Tochter fiebrig und schlapp im Bett lag und darüber nachdachte, wie denn die britische Notrufnummer sei, schaute auch niemand von der Organisation mal vorbei. Oder rief an. Oder fragte. Platt gesagt: Es wäre von der Organisation niemandem aufgefallen, wenn sie in ihrem Zimmer einfach tot vom Stuhl gefallen wäre. Einzig über ihre Freundinnen wurde immer wieder ausgerichtet: Anwesenheitspflicht!
Ein wirkliches No-Go.
Ich habe mehrfach versucht, die Organisatoren in Berlin telefonisch zu erreichen – aber das blieb ohne Erfolg. Niemand ging ans Telefon.
Zum Glück hatte meine Tochter eine tolle Host-Familie, die sich ganz rührend um sie gekümmert hat. Essen gemacht, Medikamente besorgt und der Orga in deutlichen Worten vermittelt, das meine Tochter das Bett nicht verlassen würde.

Dieses Glück hatten aber nicht alle kranken Kinder – einige wurden aus ihren Familien hinauskomplementiert und.. tja.. Mussten dann wohl in der Schule schlafen.
Und weiterhin hieß es die ganze Zeit: Anwesenheitspflicht! Am Unterricht muss man teilnehmen! Ist nur eine Grippe!
Stellt euch nicht so an.

Ich stelle mir vor, was mir blühen würde, wenn ich mich auf einer Klassenfahrt mit 13- bis 16jährigen so verhalten würde.

Ich kann mit dem Risiko einer Ansteckung leben.
Ich kann auch damit leben, wenn Menschen für sich eine Corona-Infektion mit einer Erkältung gleichsetzen.

Wo ich aber pissig werde, ist eine desolate Kommunikationskultur, wenn es um die Verantwortung von Minderjährigen geht. Kranke Kinder zu Ausflügen drängen, Eltern nicht informieren, Informationen ausblenden oder nicht weitergeben. Hinterher behaupten, die Jugendlichen seien ja zum Teil selbst schuld, wenn sie nicht geimpft seien (obwohl sie das selbstredend sind!) Puh.
Meine älteste Tochter war selbstbewusst genug, sich einfach ins Bett zu legen und alle energischen Aufforderungen zur Anwesenheit zu ignorieren. „Ein Tagesausflug mit Schüttelfrost? Ich bin doch nicht dämlich!“
Wäre die Gastfamilie meiner Tochter nicht so großartig gewesen, hätte ich sie persönlich abgeholt.

Mittlerweile sind alle Kinder auf dem Rückweg. Leider nicht gesund. Und leider auch nicht besonders fröhlich.

Es bleibt, trotz langer Tradition, detaillierter Vorarbeit und vielfältig ausgedachtem Programm ein ganz blöder Nachgeschmack und leider kann ich den deutsch-britischen Schülerferiendienst, der stolz auf eine zwanzigjährige Geschichte zurückblickt, überhaupt nicht empfehlen.
Schade.

10 Gedanken zu „Erfahrung mit dem Deutsch-Britischen Schülerferiendienst“

  1. Ich, der selber das alles miterleben durfte bzw selber dahin mitgefahren ist, wo sich das alles ereignet hat, fand es auch wirklich schade, wie sich das alles entwickelt hat und wie wenig die Organisation sich darum gekümmert hat. Wie schon oben gesagt wurde, wurde einer auf positiv infiziert, aber anscheinend hat es wirklich keinen der Leiter gejuckt und man durfte nach diesen Vorfall nicht selber testen lassen, nur wenn man „starke Symtome“ hatte, durfte man in die Schule gehen und dort ein test machen lassen. Der Grund dafür, warum man sich nicht selber testen lassen durfte war, dass man vermeiden wollte, dass das die Gastfamilien davon erfahren werden und deshalb von den Gastfamilien abgewiesen wird und somit in ein Quarantäne-Raum sich aufhalten sollte. Und wie ich gehört habe, gab es nur wenige, die sich in der Schule befanden. Ich muss ehrlich gestehen, dass das alles lächerlich war, auch wenn ich mich versuchen möchte, freundlich und sachlich zu klingen ist das nach diesem Vorfall schwer. Außerdem durfte jeder, der auch mit corona infiziert wurde an dem Unterricht teilnehmen oder an den anderen Programme und somit konnte jeder anderer sich auch daran infizieren, aber anscheinend hat es keinen der Leiter interessiert. Die einzige Maßnahme, die eingeführt wurde war, eine Maske zu tragen, was auch sinnvoll ist, wenn man sich nicht testen durfte und somit jeder positiv sein konnte. Das Problem bei der Sache ist aber, dass nicht nur Deutschen, sondern auch Gruppen aus Spanien und Italien und andere Länder dabei waren. Ich bin mir nicht sicher, ob sie von der selben Organisation kommen wie wir oder von einer anderen. Trotz dessen hatte man mit allen zusammen Unterricht. Bei den war es so, dass sie keine Maske anziehen mussten oder sie sollten eine Maske anziehen, aber keiner wirklich keiner hat eine Maske angezogen und den Leiter hat es nicht interessiert, aber der Hauptpunkt an dem ich kommen möchte ist, dass eine Hälfte bzw die aus Deutschland eine Maske tragen und die anderen Hälfte bzw die Spanier und aus anderen Länder keine Maske tragen und in der selben Schule bzw im selben Raum zusammen Unterricht haben. Was ist der sinn dabei? Entweder alle tragen eine Maske um sich selber vor Corona zu schützen aber auch vor anderen. Aber wenn die Hälfte Masken trägt und die andere nicht, dass hat das Ganze keinen Zweck. Das sollte man schließlich wissen.

    OK, dass war jetzt was ich zu den Corona-Vorfall erzählen wollte. Also wirklich sehr schade, dass alles sehr unorganisiert war und auf noch auf eine schlechte Weise.
    Aber das ist nicht alles, was auf der Fahrt negativ war. Ein weiterer negativer Punkt war, dass es paar Situationen gab, wo die Leiter (ich will keinen Name nennen) sehr streng waren, was absolut unmöglich gegenüber minderjährige Kinder ist. Natürlich sollten die Kinder gehorsam und anständig sein, aber es gab ein Vorfall, wo ein Junge Corona hatte und auch Symptome hatte, sodass er für paar Tage im Bett blieb. Es war 3 oder 2 Tage vor der Rückreise. Die Leiter haben den Kindern gesagt, dass sie ihre Reisepässe am nächsten tag mitzubringen und einzusammeln, damit auch vor der Rückfahrt überprüft werden konnte, ob nichts verloren gegangen ist, da man ohne Reisepass schlecht aus England rauskommt. Der Junge, der dann an dem selben Tag, wo die Reisepässe eingesammelt werden sollte, zur Schule kam, hatte natürlich nicht seinen Reisepass dabei, weil er nicht davon wusste bzw nicht informiert wurde, denn davor lag er krank im Bett und hat nichts mitbekommen. Kein Lehrer bzw Leider hat ihn darüber informiert aber man könnte ja auch sagen, dass selber fragen konnte. Das macht aber wenig sinn, denn wie soll man wissen, dass man seinen Reisepass mitnehmen soll an dem selben Tag, wo es ihn wieder besser ging und zur Schul kam. An dem selben Tag gab es auch einen Ausflug nach Canterbury. Weil er seinen Pass nicht dabei hatte, haben die Leiter ihn verboten an den Ausflug mitteilzunehmen. Das ist ja absolut traurig. Die Leiter verbieten ihn mitzukommen, weil er seinen Reisepass nicht dabei hatte und davor krank war und davon gar nichts mitbekommen hat??!!
    Also bitte, man bezahlt viel Geld für was genau?! Einfach nur frustrierend. Es gibt noch weitere Punkte die bemängeln aber ich glaub es wurde schon alles deutlich gemacht.

  2. Hallo liebe Interessenten,

    da ich nur wenige und teils schlechte Bewertungen des Deutsch Britischen Schülerferiendienstes gelesen habe – immerhin ein Unternehmen mit 20 Jahren Erfahrung – wollte ich die Sammlung um einen ausführlichen Erfahrungsbericht von meinem Sohn (11 Jahre, 6. Klasse, Englisch als 1. Fremdsprache, bilingualer Unterricht in Fach Geschichte auf Englisch, sportlich, aufgeschlossen) ergänzen.

    Zu meiner Person

    Vorab muss ich erwähnen, dass ich als Jugenddienstverantwortlicher in der größten ehrenamtlichen Schüleraustauschorganisation der Welt arbeite (https://www.rotary-austausch.de/). Unsere Teilnehmer zahlen nur die Reisekosten, Unterbringung und Betreuung sind kostenfrei und die Betreuer sind am Zielort und erhalten dafür kein Geld – der Austausch selbst ist jedoch mit dem kommerzieller Organisationen vergleichbar und daher ist mir vielleicht auch die eine oder andere Sache aufgefallen, die man anders machen könnte bzw. anders machen muss. Allerdings bieten wir keine Reisen nach Großbritannien an, denn unser Austausch beruht auf Gegenseitigkeit. In Großbritannien gibt es nicht ausreichend Jugendliche die nach Deutschland wollen und die Aufnahme von Schülern aus Deutschland ist dort ein recht erträgliches Geschäft und für viele Familien ein wichtiger Nebenverdienst. Da wir aber einen englischsprachigen Aufenthalt in der Nähe gesucht haben, mussten wir für meinen Sohn auf eine kommerzielle Organisation ausweichen.

    Die Auswahl der Austauschorganisation

    Ich hatte in einer Regional-Zeitung einen Artikel gelesen, man könnte sich ab jetzt bei dem Deutsch-Britischen-Schülerferiendienst (DBS) für einen Austausch „bewerben“. Dabei ging es jedoch nicht wie bei Rotary um ein qualitatives Auswahlverfahren. Es ging allein darum, ob noch ausreichend Plätze vorhanden sind. Bei Rotary spielt es dagegen keine Rolle wie groß die Anzahl der Bewerber ist. Jeder geeignete Bewerber erhält einen Platz.

    Gut fand ich beim DBS, dass es eine Schulpflicht gibt. Das ist bei Rotary auch so. Wobei wir unsere Kinder immer in allgemeinen Schulen unterbringen. Die Schule in Westgate-on-Sea (London House School of English) ist eine Sprachschule – also speziell für Nicht-Muttersprachler eingerichtet und daher auch recht modern ausgestattet. Ein sehr großer Vorteil war für mich, dass eine betreute Anreise von Mannheim (und noch vielen anderen Orten) angeboten wurde. Das bieten wir bei Rotary nicht an, aber bei einem weltweiten Austausch wäre das auch oft sehr schwierig bis unmöglich zu organisieren. Außerdem müssen bei Rotary die Jugendlichen zu Beginn der Reise 16 Jahre alt sein – mein Sohn konnte dagegen beim DBS bereits mit elf Jahren an einem Austausch teilnehmen. Der DBS warb mit einer 20-jährigen Erfahrung und Westgate-on-Sea schien mir mit einem beeindruckenden Strand für einen Sprachaufenthalt auch wunderschön geeignet zu sein.

    Die Buchung

    Die Kosten mit 1.680 EUR für neun Übernachtungen und Anreise mit Frühbucherrabatt erschienen mir akzeptabel. Natürlich kann man das mit einem kostenfreien ehrenamtlichen Austausch nicht vergleichen, bei dem die Teilnehmer ggf. von der Organisation noch ein Taschengeld gezahlt bekommen. Aber in dem Preis beim DBS sind auch die Reisekosten, die Betreuungskosten und die Kosten für die Lehrkräfte enthalten. Betreuungskosten haben wir nicht (da ehrenamtlich) aber Reisekosten müssen – wie gesagt – bei Rotary die Bewerber selbst übernehmen und da können bei einigen Ländern (Neuseeland / Australien / USA / Kanada) natürlich ganz erhebliche Kosten zusammenkommen. Kosten für die Lehrer entfallen bei Rotary ebenfalls, da unsere Jugendlichen in reguläre Schulen mit Muttersprachlern gehen, sollten Schulkosten entstehen, werden diese von unserer Organisation im Gastland übernommen.

    Da Großbritannien nicht mehr in der EU ist, benötigte jeder Teilnehmer einen gültigen Reisepass und hier gibt es die ersten zwei Dinge, welche mich am DBS gestört haben:

    1. In den Einreisebestimmungen im Teilnehmerheft hieß es: „Bitte denken Sie daher daran, dass Sie im Besitz eines Reisepasses sind, welcher bis sechs Monate nach dem Ende der Reise gültig sein sollte“. Der Reisepass meines Sohns war noch drei Monate nach dem geplanten Reiseende gültig. Glücklicherweise fragte ich vor der Neubeantragung beim Auswärtigen Amt und der Britischen Botschaft in Berlin an. Diese Aussage aus dem Teilnehmerheft konnte man mir nicht bestätigen. Nach einem kurzen Schriftwechsel mit dem DBS musste ich keinen neuen Reisepass beantragen. Bei den kurz laufenden Kinderpässen war das auch ein finanzieller und zeitlicher (Terminvereinbarung, Vollmachten etc.) Aspekt.

    2. Natürlich hatte ich Verständnis, dass sich der DBS eine Kopie des Reisepasses vor Annahme der Bewerbung vorlegen lässt. Er ist ja auch für den sicheren Transport verantwortlich – kein Kind darf an der Grenze zurückbleiben. Wie man allerdings den Eltern raten kann den Ausweis unverschlüsselt per E-Mail zu übertragen (und die Geschäftsleitung des DBS jegliche angebotene Art der verschlüsselten Übertragung ablehnt) ist aus meiner Sicht absolut unverantwortlich und absolut nicht nachvollziehbar. Ich sehe hier ein echtes Datenschutzproblem, denn Legitimationsunterlagen wie Pässe dürfen gerade in der heutigen Zeit niemals unverschlüsselt versendet oder gespeichert werden (Identitätsdiebstahl droht). Eine verschlüsselte Übertragung sollte heute in Bereichen mit vertraulichen Legitimationsdaten Standard sein. Das geht sehr einfach und unkompliziert z.B. per Upload auf einen Server der Sprachschule. Auch per E-Mail wäre das kein Problem: Foto machen, Bild mit eine Passwort in eine ZIP-Datei, E-Mail versenden, Passwort per Telefon oder SMS versenden – fertig. Das war aber zu kompliziert für den DBS– denn die E-Mail hatte ich bereits auf diese Weise verschickt und wollte das Passwort per Telefon mitteilen. Daher musste ich eine weitere Kopie per Post versenden. Wir bei Rotary lösen das Problem schon seit Jahren per Upload in eine verschlüsselte Cloud, wo auch jeder Bewerber seine Bewerbungsunterlagen einstellen muss.

    Die Anreise

    Geplant war eine Abfahrt am Mannheimer Hauptbahnhof am 02.04.2023 um 8.32 Uhr mit ICE 374 nach Frankfurt. Mir wurde mitgeteilt in welchem Abteil Betreuer K. sitzt und dass wir auf dem Bahnsteig warten sollten. K. würde aus dem Zug kommen und sich erkenntlich machen. Es gibt auch Bahnhöfe an denen die Betreuer warten, dann kann man sich schon vor Abfahrt des Zuges treffen. Bei meinem Sohn kam sofort nach dem Halt des ICE ein junger Mann Mitte zwanzig aus dem Zug mit einer orangenen Warnweste und mit großen DBS Buchstaben darauf. Er machte einen etwas gestressten Eindruck. Wir klatschen die Jugendlichen immer ab, wechseln ein paar freundliche Worte und nehmen Ihnen das Gepäck ab, um Eltern und den Kindern die Unsicherheit zu nehmen. Das gab es bei meinem Sohn aber nicht, den Koffer habe ich dann selbst in den ICE getragen. Im Zug dann nahm K. mir auch den Koffer an und setzte meinen Sohn auf einen Fensterplatz und sich direkt daneben. Noch vor dem Verlassen des ICEs wurden von K. die Unterlagen überprüft und nach acht Minuten fuhr der Zug pünktlich nach Frankfurt ab.

    In Frankfurt sollten sich verschiedene Reisegruppen treffen und mit dem Zug nach Köln und dann weiter zur Bus-Haltestelle am Börsenplatz zu gelangen. Alternativ hätten wir meinen Sohn auch nach Köln bis spätestens 12.00 Uhr bringen können. Leider gab es in Frankfurt eine Zugverspätung und es musste ein anderer Zug genommen werden. Nach einer Station (Frankfurt Flughafen) mussten alle Kinder und Betreuer den Zug verlassen, da wegen fehlender Reservierung keine Sitzplätze vorhanden waren. Irgendwie kam mein Sohn um 13.25 Uhr in Köln an der Bus-Haltestelle dann an. Da man heute die Kinder über entsprechende Apps gut tracken kann, wussten wir immer wo mein Sohn gerade ist, auch wenn es zu keiner Zeit irgendeine Rückmeldung vom DBS gab.

    Im Bus machten alle Kinder einen Englischtest um die Zuteilung zu den Klassen direkt am ersten Tag leistungsorientiert vornehmen zu können.

    Eigentlich wird den Kindern die Gastfamilie erst am Abreisetag genannt, da aber in dem Teilnehmerheft stand, dass Schulwege bis 45 Minuten (ein Weg) möglich sind und mein Sohn noch relativ jung war, wollte ich vorher schon wissen wo mein Sohn untergebracht wird. Der DBS hatte dann eine Unterkunft genau gegenüber der Schule ausgesucht, was mich sehr beruhigte.

    Der Aufenthalt

    Wegen der Verspätung bei der Anreise waren alle am ersten Tag gestresst und übermüdet, wie mir die englische Ansprechpartnerin vor Ort einen Tag später bei meiner folgenden Reklamation berichtete. Die Verteilung der Kinder auf die Familien dauerte fast bis Mitternacht.

    Am nächsten Morgen kam dann der Schock für mich: Mein Sohn rief mich heulend an, die Gastfamilie würde nicht wie vereinbart ausgesucht worden sein. Was war passiert?

    Er war nicht bei einer Familie (neben der betreuten Anfahrt DAS Kriterium weswegen wir den DBS ausgewählt hatten), sondern bei einer älteren Frau untergebracht. Im Abschnitt G des Teilnehmerheftes wurde klar die Erwartungshaltung ein Unterbringung bei einer Familie geweckt (ständiges Gespräch mit Einheimischen, erfahrende Familie in der Vermittlung der englischen Sprache, Integration in die Familie, Freundschaft mit den Familienmitgliedern waren die im Teilnehmerheft verwendeten Vokabeln).

    Mein Sohn war hier in einer Art Jugendherberge, die von einer Person geführt wird. Mit zwei älteren Jungs zu dritt in einem kleinen Zimmer untergebracht, in einem anderen Zimmer war ein Mädchen. Die drei Kinder waren alle Geschwister und Reiseteilnehmer aus Deutschland. Das ist jedoch ein ganz klarer Verstoß gegen die im Programmheft genannten Vorschriften. Dort heißt es: „Beachten Sie aber, dass die Gastfamilien nur Jungen oder Mädchen aufnehmen dürfen (nicht Jungen und Mädchen zusammen)“. Das „oder“ war sogar unterstrichen. Ich gehe davon aus, dass einige Teilnehmer sich durch Beziehungen Vorteile verschaffen konnten. Das fand ich nicht schön! In unserem Fall führte das dazu, dass die drei Jungs zusammengepfercht in einem Zimmer wohnen mussten, obwohl hier eine Aufteilung auf zwei Zimmer sicherlich für die Kinder schöner gewesen wäre (auch wegen des unterschiedlichen Alters, ein 11-jähriger sollte früher schlafen gehen als ein 13-jähriger. Natürlich ist es für die Gastfamilien besser den höchsten Profit herauszuholen, aber das darf nicht immer im Sinne der Teilnehmer und des DSB sein. Bei Rotary ist ein eigenes Zimmer bis auf ganz wenige und vorher mit den Teilnehmern abgesprochene Situationen Standard.

    Wie bei Reisemängeln üblich (und wir sahen hier einen schwerwiegenden Reisemangel vorliegen) wollte ich den Anbieter kontaktieren. Wie auch schon bei den anderen Erfahrungsberichten zu Coronazeiten, wusste ich, dass die Erreichbarkeit ein sehr großes Problem sein kann.

    Wirklich ärgerlich und unverzeihlich war daher auch in diesem Notfall (weinendes Kind), dass die angegebene Notrufnummer die ununterbrochen und immer besetzt sein musste, unbesetzt war. Auf meine Sprachnachricht auf den Anrufbeantworter bekam ich keinen Rückruf.

    Nachdem ich mir alle Rufnummer zusammengesucht hatte (mein Sohn reichte sein Handy zu seiner Gruppenbetreuerin) reklamierte ich umgehend. Das muss aber in Englisch erfolgen, denn die mit der Unterkunft verantwortliche Person sprach nur Englisch, die deutsche Gruppenbetreuerin Frau M. konnte hier nicht direkt weiterhelfen und wollte auch nicht vermitteln. Ich rate daher dringend davon ab, sein Kind mit dem DBS reisen zu lassen, wenn man selbst nicht ausreichend bis sehr gutes Englisch spricht! Die Kommunikationsprobleme mit dem DBS sind anhand der im Internet verfügbaren Erfahrungsberichte hinreichend bekannt. Es ging bei mir nur über das englische Team vor Ort, denn der DBS hatte in Berlin nach den mir mitgeteilten Informationen während der durchgeführten Sprachreise kein besetztes Büro.

    Ich bat die verantwortliche Person zu prüfen, ob noch ein Familienwechsel möglich sei. Da keine anderen Familien mehr freie Zimmer hatten, ging das leider nicht mehr. Das führt mich zu einem weiteren aus meiner Sicht unmöglicher Schwachstelle in der Organisation. Wenn ich für meine Kinder den Austausch organisiere, so habe ich doch IMMER eine Ersatzfamilie in Reserve. Es kann mit Kindern so viel passieren (Streit in der Familie, Belästigung, Familie ist aufgrund einer Sondersituation nicht in der Lage das Kind emotional aufzunehmen – was habe ich in meinem Jahren in diesem Bereich schon alles erlebt!) dass ausnahmslos immer eine Ersatzfamilie bereitstehen muss, die – jedenfalls bei Rotary – auch immer im Vorfeld mit einer Zertifizierung und einem erweiterten polizeilichen Führungszeugnis überprüft werden muss.

    Neben den anderen Problemen mit dem Datenschutz etc. war ich verwundert wie unbedarft der DBS einen doch recht einfachen Austausch (immer der gleiche Ort mit ähnlichen Familien) durchführt.

    Zum weiteren Aufenthalt war weitestgehend nur Gutes zu sagen. Es gab drei super interessante Ausflüge. Mein Sohn war immer gut ausgelastet und nur öfters einige Stunden am Strand aber auch einmal für 30 Minuten in London unbeaufsichtigt unterwegs, letztes hat mich schon etwas gestört. Davon hatte ich aber erst nach der Rückkehr erfahren. Allerdings kann ich das nicht fair beurteilen, da wir keine Kinder nach Großbritannien zum Austausch schicken. In Mexiko oder Südafrika, kann man 11-jährige Kinder sicherlich nicht für 10 Minuten unbeaufsichtigt durch die Stadt laufen lassen, in London mit den vielen Polizisten und Sicherheitskameras in der Innenstadt vielleicht schon.

    Nicht gut organisiert fand ich, dass der Eintritt in das britische Museum in London aufgrund eines Arbeitskampfes nicht möglich war. Auf der Webseite war das angekündigt, auch dass reservierte Gruppen trotzdem Einlass erhalten. Mein Sohn erzählte, dass die Reservierung fehlerhaft war jedoch war er begeistert die freie Zeit in London mit einer Sightseeing Tour verbringen zu können und nicht ins Museum zu müssen.

    Das Essen hat meinem Sohn meistens nicht geschmeckt – mehr dazu unten – er hatte aber immer die Möglichkeit sich etwas vor Ort zu kaufen. Eigentlich nicht schlecht, denn so ist er auf den Geschmack von fish and chips gekommen, die er sich nachmittags kaufte.

    Rückfahrt

    Eine recht skurrile Sache wurde mir ein paar Tage vor der Abreise noch mitgeteilt. So war sein Reisepass nur bis zu seinem 12. Geburtstag Ende Juni gültig. Das ist bei den Kinderreisepässen ja auch üblich. Allerdings war man sich nicht sicher, ob er damit auch wieder zurück könnte. Es wurde mir gesagt, dass es wegen der unter dreimonatigen Restlaufzeit der Gültigkeit ein Problem geben könnte. Das Problem erschließt sich mir nicht wirklich. Ein Deutscher kann doch jederzeit in die EU unabhängig von der Laufzeit seines noch gültigen Passes. So klappte dann auch später die Einreise nach Frankreich in der Nacht zum 10.04.2023 problemlos. Aber es gibt auch Eltern, die sich bei solchen Auskünften Sorgen machen würden.

    Im Doppeldeckerbus des Feriendienstes (ca. 50 Sitzplätze) hatte mein Sohn allerdings drei Stunden trotz Zusatzdecke und Kissen gefroren und konnte nicht einschlafen, er meinte es wäre Sprechverbot gewesen und er hätte nichts sagen dürfen. Nachdem ich ihn dann todmüde am Bahnhof abgeholt hatte, fehlte sein Kopfkissen. Das war nämlich noch im Zug und Betreuer K. mit weiterem Kind bereits ausgestiegen. K. hatte hier nicht aufgepasst, dass alle Sachen mitgenommen werden und nach zweimaligem Suchen im ICE 513 fanden wir das Kissen. Glücklicherweise ist Mannheim ein Umsteigebahnhof mit einem 8-Minuten-Halt. Sonst wäre das Kissen wohl im Zug geblieben. K. konnte nicht helfen, da er bereits mit anderen zum nächsten Zug weiter musste – das fand ich nicht so gut organisiert. K. schien mit der Situation wie auch auf der Hinfahrt etwas überfordert und im Stress, mein Sohn meinte das wäre aber sein Dauerzustand auf der ganzen Reise gewesen. Die über 16-stündige Rückfahrt war sicherlich nicht nur für einen 11-jährigen der wegen der Unterbrechungen nicht im Zug/Bus schlafen konnte wirklich lang (Abfahrt um 17 Uhr deutscher Zeit in Westgate-on-Sea, eine Stunde Pause in Aachen und drei Stunden Wartezeit am Bahnhof in Köln, Ankunft um 9.23 Uhr in Mannheim).

    Fazit:

    Es hat meinem Sohn sehr viel Spaß gemacht mal ohne seine Eltern im Ausland unterwegs zu sein und er hat viel Tolles erlebt. Das Wetter war gut, der Unterbringungsort und die Schule waren toll. Seine Ansprüche wurden – bis auf die Gastfamilie und das Essen – erfüllt.

    Etwas anderes ist es, ob meine Erwartungen erfüllt wurden. Das war nicht durchgehend der Fall. Das Wichtigste ist natürlich, dass jederzeit eine sichere Betreuung gegeben ist, mein Kind etwas lernt und dabei Spaß hat.

    Dass er sich regelmäßig etwas zu Essen kaufen musste, war aus meiner Sicht bzgl. der Kommunikation mit Einheimischen wie gesagt auch ein Vorteil. Beim Auspacken seiner Sachen habe ich auch eines der Schulsandwiches gefunden, die er jeden Tag essen sollte. Es war recht lieblos und einfach gemacht, einem Engländer würde man das so sicherlich niemals geben können. Es gibt in England nämlich die besten und leckersten Sandwichs weltweit, das mir vorliegende Toastbrot ohne Butter mit einer dünnen Lage Kochschinken, dürfte vermutlich kein englisches Kind gerne freiwillig essen. Mein Sohn hat 70 GBP für das Essen und Souvenirs ausgegeben, mit der Inflation ist alles ja auch etwas teurer geworden. Was allerdings unglaublich blöd gewesen war ist, dass mein Sohn fast alles nur per Kreditkarte zahlen sollte – hier mussten ältere Teilnehmer oft Geld auslegen. Das Teilnehmerheft umfasst 30 kleingeschriebene DIN A 5 Seiten und als Taschengeld wurden auch für mich passend 100 bis 150 GBP empfohlen. Allerdings frage ich mich, warum das Problem mit der Bezahlung per Kreditkarte dort nicht auch gleich angesprochen wird. Wirklich ärgerlich, denn zufälliger Weise hat mein Sohn eine eigene Kinder-Kreditkarte. Eigentlich vollkommen unverständlich bei einer Organisation mit 20 Jahren Erfahrung bei Schüleraustauschen in Großbritannien. Soweit ich mich erinnere, war Großbritannien schon vor 20 Jahren ein Land in dem man auch Kleinstbeträge mit Kreditkarte zahlen konnte und bei meiner Reise nach Irland im letzten Jahr, wurde an vielen Verkaufsstellen bereits überhaupt kein Bargeld mehr angenommen.

    Insofern bin ich mit dem Verlauf natürlich nicht ganz zufrieden die Reisemängel waren bzgl. Gastfamilie, Betreuung, Unterkunft und Mittagsverpflegung recht umfangreich. Würde ich eine weitere Reise beim DBS buchen? Vermutlich nicht. Mich stört am meisten, dass Vereinbarungen nicht eingehalten und vor allem trotz direkter Reklamation nicht abgestellt wurden und Notrufnummern nicht funktionierten. Wie ich im Internet lesen kann, scheint letzteres beim DBS ein häufigeres Problem zu sein. Heute sind es diese Sachen, morgen ist es etwas anderes. Der nächste Austausch wird für meinen Sohn über Rotary oder eine andere Organisation stattfinden, dann ist er auch älter und es kommen andere, weiter entfernte Länder in Frage. Vor allem weiß ich, dass bei spendenorganisierten „non-profit“ Organisationen, welche den Austausch ehrenamtlich durchführen, zwar die Bewerbung viel umständlicher ist und man keinen Anspruch auf die Teilnahme hat, allerdings steht dort vor allem der interkulturelle Austausch, eine gute Familie und das ausschließliche Lernen mit Muttersprachlern im Fokus. Bei Rotary gibt es beispielsweise nie mehr als einen – vielleicht in Ausnahmefällen auch mal drei – deutsche/n Teilnehmer gleichzeitig (wir mischen alle Nationen), damit alle entweder permanent die Landessprache oder untereinander Englisch sprechen müssen.

  3. Meine Töchter waren dieses Jahr das 1. Mal auf einer Sprachreise mit DBS nach Westgate on Sea und ich muss sagen, dass ich auch sehr enttäuscht wurde.
    Generell ist es ein gutes Konzept, um den Kindern die Kultur dort und die Sprache näher zu bringen. Leider war es bei uns auch so, dass ein Kind krank wurde und sie trotz Fieber keine Möglichkeit bekam, sich einfach nur auszuruhen und sich hinzulegen. Da Anwesenheitspflicht bestand, haben sie sie dazu genötigt, wiederholt mit zum Tagesausflug nach London zu fahren. Dort wurde sie dann mit einem weiteren kranken Mädchen in London in einem Park zurück gelassen, damit sie sich dort ausruhen können. Letztlich war es so, dass meine Tochter sich verlief, fror und letztlich auch kollabierte und Niemand war von den Betreuern, die alle selbst nicht älter als 18 aussahen, zu erreichen. Deswegen haben wir dann mehrfach versucht, die 24h-Notfallnummer zu wählen, die auch nicht besetzt war. Als dann endlich eine Frau ans Telefon ging, kam raus, dass diese keinen direkten Kontakt zu der Reisegruppe hat und sie sich erstmal erkundigen müsse. Es war alles in allem, eine Katastrophe. Selbst meine andere Tochter, die an dem normalen Programm teilnahm, konnte keinen Betreuer finden, damit wir uns mit Ihnen absprechen können. In dem ganzen Aufenthalt war es nicht möglich, einen Betreuer ans Telefon zu bekommen, weil sie ihre Telefonnummer nicht weitergeben können. Auch wollten sie nicht ans Telefon meiner Kinder gehen.
    Sicherheit und 24h-Betreuung sieht für mich anders aus.
    Mehrere Betreuer waren dann auch noch wirklich unfreundlich und haben sie angeschnauzt, dass sie sich zusammenreißen solle oder sie sie in eine Jugendschutzeinrichtung bringen. Nachdem dann meine Tochter nur noch weinte
    und sich gar nicht mehr beruhigen ließ, habe ich sie in London abholen müssen.

  4. Nie wieder DBS! Ich habe dieses Jahr nur schlechte Erfahrungen mit dieser Organisation gemacht. Die Schule, London House, mit welcher DBS zusammenarbeitet, möchte ich aus folgendem Feedback aber ausdrücklich ausschließen, da dort alles sehr angenehm ablief. Auch meine Gastfamilie war sehr nett. Wir haben über die regionale Zeitung von dieser Organisation erfahren und waren von den zugesendeten Informationen und der Strukturierung begeistert. Im Nachhinein definitiv mehr Schein als Sein! Unsere positiven Erwartungen wurden bereits am ersten Tag in Westgate on Sea stark enttäuscht. Die meisten Betreuer waren sehr unfreundlich und respektlos zu uns Jugendlichen. Da die Betreuer selbst gerade mal knappe 18 sind, waren sie mit vielen Situationen überfordert und konnten uns keine Hilfestellung bieten. Aber besonders den Supervisors, also den älteren und erfahrenen Aufsichtspersonen, fehlte es an jeglichem pädagogischem Einfühlungsvermögen. Die Art und Weise, wie mit uns gesprochen und umgegangen wurde, war erniedrigend und alles andere als respektvoll. Viele von uns hatten Schwierigkeiten mit dem umfangreichen Programm und der wenigen Erholungszeit, sodass Kopfschmerztabletten regelmäßig eingenommen werden mussten, um den Tag zu überstehen. Jeden Tag wurde von den Betreuern ein Feedbackbogen geführt, in dem wir unsere Probleme und Anmerkungen äußern konnten. Oft wurde das anstrengende Programm und die fehlende Schlafenszeit genannt. Daraufhin hieß es von den Betreuern nur, dass wir solche Probleme am besten auf den Bewertungsbogen am Ende der Woche schreiben sollen, da dieser von den leitenden Personen unterschrieben werden muss, und sie so über unsere Probleme und Bedenken auf jeden Fall in Kenntnis gesetzt werden. (Da frage ich mich aber allerdings, wofür es diese täglichen Befragungen der Betreuer überhaupt gibt, wenn diese im Zweifelsfall gar nicht zeitnah ausgewertet werden.)
    Viele Jugendliche kamen dann aber dieser Aufforderung nach und berichteten ausführlich über ihre Eindrücke und das derzeitige Empfinden. So auch meine Schwester und ich. Am nächsten Tag wurden wir und etwa 5 andere Jugendliche nacheinander ins Büro des Supervisors zitiert. Im Büro befanden sich 2 unserer Betreuer und 2 Supervisors. Zusammengefasst wirkte diese Konstellation auf uns alle sehr einschüchternd und unangenehm. Wir hatten die Hoffnung, dass die genannten Probleme einvernehmlich und verständnisvoll besprochen werden und versucht wird eine Lösung für unsere Probleme zu finden. Das war allerdings nur in seltenen Fällen zutreffend. Die meisten von uns wurden zusammengestaucht, was uns einfallen würde, so eine Kritik zu äußern und dass vieles überhaupt gar nicht stimmen könne. Unsere Probleme wurden ins Lächerliche gezogen. Es wurden keine Probleme gelöst und unser schlechtes Gefühl nur verschlimmert. Der Höhepunkt wurde dann aber am Abreisetag erreicht. Über die 2 Wochen, in denen wir in England waren, hatte sich bei vielen Gästen, aufgrund mehrerer Vorfälle, eine große Unzufriedenheit gegenüber der Organisation gebildet. Einige sind sogar vorzeitig abgereist. Als wir am letzen Tag noch einmal ein Gesamtfeedback abgeben mussten, haben daraus resultierend viele Teilnehmer Unzufriedenheit geäußert. Wobei wir dafür nur exakt 10 Minuten Zeit hatten (die Zeit wurde mit einer Stoppuhr gestoppt!), bestimmt nur damit die Beschwerden nicht so dramatisch ausfallen. Am Abend sollten wir uns um 18 Uhr vor der Schule treffen. Aufgrund fehlender und nicht eindeutigen Informationen kam leider ein Missverständnis auf, weshalb wir als Reisegruppe fälschlicher Weise mit unserem Gepäck draußen warteten. Als mit 15 Minuten Verspätung dann eine Leiterin am vereinbartem Treffpunkt erschien, schrie sie uns nur an, was uns einfallen würde unsere Koffer mit nach draußen zu nehmen und wir sofort alles wieder so zurückstellen müssten. Als wir unsere Sachen wieder reingebracht hatten (was ein Aufwand von gerade einmal 5 min war) ,ging es sofort weiter mit dem respektlosen Umgang. Wir wurden in einem kleinem engen Raum gehalten und durften diesen nicht verlassen. Als sie fertig war uns in Grund und Boden zu schimpfen, kam auch noch ihr Mann. Sein Argument für dieses Vorgehen war, dass wir unzufrieden mit DBS waren und die Heimfahrt deswegen für uns sehr unangenehm werden würde. Wir müssten nun wie kleine Kinder behandelt werden, weil wir durch das vorherige Missverständnis gezeigt hätten, dass wir es nicht anders verdient hätten. Die Rückfahrt ist also dementsprechend ungut verlaufen (Zitat: „Wehe einer von euch muss auf die Toilette!“ ). Es gab durchaus noch zahlreiche weitere Vorfälle, die ich hierzu anführen könnte, aber allein dieser Vorfall ist ein Grund nie wieder mit DBS zu fahren! Ich zahle nie wieder Geld dafür, dass mit mir so respektlos und unhöflich umgegangen wird!
    Wenn ich erneut eine Sprachreise mache, werde ich mich an eine andere Organisation wenden.

    1. […]
      Um auch was positives zu nennen, die Schulen und die Ausflüge sind eigentlich sehr gut und die Schüler lernen auch in der Regel was.
      Aber kaum kommt ein Problem wie z.B. Krankheit, beginnen die Schwierigkeiten.
      Ich kann Ihnen nur allen empfehlen, dass alle negativen Vorkommnisse öffentlich gemacht werden.
      Ein Insider

      1. Ich habe einen Teil Ihres (erschreckenden) Kommentars löschen müssen, da ich keine Verleumdungsklage riskieren möchte.
        Die Erfahrungsberichte sprechen aber bereits für sich.

  5. Auch wir sind entsetzt von dieser Organisation! Ich wünschte ich hätte meine Tochter diesem Verein nicht anvertraut. Es ging schon damit los, dass sie nach Mitternacht in Westgate angekommen sind und unsere Tochter bei einer Dame, die ganz offensichtlich Messi war untergebracht wurde. Das hätten wir ja noch toleriert, aber auch der Schulweg waren für sie 30 Minuten zu Fuß und das morgens, mittags, abends hin und zurück. Man hätte da auch noch tolerant sein können, aber das schlimmste war, dass es gleich am nächsten morgen mit dem Programm los ging und die Kinder noch völlig übernächtigt waren. Darauf wurde keine Rücksicht genommen und das Programm wurde bis spät abends durchgezogen. Am dritten Tag konnte unsere 15 jährige Tochter nicht mehr und hat im Unterricht wegen Übermüdung geweint.
    Sofort kam der Anruf, wir müssten sie abholen, sie darf keine Ausflüge mehr mitmachen, da sie Panikattacken hat und eine Zumutung wäre.
    Telefonisch konnte man niemanden erreichen, der Betreuer hat auf WhatsApp nicht reagiert, auf den Hinweis von ihr sie müsste einfach mal einen Nachmittag schlafen und dann wäre wieder alles ok wurde nicht im geringsten eingegangen. Auch ihre Mitschüler hatten keine Chance, daran was zu rütteln. Sie musste mit dem nächsten abreisenden Kurs wieder zurück fahren und wir haben ein völlig frustriertes, verunsichertes Kind zurückerhalten. Voller Selbstzweifel, es nicht geschafft zu haben, obwohl sie unbedingt nach England wollte. Ich kann nur jedem raten, sein Kind nicht dieser Organisation mitzugeben.

  6. Wir haben nach den Berichten den Austausch mit dem Veranstalter gesucht und um eine Stellungname gebeten. Leider kam innerhalb einer Woche keine Reaktion, weder aus England noch vom Deutsch-Britischer Schülerferiendienst in Berlin. Erst als wir unseren Voucher gekündigt hatten, meldete sich die School of English Westgate-on-Sea London House. Man bedauerte unsere Entscheidung. Zu den Berichten wurde uns lediglich mitgeteilt, dann man 1.600 Schüler pro Jahr betreue und es dann bei wenigen Teilnehmern auch Unzufriedenheit geben könne.

    Wir haben bei unsere Entscheidung ein gutes Bauchgefühl, da wir gerade nicht die Eltern sein wollen, deren Kinder unzufrieden sind oder die ihre Kinder in England abholen müssen.

    Schaut euch im Internet um: unter den Schlagworten „schüler sprachreisen“ in den Suchmaschinen haben wir tolle Alternativen gefunden. Wir haben nun eine Reise gebucht bei einem Veranstalter, wo Gespräche mit ehemaligen Schülern vermittelt wurden um eine Referenz aus erster Hand zu bekommen. Und hier waren die bei der School of English Westgate-on-Sea London House und dem Deutsch-Britischer Schülerferiendienst beschriebenen Herausforderungen kein Thema.

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